Das Dorf Ripechove wurde erstmals im Jahr 1159 urkundlich erwähnt.[3]
Eike von Repgow
Nach dem Ort Reppichau nannte sich ein vom 12. bis frühen 19. Jahrhundert nachgewiesenes adeliges Geschlecht, dessen berühmtester Vertreter Eike von Repgow ist.[4] Im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts verfasste dieser im Auftrag des Grafen Hoyer von Falkenstein das erste mittelalterliche Rechtsbuch, den Sachsenspiegel – eine bis dahin nicht kodifizierte Sammlung vorwiegend sächsischen Gewohnheitsrechts.[5]
1844 lebten 433 Menschen in Reppichau;[7] 2024 waren es 441 Einwohner.[1]
Politik
Ortschaftsrat
Als Ortschaft der Einheitsgemeinde Osternienburger Land übernimmt ein so genannter Ortschaftsrat die Wahrnehmung der speziellen Interessen des Ortes innerhalb bzw. gegenüber den Gemeindegremien. Er wird aus fünf Mitgliedern gebildet.
Bürgermeister
Der letzte Bürgermeister der Gemeinde war Erich Reichert (CDU) und wurde erstmals am 28. April 1992 gewählt.
Als weiteres ortsgebundenes Organ fungiert der Ortsbürgermeister, dieses Amt wird zurzeit von Erich Reichert wahrgenommen.[8]
Wappenbegründung: Im Jahre 1999 beauftragte der Gemeinderat den Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch mit der Erarbeitung eines ortstypischen Wappens. Reppichau besitzt indes keine herausragende geschichtliche Bedeutung. Es war in früheren Jahrhunderten eine Landgemeinde mit Gutshof, deren Bewohner sich neben gering verbreitetem Handwerk hauptsächlich von der Landwirtschaft ernährten. Auch ist der Ort nicht mit Sagen und Mythen verbunden, es sei denn, man stellt die Verbindung zu Eike von Repgow her, dem Verfasser des Sachsenspiegels. Diese Verbindung beruht jedoch einzig auf eine Namensgleichheit.
Die Familie von Repgow trug in ihrem Wappen das Rebhuhn, wie es im Wappen des alten Landkreises Dessau-Köthen vom Jahre 1937 vorkommt. Und da Eike ein anhaltischer Schöffe war, war es Beschluss der Gemeinde, die Person Eikes im Wappen zu symbolisieren. Da die Abbildung realer Personen (außer der Ikonografie entlehnt), heraldisch unzulässig ist, erfolgte eine Anlehnung an das Repgowsche Wappen wie an den Sachsenspiegel. Das braune Rebhuhn der erloschenen Familie von Repgow wurde von Mantzsch tingistisch korrekt in Silber auf grünen Schild dargestellt. Es steht auf einem aufgeschlagenen goldenen Buch, dem Sachsenspiegel, der seinen Ursprung in der Diözese Halberstadt (dem späteren Anhalt) hatte.
Flagge
Die Flagge ist weiß-grün gestreift (Querflagge: Streifen waagerecht, Hissflagge: Streifen senkrecht verlaufend) und das Wappen ist mittig auf die Flagge aufgelegt.
↑Heiner Lück: Eike von Repgow. In: Ders.: Der Sachsenspiegel. Das berühmteste deutsche Rechtsbuch des Mittelalters. Wissenschaftlich Buchgesellschaft, Darmstadt 2017, ISBN 978-3-650-40186-1, S. 22–25.
↑Günther Hoppe: Domänen, Drescher und Kossaten. Zu den agrarischen Verhältnissen im Köthener Land bis zur Revolution von 1848. Die Kellergesellschaft und die Revolution von 1848, Teil 1 (= Kleine Köthener Monographien zur Regionalgeschichte Anhalts. Band 2). Historisches Museum, Köthen 1983, DNB209193840, S. 30.