Pelusium lag als Mündungsort des pelusischen Nilarms, welcher im Altertum der östlichste Fluss im Nildelta war, in der Nähe der Festung Sile. Im späten 11. Jahrhundert v. Chr. begann der Fluss jedoch zu versanden und verlagerte sich nach Westen. In der Bibel wird Pelusium „Sin, die Festung Ägyptens“ genannt (Ez 30,15 EU).
55 v. Chr. eroberte Marcus Antonius Pelusium. Er fungierte dabei als Reiterführer des römischen Prokonsuls von Syrien, Aulus Gabinius, der sich zur Rückführung des vertriebenen Ptolemaios XII. bereit erklärt hatte. Nach der Einnahme Pelusiums wollte Ptolemaios XII. die Bewohner der Stadt massakrieren lassen, wurde aber von Antonius daran gehindert.[2]Gnaeus Pompeius Magnus wurde 48 v. Chr. nahe Pelusium im Auftrag der Vormünder des jugendlichen Königs Ptolemaios XIII. ermordet.[3] Im Sommer 30 v. Chr. eroberte Octavian die vom ptolemäischen Kommandanten Seleukos auffallend schwach verteidigte Stadt.[4] Die Stadt scheint einen weitgehenden hellenistischen Charakter gehabt zu haben und besaß mindestens zwei Theater. Im Jahr 2022 wurde ein Zeus Cassius-Tempel gefunden.[5] Im Jahr 1117 riss Balduin I., König von Jerusalem, Pelusium während seines Feldzuges gegen Ägypten bis auf die Grundmauern nieder.
Wilhelm Spiegelberg: Der ägyptische Name von Pelusium. In: Georg Steindorff (Hrsg.): Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde. Band49. Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig 1911, S.81–84 (Digitalisat [abgerufen am 12. April 2016]).
Hans Bonnet: Pelusium. In: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6, S. 585.
Rainer Hannig: Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch : (2800 – 950 v. Chr.). von Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-1771-9, S. 1183.
James Karl Hoffmeier: Ancient Israel in Sinai: The evidence for the Authenticity of the wilderness Tradition. Oxford University Press, Oxford 2005, ISBN 0-19-515546-7.
↑Josef Wiesehöfer: Die Geschichte Irans von den Achaimeniden bis in frühislamische Zeit. In: Wilfried Seipel (Hrsg.): 7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran. Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, ISBN 3-85497-018-8, S. 54–74, hier: S. 58.