Puente la Reina (baskischGares) ist eine Gemeinde mit 2905 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der autonomen Region Navarra (Spanien).[2] In Puente la Reina vereinigen sich der aragonesische und der navarresische Zweig des Jakobsweges; der gemeinsame Weg überquert den Fluss Arga über die gleichnamige Brücke.
Name und Entwicklung sind mit der von der navarresischen Königin Dona Mayor, Frau des Königs Sancho Mayor, oder ihrer Schwiegertochter gestifteten Brücke verbunden. Bei aller Unsicherheit bezüglich der Stifterin ist der Zeitpunkt des Baus der Brücke (in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts) gesichert.
Weil Flussüberquerungen gefährlich, Umwege weit und Fährdienste teuer waren, konzentrierten sich die Pilgerströme bald auf diese Brücke. Es folgten die Ansiedlung von Franken und die Gründung eines Marktfleckens. Die Entwicklung der Stadt ist ein Beispiel für die Infrastrukturprojekte dieser Zeit und ihre Wirkung. Der Vorgang ist am Jakobsweg in vergleichbarer Form häufig zu finden.
1122 erhielt Puenta la Reina die Stadtrechte, ab 1235 begann der Bau der Stadtmauer. Es folgte die Schenkung der Stadt durch García IV. an die Templer. Nach deren Auflösung zu Beginn des 14. Jahrhunderts ging sie auf die Johanniter über.
Quelle: INE-Archiv – grafische Aufarbeitung für Wikipedia
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Iglesia del Crucifijo/Kruzifix-Kirche Kirche des ehemaligen Templerklosters (13./14. Jahrhundert) mit einem romanischen Portal von der vorherigen Kapelle stammend und einem Y-Kreuz des Weichen Stils der Spätgotik als Besonderheiten. Letzteres soll aus dem Rheinland stammen.
Santiago-Kirche 12.–16. Jahrhundert, mit einem typisch navarrischen romanischen Zackenportal. Der Turm stammt aus dem 18. Jahrhundert, am Portal verwitterte Szenen der Schöpfungsgeschichte, innen Holzfigur Santiago Peregrino mit Stab und Muschel aus dem 14. Jahrhundert
Beachtenswert sind auch die alten, wappengeschmückten Adels- und Bürgerhäuser entlang der alten Hauptstraße. Bei vielen finden sich kunstvoll gearbeitete Dachsparren, ein Charakteristikum navarrischer Architektur.
Städtepartnerschaften
Partnergemeinden von Puente la Reina sind Saint-Sever in Frankreich (seit 1973) und Santa Sofia in Italien.[5]
Literatur
Cordula Rabe: Spanischer Jakobsweg. Von den Pyrenäen bis Santiago de Compostela. Alle Etappen – mit Varianten und Höhenprofilen. Bergverlag Rother, München 2008, ISBN 978-3-7633-4330-0 (Rother Wanderführer).
Bert Teklenborg: Radwandern entlang des Jakobswegs. Vom Rhein an das westliche Ende Europas. (Radwanderreiseführer, Routenplaner). 3. überarbeitete Auflage. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck 2007, ISBN 978-3-7022-2626-8.