Ralf Dahrendorf wurde 1929 als Sohn des Genossenschafters und SPD-ReichstagsabgeordnetenGustav Dahrendorf (1901–1954) und dessen Frau Lina, geb. Witt (1902–1980), in Hamburg geboren.[1] Sein Vater wurde, nachdem er gegen das Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933 gestimmt hatte, nach kurzer Haft arbeitslos. 1935 wurde Ralf Dahrendorf in Berlin eingeschult und besuchte ab 1938 das Gymnasium. 1941 siedelte er mit seiner Familie nach Buckow um. In dem von Karl Pflug geleiteten InternatDeutsche Heimschule Waldsieversdorf (ursprünglich: Pädagogium Waldsieversdorf) war er als 14-Jähriger Mitverfasser von Flugblättern gegen den Nationalsozialismus.[2] Als sein Vater, der im sozialdemokratischen Untergrund agitierte, nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 inhaftiert wurde, flog im November 1944 diese Tätigkeit auf, und Dahrendorf sollte im Gefängnis in Frankfurt (Oder) interniert werden. Dies lehnten aber die dortigen Aufseher mit Hinblick auf seine Jugend ab. So wurde er in das Arbeitserziehungslager bei Schwetig verbracht, wo er bis zum Eintreffen der Roten Armee festgehalten wurde.
Weil sein Vater die Zwangsvereinigung von SPD und KPD in der sowjetischen Besatzungszone 1946 nicht mitvollziehen wollte und sich damit gegen Otto Grotewohl stellte, siedelte die Familie auf Anraten der US-amerikanischen Besatzungsmacht von Berlin nach Hamburg um, wo Dahrendorf sein Abitur nachholte. Zu Beginn des Jahres 1948 nahm er an einem politischen Lehrgang im englischen Wilton Park teil.
Studium und Universitätskarriere
Er studierte danach Philosophie und Klassische Philologie an der Universität Hamburg. Seine wichtigsten Lehrer waren der Klassische Philologe Ernst Zinn und der Philosoph Josef König. 1952 promovierte er dort zum Dr. phil. mit der Arbeit Der Begriff des Gerechten im Denken von Karl Marx. 1952 bis 1954 studierte er an der London School of Economics (LSE), wo er Karl Popper hörte und zusammen mit David Lockwood und Basil Bernstein einem Kreis von Ph.D.-Studenten angehörte, die von dem Soziologen A. H. Halsey betreut wurden. Als sein Doktorvater an der LSE fungierte Thomas H. Marshall. Vom 1. Juli bis 31. August 1954 war er als wissenschaftlicher Assistent von Max Horkheimer im Frankfurter Institut für Sozialforschung beschäftigt. Dass er es bereits nach zwei Monaten wieder verließ, hing nach Auskunft Theodor W. Adornos mit einem glänzenden Angebot der Universität Saarbrücken zusammen; zudem fühlte er sich theoretisch „uns nicht zugehörig“, wie Adorno an Horkheimer schrieb.[3]
Obwohl Dahrendorf nach dem Krieg zunächst der SPD – und kurzzeitig auch dem damals von Helmut Schmidt geführten SDS in der Britischen Besatzungszone[6] – angehört hatte, wurde er in seinem politischen Wirken vor allem als Vordenker des Liberalismus bekannt. Nachdem er zuvor bereits einmal auf einer regionalen Liste für die Freidemokraten kandidiert hatte, wechselte er 1967 endgültig zur FDP. Zusammen mit dem damaligen Generalsekretär Karl-Hermann Flach war er maßgeblich an der programmatischen Neuausrichtung der Partei in den späten 1960ern und frühen 1970ern beteiligt. Bekannt wurde er auch durch öffentliche Diskussionen mit den Protagonisten der 68er-Bewegung wie zum Beispiel Rudi Dutschke.
1988 trat Dahrendorf aus der FDP aus[7] und im selben Jahr in die britische Liberal Democrats Partei ein[8]. Im Jahre 2008 antwortete er auf die Sonntagsfrage, dass er „angesichts des aktuellen Angebots FDP wählen würde“[9].
Weitere universitäre und gesellschaftliche Karriere ab 1974
Am 23. September 1982 wurde er von Königin Elisabeth II. als Knight Commander des Order of the British Empire (KBE) ausgezeichnet.[10] Als Ausländer erhielt er diese Auszeichnung als Knight zunächst nur ehrenhalber. Erst nachdem er 1988 neben der deutschen auch die britische Staatsbürgerschaft angenommen hatte, wurde der mit der Auszeichnung verbundene, aber ausschließlich Untertanen des britischen Monarchen vorbehaltene Ritterschlag durch die Königin 1989 nachgeholt, womit er die Nobilitierung in den persönlichen Adelsstand mit dem Prädikat „Sir“ erlangte.[10][11] Am 15. Juli 1993 wurde er als Baron Dahrendorf, of Clare Market in the City of Westminster, zum Life Peer erhoben[12] und erhielt dadurch einen Sitz im House of Lords. Die territoriale Widmung des Titels, die Dahrendorf, wie üblich, selbst wählte, weist auf seine Verbundenheit mit der London School of Economics hin, hat aber auch eine humoristische Note: Clare Market ist ein Platz bei der LSE, der als Parkplatz dient. Im House of Lords gehörte er zunächst der Fraktion der Liberal Democrats an; seit 2004 war er parteiloser Crossbencher. Er nahm aktiv an der Arbeit des House of Lords teil und wirkte unter anderem als Vorsitzender der Commission on Wealth Creation and Social Cohesion (1995) und als langjähriger Vorsitzender des Select Committee on Delegated Powers and Regulatory Reform (bis Herbst 2006).
1982 bis 1987 war Dahrendorf außerdem Vorsitzender der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung. Von 1983 bis 1987 war er Mitherausgeber der Zeitschrift liberal. In Deutschland war er als Berater der Badischen Zeitung tätig.
Am 17. Juni 2009 starb Dahrendorf im Alter von 80 Jahren. Er wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg im Planquadrat Y 12 südlich der Norderstraße beigesetzt.
Bereits mit seiner Habilitationsschrift Soziale Klassen und Klassenkonflikt in der industriellen Gesellschaft (1957), die im Schulenstreit zwischen marxistischer Soziologie und Strukturfunktionalismus einen „dritten Weg“ zu öffnen versprach, wurde er in der deutschen Soziologie bekannt, in weit stärkerem Maße dann im angelsächsischen Sprachbereich (viele seiner Werke erschienen in englischer Übersetzung).
Mit einer Reihe von Aufsätzen – zusammengefasst in dem Band Gesellschaft und Freiheit (1961) – begründete er eine soziologische Konflikt- und Herrschaftstheorie, die sich als Gegenentwurf zur strukturfunktionalen Gesellschaftstheorie von Talcott Parsons und seinen Schülern verstand. Darin begriff er Konflikte nicht als „dysfunktionale“, die gesellschaftliche Ordnung störende Phänomene, sondern als „eine hervorragende schöpferische Kraft“ des sozialen Wandels.[16]
Zum geflügelten Wort wurde der Titel seines Buches Bildung ist Bürgerrecht (1965) über deutsche Bildungsdefizite, die er als Bedrohung für die bundesdeutsche Demokratie wertete. Er lieferte damit wesentliche Argumente für eine Bildungsexpansion.
Mit dem Konzept des homo sociologicus führte er auch die Rollentheorie in die deutschsprachige Soziologie ein. Der Übergang vom innovativen, klaren und beredten akademischen Lehrer zum Akteur der Politik während der Zeit der Studentenrevolte, seine unter freiem Himmel geführte Diskussion mit Rudi Dutschke, überraschten die Fachwelt.
Er galt als Verfechter des politischen Liberalismus, den er durch die „Zerstörung der Ligaturen“ (Bindungen) in der Gesellschaft gefährdet sah. Hinsichtlich der Wirtschaftsordnung vertrat er Positionen des Ordoliberalismus, aber bis zu seinem Lebensende auch das Konzept eines bedingungslosen Grundeinkommens („Bürgergeld“).
Als zeitkritischer Intellektueller nahm er zu vielen aktuellen Fragen Stellung, seine besondere Aufmerksamkeit galt den Umwälzungen in Osteuropa (Betrachtungen über die Revolution in Europa, 1990) sowie den Entwicklungen nach 1989 und in Europa. Als „Summe meiner Sozialwissenschaft“ bezeichnete er seinen umfangreichen EssayDer moderne soziale Konflikt (1992), der seine Hauptthemen – soziale Klassen und Konflikt, Anrechte und Lebenschancen, Bürgergesellschaft und Weltbürgertum – in einen konsistenten Zusammenhang stellt.
In seinen Werken Engagierte Beobachter (2005) und Versuchungen der Unfreiheit (2006) setzte er sich mit dem Phänomen der Intellektuellen in Zeiten der Prüfung auseinander, die dem Totalitarismus (zeitweise) verfallen waren, und mit jenen, die sich immer von Ideologien abgrenzten. Er stellte die These auf, dass das Votum letzterer auf vier Säulen beruhe: den Fähigkeiten, unabhängiges Denken strikt zu verfolgen und die Widersprüche und Konflikte der Gesellschaft auszuhalten, auf einer akribischen engagierten Beobachtungsweise sowie auf der Anerkennung der Vernunft als Grundlage jeder Theorie und Praxis.[17]
Als große Beispiele eines solchen auf Freiheit beruhenden eigenständigen zielbewussten Denkens nannte er Karl Popper, Raymond Aron und Isaiah Berlin, die ihn prägten. Nach Dahrendorfs Ansicht hat bereits der Humanist Erasmus von Rotterdam diese Art des Denkens im 15. Jahrhundert begründet und kann den modernen Intellektuellen somit als Vorbild dienen. Zu den von ihm so genannten Erasmus-Intellektuellen zählte er außerdem in unterschiedlichen Abstufungen u. a. Arthur Koestler und Manès Sperber, beide ehemalige Kommunisten, die als Kritiker des Stalinismus bekannt wurden, sowie Norberto Bobbio, Jan Patočka, Hannah Arendt und Theodor W. Adorno.
Die standhaften freiheitlichen Intellektuellen im Denken und Handeln stellten nach Dahrendorf im 20. Jahrhundert nur eine Minderheit dar, viele seien den zahlreichen Versuchungen der Unfreiheit erlegen. Dahrendorf betrachtete Großbritannien als liberale Gesellschaft (Erasmus-Land), die als offene Gesellschaft auf einem common sense beruhe und mit der sich der Autor als Liberaler mehr oder weniger identifizierte.[18]
Seit 2011 wird alle zwei Jahre der Ralf-Dahrendorf-Preis für ausgezeichneten Lokaljournalismus vergeben. Gestiftet wird dieser durch Christian H. Hodeige und Wolfgang Poppen, den Verlegern der Badischen Zeitung. Prämiert werden „deutschsprachige Beiträge, die in vorbildlicher Weise erklären, wie Demokratie auf lokaler Ebene funktioniert“.[22]
Industrie- und Betriebssoziologie (= Sammlung Göschen. Band 103). Walter de Gruyter, Berlin 1956 (4 Auflagen bis 1967; spätere Auflagen weitergeführt von Wolfram Burisch).
Class and Class Conflict in Industrial Society. Routledge, London 1959 (engl., zahlreiche Neuauflagen, im angelsächsischen Raum vielfach als Lehrbuch benutzt).
Sozialstruktur des Betriebes – Betriebssoziologie. Gabler, Wiesbaden 1959.
Über den Ursprung der Ungleichheit unter den Menschen. [1961].[23] Mohr (Siebeck), Tübingen 1966.
Gesellschaft und Freiheit. Zur soziologischen Analyse der Gegenwart. Piper, München 1961.
Die angewandte Aufklärung. Gesellschaft und Soziologie in Amerika. Piper, München 1962.
Bildung ist Bürgerrecht. Plädoyer für eine aktive Bildungspolitik. Nannen, Hamburg 1965.
Homo Sociologicus. Ein Versuch zur Geschichte, Bedeutung und Kritik der Kategorie der sozialen Rolle [Erstdruck 1965]. 16. Aufl. Mit einem neuen Vorwort. VS, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-31122-0.
Konflikt und Freiheit. Auf dem Weg zur Dienstklassengesellschaft. Piper, München / Zürich 1972, ISBN 3-492-01782-7.
Plädoyer für die Europäische Union. Piper, München 1973, ISBN 3-492-02038-0.
Pfade aus Utopia. Arbeiten zur Theorie und Methode der Soziologie. Piper, München / Zürich 1974, ISBN 3-492-00401-6.
Lebenschancen. Anläufe zur sozialen und politischen Theorie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-518-37059-6.
Die neue Freiheit. Überleben und Gerechtigkeit in einer veränderten Welt. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-518-37123-1.
Die Chancen der Krise. Über die Zukunft des Liberalismus. DVA, Stuttgart 1983, ISBN 3-421-06148-3.
Reisen nach innen und außen. Aspekte der Zeit. DVA, Stuttgart 1986, ISBN 3-421-06183-1.
Fragmente eines neuen Liberalismus. DVA, Stuttgart 1987, ISBN 3-421-06361-3.
Betrachtungen über die Revolution in Europa. DVA, Stuttgart, 1990, ISBN 3-421-06579-9.
Der moderne soziale Konflikt. Essay zur Politik der Freiheit. DVA, Stuttgart 1992, ISBN 3-421-06539-X.
Liberale und andere: Portraits. DVA, Stuttgart 1994, ISBN 3-421-06669-8.
LSE. A History of the London School of Economics and Political Science, 1895–1995. Oxford University Press, Oxford 1995, ISBN 0-19-820240-7 (englisch).
Über Grenzen. Lebenserinnerungen. 4. Aufl. C. H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-49338-6.
Auf der Suche nach einer neuen Ordnung. Vorlesungen zur Politik der Freiheit im 21. Jahrhundert. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50540-6.
Der Wiederbeginn der Geschichte: vom Fall der Mauer zum Krieg im Irak; Reden und Aufsätze. C. H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-51879-6.
Engagierte Beobachter. Die Intellektuellen und die Versuchung der Zeit. Passagen, Wien 2005, ISBN 3-85165-726-8.
Versuchungen der Unfreiheit. Die Intellektuellen in Zeiten der Prüfung. C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-54054-6.
(mit anderen) Klimawandel und Grundeinkommen. Die nicht zufällige Gleichzeitigkeit beider Themen und ein sozialökologisches Experiment. Hrsg. von Maik Hosang. Mascha, München 2008, ISBN 978-3-924404-73-4.
Artikel in Zeitungen, Zeitschriften und Sammelbänden
1971 publizierte Ralf Dahrendorf zwei Artikel in der Zeit unter Verwendung des Pseudonyms Wieland Europa, die sich kritisch mit dem Wirken der damaligen Institutionen der Europäischen Gemeinschaft auseinandersetzen.
Das Zerbrechen der Ligaturen und die Utopie der Weltbürgergesellschaft. In: Riskante Freiheiten. Individualisierung in modernen Gesellschaften. Hrsg. von Ulrich Beck, Elisabeth Beck-Gernsheim. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-518-11816-1, S. 421–436.
An der Schwelle zum autoritären Jahrhundert. Die Globalisierung und ihre sozialen Folgen werden zur nächsten Herausforderung einer Politik der Freiheit. In: Die Zeit. Nr. 47/1997.
Die globale Klasse und die neue Ungleichheit. In: Merkur. H. 11, November 2000.
Ralf Dahrendorf, Dirk Lange, Volker Reinhardt: Politische Bildung. Interview mit Lord Dahrendorf, in: Dirk Lange, Volker Reinhardt (Hrsg.): Basiswissen Politische Bildung. Handbuch für den sozialwissenschaftlichen Unterricht. Band 1 und 2, Schneider Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler 2021, jew. S. XVI-XX
Antonio Polito: Die Krisen der Demokratie. Ein Gespräch. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-49460-9.
Engagierte Beobachter. Die Intellektuellen und die Versuchungen der Zeit. Jan Patočka-Gedächtnisvorlesung 2004. Passagen Verlag, Wien 2005, ISBN 3-85165-726-8.
Gilbert Gratzel: Freiheit, Konflikt und Wandel. Bemerkungen zum Liberalismus-Verständnis bei Ralf Dahrendorf. In: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung. 2 (1990), S. 11–45.
Karl-Heinz Hense: Interview mit Lord Ralf Dahrendorf: „Die Bürgernation als Offene Gesellschaft“. In: Mut – Forum für Kultur, Politik und Geschichte. Nr. 335, Juli 1995, S. 6–18.
Karl-Heinz Hense: Von der tätigen Freiheit – Ralf Dahrendorf zum 75. Geburtstag. In: Mut – Forum für Kultur, Politik und Geschichte. Nr. 441, Mai 2004, S. 54–59.
Karl-Heinz Hense: Ein streitbarer Grenzgänger – Ralf Dahrendorf zum Gedenken. In: liberal – Vierteljahreshefte für Politik und Kultur. August 2009, S. 58–61.
Jürgen Kocka: Ralf Dahrendorf in historischer Perspektive. Aus Anlass seines Todes am 17. Juni 2009. In: Geschichte und Gesellschaft. 35 (2009), S. 346–352.
Franziska Meifort: Der Nachlass Dahrendorf im Bundesarchiv. Vermächtnis eines öffentlichen Intellektuellen. In: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung. 27 (2015), S. 301–314.
Franziska Meifort: Ralf Dahrendorf. Eine Biographie. C. H. Beck, München 2017, ISBN 978-3-406-71397-2.
Matthias Micus: Ralf Dahrendorf – Scheitern eines Experiments. In: Robert Lorenz, Ders. (Hrsg.): Seiteneinsteiger. Unkonventionelle Politiker-Karrieren in der Parteiendemokratie. VS Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-531-16483-0, S. 31–60.
Marius Strubenhoff: Materialist Method, Agonistic Liberalism: Revisiting Ralf Dahrendorf’s Political Thought. In: History of Political Thought. 39 (2018), S. 541–567.
↑Susanne Lang: Ralf Lord Dahrendorf im Interview: „Der Minirock wurde nicht 1968 erfunden!“ In: Die Tageszeitung: taz. 4. April 2008, ISSN0931-9085 (taz.de [abgerufen am 6. Juni 2021]).
↑Siehe Lebenlauf Ralf Dahrendorf. In: Franziska Meifort: Ralf Dahrendorf. Eine Biographie. C. H. Beck, München 2017, ISBN 978-3-406-71397-2 (Google Books).
↑In dieser Tübinger Antrittsvorlesung findet sich die „berühmteste Fußnote der deutschen Nachkriegssoziologie“ (Dieter Claessens), in der Dahrendorf bekannte, die Kernthese seiner Habilitationsschrift über soziale Klassen zurücknehmen zu müssen, dass nämlich Konflikt- und Funktionstheorie in der Soziologie gleich wichtig und nebeneinander gültig seien. Nunmehr gehe er primär von einer Konflikttheorie aus.