Otto von Ritter zu GroenesteynOtto Johannes Joseph Wilhelm Berthold, Freiherr von Ritter zu Groenesteyn (bis 1921: zu Grünstein; * 23. August 1864 in Starnberg; † 1. Januar 1940 in München) war ein bayerischer Diplomat. HerkunftOtto von Ritter zu Groenesteyn war der Sohn von Marie von Preen (* 10. Januar 1843; † 26. November 1922), Ehrendame des königlich bayerischen Theresien-Ordens, und Carl Adolph Friedrich Constantin Philipp, Freiherr von Ritter zu Grünstein (* 3. Juni 1830; † 14. März 1895), königlich bayerischem Kammerherrn. Der bayerische Gesandte in Paris, Lothar von Ritter zu Groenesteyn (1868–1945), war Ottos Bruder.[1] Auch Lothar nahm 1921 die ältere Schreibweise vom Namensbestandteil, „Groenesteyn“ an Stelle von „Grünstein“, wieder an.[2] Otto heiratete Caroline Adolphine, Gräfin von Holnstein aus Bayern (* 29. Januar 1870; † 1915) und studierte Rechtswissenschaft. Nach dem Tod der ersten Frau heiratete er 1917 in Hannover-Kleefeld Theda von Meyer (1898–1994). Die Tochter Maximiliane (1890–1978) heiratete den Bakteriologen Hermann Dürck. Der Sohn Elmar Freiherr von Ritter zu Groenesteyn (* 1920) heiratete 1948 Pia Freiin Riederer von Paar (1926–1997).[3] Jener übergab 1995 den schriftlichen Nachlass seines Vaters an das Bayerische Hauptstaatsarchiv.[4] Leben1887 war er Ministerialpraktikant im bayerischen Staatsministerium des Königlichen Hauses und des Äußeren. 1889 war er Attaché an der Vertretung Bayerns am Hof Wilhelm II. des deutschen Kaiserreiches. 1898 war er Legationssekretär in Rom. Von 1903 bis 1907 war er Ministerresident in Bern. Von 1907 bis 1908 war er Gesandter und bevollmächtigter Minister am Hof von Württemberg in Stuttgart und war an den Höfen in Karlsruhe und Darmstadt akkreditiert. Ab 1909 war er außerordentlicher Gesandter und Ministre plénipotentiaire beim Heiligen Stuhl, von 1920 bis 1934 Gesandter und bevollmächtigter Minister beim Heiligen Stuhl, mit Sitz in Lugano. Daneben war er Bayerischer Kämmerer und Staatsrat. Am 24. Juli 1914 hatte er eine Audienz bei Pius X., von welcher er in einem Telegramm berichtete. Vom 17. bis 20. April 1919 hielt sich René Payot in München auf und erhielt von Felix Fechenbach eine Abschrift des Telegramms,[5] worüber er am 30. April 1919 im Journal des débats berichtete:
Otto von Ritter zu Groenesteyn ist bekannt als der letzte bayerische Gesandte. Die Aufhebung der letzten bayerischen Gesandtschaft und sein Ausscheiden aus dem diplomatischen Dienst am 30. Mai 1934 waren die Folge des Gesetzes über den Neuaufbau des Reichs, das die Politik der Gleichschaltung konsequent fortsetzte.[8] 1942 erschien die Schrift „Beiträge zur Geschichte der Deutsch-Vatikanischen Beziehungen“ von dem Theologen und SS-Funktionär Wilhelm Patin, die nicht veröffentlicht werden durfte und sich den Geheimberichten Groenesteyn an deutsche Regierungsmitglieder widmete. Weblinks
Einzelnachweise
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