Peter Ronnefeld stammte aus einer Musikerfamilie: sein Vater war Bratschist in der Dresdner Staatskapelle, der Bruder seiner Mutter spielte Geige im RIAS-Sinfonieorchester. 1950 beendete Ronnefeld in Dresden den Besuch der dortigen Waldorfschule.
1956 unterrichtete Ronnefeld am Mozarteum in Salzburg, wo der Schriftsteller Thomas Bernhard Schauspiel und Regie studierte. In der eigens für die Kursanten von Ronnefeld komponierten Kurzoper Die Nachtausgabe übernahm Bernhard die Sprechrolle eines Wachtmeisters. 1958 wurde Ronnefeld zunächst Assistent von Herbert von Karajan an der Wiener Staatsoper und dann Kapellmeister ab Oktober 1959. Ronnefeld wurde 1961 Chefdirigent in Bonn und 1963 Generalmusikdirektor am Opernhaus Kiel.
Als Komponist schrieb Ronnefeld etwa zwanzig Werke, sein umfangreichstes und bekanntestes ist die dreiaktige Oper Die Ameise (entstanden 1959–1961). Das Libretto stammt von Richard Bletschacher. Die Premiere am 21. Oktober 1961 an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf unter der Regie von Wolfgang Liebeneiner dirigierte Ronnefeld selbst. Die Aufführung einer zweiten Fassung erfolgte postum am 18. September 1965 in Kiel unter der Leitung von Gerd Albrecht. Aus der Oper bearbeitete Ronnefeld eine viersätzige Suite, die er selbst am 7. April 1965 in Frankfurt am Main mit dem Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks uraufführte.
Im Sommer 1965 war er mit der Einstudierung für Aribert Reimanns Opernerstling Ein Traumspiel beschäftigt, als er schwer erkrankte[1] und wenige Zeit im Alter von 30 Jahren später verstarb.
Peter Ronnefelds Werke waren zunächst in der Edition Modern Wewerka erschienen und wurden 2011 vom Bühnen- und Musikverlag G. Ricordi & Co. München übernommen. Nachlass und Archiv liegen seit 2005 bei der Berliner Akademie der Künste.
Mit seiner dänischen Frau Minna Ronnefeld (1931–2022) hatte er eine Tochter und den Sohn Matthias Ronnefeld (1959–1986), der ebenfalls Komponist war. Die Grabstätten von Peter Ronnefeld und seiner Familienmitglieder befinden sich auf dem Grinzinger Friedhof (1B-40) in Wien.
Werke (Auswahl)
Bühnenwerke
Oper in drei Akten Die Ameise (1959–1961), UA 21. Oktober, Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf; 2. Fassung, UA posthum am 18. September 1965 in Kiel, Dirigent Gerd Albrecht
daraus: viersätzige Suite für Orchester, UA 7. April 1965 in Frankfurt am Main, Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks, Dirigent Peter Ronnefeld
Opera piccola in fünf Aufzügen Die Nachtausgabe, UA 30. August 1956 in Salzburg, Wiederaufführung 1987 in Wien, 2014 in Dresden.[2]
Ballett Peter Schlemihl, UA 10. April 1956 in Hildesheim