Petro Evstaf'evic StojanPetro Evstaf'evic Stojan, russisch Пётр Евстафьевич Стоян; (Pseudonyme Ribaulb, Radovich und Šulerc; * 22. Juni 1884 in Ismail, Gouvernement Bessarabien, Russisches Kaiserreich; † 3. Mai 1961 in Nizza) war ein russischer Bibliograph und Lexikograph des Russischen und des Esperanto. LebenStojan besuchte das Richelieu-Lyzäum in Odessa und studierte anschließend Physik und Mathematik in Odessa und Sankt Petersburg, schließlich 1906 und 1907 in Paris. 16 Jahre lang war er Autor von oder Mitarbeiter an 12 Wörterbüchern und Terminologien, u. a. am Großen Russisch-Wörterbuch der Kaiserlichen Akademie und Verfasser eines Illustrierten Wörterbuchs der russischen Sprache. 1919 bis 1922 war er Lehrer („Lyzäumsprofessor“) in Serbien. Ab 1925 arbeitete er einige Jahre in der Hauptstelle des Esperanto-Weltbunds (Universala Esperanto-Asocio – UEA) in Genf an seinem Hauptwerk auf Esperanto, der (kommentierten) „Bibliographie der Internationalen Sprache“ (Bibliografio de Internacia Lingvo, 1929, Nachdruck 1973) und war zwischen 1926 und 1930 Leiter der Bibliothek Hector Hodler der UEA, damals wie heute eine der weltweit größten Sammlungen zur Literatur des Esperanto und anderer Plansprachen. Das Ende seines Lebens verbrachte er in Südfrankreich. Am 3. Mai 1961 wählte er siebenundsiebzigjährig den Freitod durch Ertrinken. Tätigkeit für EsperantoStojan fand 1903 zum Esperanto. 1914 wurde er zum Mitglied der Sprachsteuerungsinstitution gewählt Lingva Komitato. Zuvor war er in der Esperanto-Welt bekannt geworden durch sein Achtsprachiges Ornithologisches Wörterbuch (Ornitologia oklingva vortaro, 1911), sowie ein Kleines Taschenwörterbuch Russisch–Esperanto (1912). 1913 hatte Stojan das Projekt einer „Universalenzyklopädie auf Karteikarten“ (Universala Slipa Enciklopedio, USE) vorgestellt. Stojan veröffentlichte zahlreiche Artikel in zeitgenössischen Esperanto-Periodika zu seinen Arbeitsschwerpunkten sowie zur Frühgeschichte des Esperanto unter sprachlichem Gesichtspunkt. Daneben trat er auch als Autor kleinerer, original auf Esperanto verfasster schöngeistiger Literatur hervor. SprachschöpferUnter den Pseudonymen Ribaulb, Radovich und Šulerc schuf Stojan spielerisch verschiedene fiktionale Sprachen. Der größere Teil blieb unveröffentlicht. Eine Absicht, sie in die soziale Wirklichkeit – etwa in Konkurrenz zum Esperanto – zu implantieren, hatte Stojan nicht. So veröffentlichte er z. B. das Projekt „Idido“ (etwa „Abkömmling des Esperanto-Abkömmlings Ido“, „Esperanto-Enkel“) unter dem Pseudonym Šulerc, ein Anagramm des Esperanto-Worts ŝerculo (Spaßmacher, Possenreißer): Amiana, Ariana, Eo, Espo, Idido, Liana, Lingua franka, Renova, Spiranta, Uniala, Unita. Werke (Auswahl)
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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