Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte der jamaikanische Olympiasieger Usain Bolt mit 19,78 s im Halbfinale am 17. August bei einem Gegenwind von 0,3 m/s sowie im Finale am 18. August bei einem Gegenwind von 0,5 m/s. Damit verfehlte er seinen eigenen Rekord um 48 Hundertstelsekunden. Zu seinem eigenen Weltrekord fehlten ihm 59 Hundertstelsekunden.
Rekordverbesserungen
Es wurden fünf Landesrekorde neu aufgestellt.
20,19 s – Salem Eid Yaqoob (Bahrain), dritter Vorlauf am 16. August bei einem Rückenwind von 0,3 m/s
20,49 s – Emmanuel Matadi (Liberia), dritter Vorlauf am 16. August bei einem Rückenwind von 0,3 m/s
20,63 s – Sibusiso Matsenjwa (Bahrain), dritter Vorlauf am 16. August bei einem Rückenwind von 0,3 m/s
20,20 s – Nery Brenes (Costa Rica), siebter Vorlauf am 16. August bei einem Rückenwind von 0,2 m/s
19,80 s – Andre De Grasse (Kanada), zweites Halbfinale am 17. August bei einem Gegenwind von 0,3 m/s
Anmerkung: Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.
Vorrunde
Die Athleten traten insgesamt zu zehn Vorläufen an. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten zwei Athleten (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.
Weitere im zehnten Vorlauf ausgeschiedene Sprinter:
Stanly del Carmen – Rang sechs
Aldemir da Silva Júnior – Rang sieben
Brandon Jones – Rang acht
Halbfinale
In den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten zwei Athleten für das Finale (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.
Lauf 1
Daniel Talbot – ausgeschieden als Dritter des ersten Halbfinals
Nickel Ashmeade – ausgeschieden als Vierter des ersten Halbfinals
Für das Finale hatten sich jeweils ein Teilnehmer aus Frankreich, Großbritannien, Jamaika, Kanada, den Niederlanden, Panama, der Türkei und den USA qualifiziert.
Topfavorit war der Olympiasieger von 2008 und 2012, Weltmeister von 2009, 2011, 2013 und 2015 sowie Weltrekordhalter Usain Bolt aus Jamaika, der im Vorfeld angekündigt hatte, den eigenen Weltrekord brechen zu wollen.[3] Von den drei Weltjahresbesten über 200 Meter hatte es nur der US-Läufer LaShawn Merritt, eigentlich ein 400-Meter-Spezialist, bis ins Finale geschafft. Seine Teamkollegen Ameer Webb und Justin Gatlin waren im Halbfinale ausgeschieden, ebenso wie der Silbermedaillengewinner von 2012 Yohan Blake. Hoch eingeschätzt wurde der kanadische Bronzemedaillengewinner über 100 Meter Andre De Grasse, der im Halbfinale mit 19,80 s einen neuen kanadischen Landesrekord aufgestellt hatte.
Wegen eines Regenschauers vor dem Finale war die Bahn feucht. Bolt auf Bahn sechs hatte einen guten Start und konnte die Kurvenvorgaben auf den Franzosen Christophe Lemaitre, Bahn sieben, und den Niederländer Churandy Martina, Bahn acht, schnell ausgleichen. Am Ende der Kurve hatte Bolt einen zwei-Meter-Vorsprung herausgelaufen. Martina lag auf dem zweiten Platz leicht vor Alonso Edward aus Panama auf Bahn drei. Dicht dahinter folgten Merritt, der Brite Gemili und De Grasse. Der Türke Ramil Guliyev war schon abgeschlagen.
Eingangs der Zielgeraden schob sich De Grasse an die Spitze der Verfolger. Edwards und Merritt fielen zurück. Im Ziel hatte Bolt drei Meter Vorsprung vor De Grasse. Anderthalb Meter nach dem Kanadier kamen Lemaitre und Gemili ins Ziel, eine Zehntelsekunde dahinter Martina vor Merritt, Edward und schließlich Guliyev. Nach Auswertung des Zielfotos wurde Lemaitre als Dritter mit drei Hundertstelsekunden Vorsprung auf Martina gewertet.[4]
Usain Bolt gewann als erster Athlet der olympischen Geschichte die dritte Goldmedaille in Folge in dieser Disziplin. Insgesamt war es sein siebter Olympiasieg. 2008 und 2012 hatte er jeweils über 100 und 200 Meter sowie 2012 in der Sprintstaffel Gold gewonnen. Nach diesem Sieg lag er nun mit sieben Goldmedaillen auf Platz drei aller Leichtathleten in der Anzahl der Olympiasiege und auf Platz sechs bei der Anzahl der gesamten Medaillen. Jetzt hatte er noch den Wettbewerb mit der Sprintstaffel vor sich, in dem es ebenfalls sehr gute Aussichten auf eine weitere Goldmedaille gab.