Als Missionsbischof in den Ardennen soll Remaclus von einem Wolf begleitet worden sein. Diesem Tier wird nachgesagt, dass es in der Lage war, den Teufel zu vertreiben, der die neu errichteten Kirchen zerstören wollte. Mit seinem Stab soll der Heilige Quellen entdeckt haben, die als Heilwasser galten.[2] Eine andere Legendenversion erzählt, dass die Mönche bei Remaclus Schutz gegen die Wolfsrudel suchten. Daraufhin habe Remaclus sie ermahnt und ermuntert, ihrer Pflicht nachzugehen; dann blieben sie vor den Wölfen verschont.[3]
Sein Gedenktag ist der 3. September, die Bauernregel hierzu lautet: „Wenn es an diesem Tag regnet, ist das ein gutes Zeichen, denn dann sprießt ebensoviel Korn aus der Erde, wie Regentropfen aufs Feld fallen“.[4] In der Darstellung als Bischof sind seine Attribute ein liegender Wolf an der rechten Fußseite und auf dem rechten Arm hält er Kirchenbauten, als Hinweis, dass er den Bau von Kirchen veranlasste. Er ist der Schutzpatron der Ardennen, gegen Unfruchtbarkeit der Frauen und gegen Ernteschädlinge.
Cochem an der Mosel: Alte katholische Kirche St. Remaclus im Stadtteil Cond, mit einem Turm vermutlich aus dem 12. Jahrhundert.[5]
Germigny-Pend-la-Pie, eine ehemalige Pfarrgemeinde im Bereich der heutigen Gemeinde La Neuville-en-Tourne-à-Fuy in Norden Frankreichs im DépartementArdennes nordöstlich von Reims. Die Kirche wurde 1130 geweiht, die Gemeinde wurde gegen 1800 aufgelöst. Ein Gedenkstein erinnert noch an die Kirche.
Poupehan, ein Ortsteil der Stadt Boillon in Belgien nahe der französischen Grenze
Spa im Osten der Wallonie in Belgien: Stadtheiliger, Kirche Notre-Dame et Saint-Remacle, sowie Quelle Sauvenière et de Groesbeek, die mit der Legende des Sandalenabdrucks des Heiligen Remaclus in Zusammenhang gebracht wird und als Heilquelle für jung verheiratete Paare mit unerfülltem Kinderwunsch gilt.
Stavelot: Erhaltene Ruinen der ehemaligen Abteikirche Saint-Remacle im Vorfeld der Abtei, nachdem die Kirche unter der französischen Besatzung aufgehoben, verkauft und schließlich ab 1795 abgetragen wurde. In Stavelot befindet sich der Remaklus-Schrein in der Kirche Saint Sébastien, und der Hauptplatz des Ortes trägt den Namen Place Saint-Remacle, eine Sekundärschule trägt den Namen Institut Saint Remacle.
Waldorf im Vinxtbachtal mit Kirchenbau von 1869, jährlicher St.-Remaklus-Kirmes am ersten Septemberwochenende und den Attributen des Remaklus im oberen Teil des Gemeindewappens
Thomas Vogtherr: Der König und der Heilige. Heinrich IV., der heilige Remaklus und die Mönche des Doppelklosters Stablo-Malmedy (= Schriften des Historischen Kollegs. Vorträge. 25). München 1990 (Digitalisat).
↑„Die Archäologen der Wallonischen Region sind davon überzeugt, dass es sich bei dem bei Ausgrabungen in Stavelot entdeckten Sarkophag um den Sarkophag des Gründers der Abteien von Stavelot und Malmedy handelt.“ Stavelot: Sarkophag des heiligen Remaclus möglicherweise entdeckt (29. Mai 2015, Schlagzeilen, Wissen), aufgerufen am 24. Oktober 2015
↑Hl. Remaclus. In: Ulrike Müller-Kaspar: Das große Handbuch des Aberglaubens, Von Aal bis Zypresse. tosa im Verlag Carl Ueberreuter, Wien 2007, S. 579.