Peter Aschenbrenner wurde in Ebbs, Tirol, am 6. Mai 1902 geboren. Er war Bergsteiger, Bergführer und Hüttenwirt des Stripsenjochhauses. International bekannt wurde er vor allem durch seine Himalaya-Expeditionen in den 1930er und 1950er Jahren, die ihm den Beinamen „Himalaya-Peter“ einbrachten. Er errichtete das Aschenbrenner-Berghaus auf 1140 m oberhalb von Kufstein. Im Jahr 1930 konstruierte er den „Aschenbrenner-Eispickel“, der heute noch in verbesserter Form im Handel ist. Peter Aschenbrenner ist am 25. Jänner 1998 im 96. Lebensjahr in Kufstein verstorben. Seine Nanga-Parbat-Expeditionen wurden von Markus Kronthaler 2004 und 2005 historisch aufgearbeitet.
1953: Nanga Parbat, als bergsteigerischer Expeditionsleiter – Im Zuge dieser Expedition gelang die Erstbesteigung durch Hermann Buhl. Hans Ertl drehte über diese Expedition den Dokumentarfilm Nanga Parbat.
Himalaya-Expeditionen
Aschenbrenner war bereits 1932 Mitglied der „Deutsch-Amerikanischen Himalaja-Expedition“ zum Nanga Parbat unter der Leitung Willy Merkls. Der Anstieg sollte über die Rakhiotseite erfolgen. Die Bergsteiger kamen bis auf wenige hundert Höhenmeter an das „Tor“ zur Gipfelregion, den Silbersattel, heran, erreichten den Gipfel jedoch nicht. Peter Aschenbrenner gelang bei dieser Expedition gemeinsam mit Hugo Hamberger die Erstbesteigung des Chongra Peak (6448 m)[1] und mit Herbert Kunigk jene des 7070 Meter hohen Rakhiot Peak.[2]
1934 war Aschenbrenner Mitglied der desaströsen „zweiten deutschen Nanga-Parbat-Expedition“ unter Willy Merkl, die zahlreiche Menschenleben forderte. Die Unternehmung wurde unter den Nationalsozialisten zu einer nationalen Angelegenheit. Weitere Mitglieder waren unter u. a. Erwin Schneider und Willi Bernard. Alfred Drexel verstarb im Lager II an einer Lungenentzündung. Höhenkrankheit, Orkane und Neuschnee zwangen Aschenbrenner und Schneider auf 7895 m[2] zur Umkehr. Uli Wieland, Willo Welzenbach, Willy Merkl und sechs Hochträger verunglückten beim Abstieg im Schneesturm tödlich.
1953 wurde Aschenbrenner schließlich für eine weitere Nanga-Parbat-Expedition als bergsteigerischer Expeditionsleiter gewonnen,[3] bei der Hermann Buhl am 3. Juli 1953 gegen 19 Uhr den Gipfel erstbezwingen konnte.
Bergsteigen/Klettern
Aschenbrenner gelangen bedeutende Erstbegehungen im Wilden Kaiser wie z. B. die Christaturm „Südostkante“, Fleischbank „Aschenbrenner-Lucke“ und Leuchsturm Südwand. In der N-Wand der Großen Zinne beging er am 12. und 13. September 1933 mit seinem jüngeren Bruder Paul anlässlich der Zweitbesteigung eine Direktvariante. Die Nordwand der Königspitze gelang den Brüdern 1935 als zweitem Team. Insgesamt konnte Aschenbrenner rund 2400 Gipfelbesteigungen, darunter 400 Dreitausender und 68 Viertausender verzeichnen.
↑Die Himalayaexpedition 1953. In: Österreichische Zeitung. Frontzeitung für die Bevölkerung Österreichs / Österreichische Zeitung. Zeitung der Roten Armee für die Bevölkerung Österreichs / Österreichische Zeitung. Zeitung der Sowjetarmee für die Bevölkerung Österreichs, 19. Dezember 1952, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/oez
↑Deutsche Alpenzeitung. In: Der Gebirgsfreund. Zeitschrift des Niederösterreichischen Gebirgsvereins / Der Gebirgsfreund. Zeitschrift des Oesterreichischen Gebirgsverein(e)s / Der Gebirgsfreund. Nachrichten der Sektion Oesterr(eichischer) Gebirgsverein des D(eutschen) und Oe(sterreichischen) Gebirgsvereins / Der Gebirgsfreund. Nachrichten der Deutschen Alpenvereins, Zweig Ostmärkischer Gebirgsverein, Jahrgang 1933, S. 305 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/gbf