Weitbrecht stammte vom Schorndorfer Zweig der württembergischen Weitbrecht-Familie ab und war der Sohn des Pfarrers Karl Gottlob Weitbrecht (1810–1886) und der Julie, geborene Finckh (1823–1893). Nach seiner Schulzeit studierte er an der Universität TübingenTheologie und Philosophie und promovierte anschließend dort zum Dr. phil. In Tübingen wurde er Mitglied der StudentenverbindungNormannia.[1] Nach einem längeren Italienaufenthalt, welcher ihn zu den Nachbearbeitungen des Blutgerüsts von Calabrien sowie des Textes Kampf um Rom inspirierte, wurde er zunächst Pfarrer in Mähringen bei Ulm und ab 1893 in Wimpfen.
Schon früh beschäftigte er sich mit Heimatgeschichten, Volks- und Jugendschriften, Liedtexten, Novellen, Dichtungen und kleineren Erzählungen. Dabei arbeitete er oftmals mit seinem Bruder, dem LiteraturhistorikerCarl Weitbrecht, und anderen regionalen Dichtern jener Zeit zusammen. Sein spezielles Interesse galt hierbei der Bearbeitung und Nachdichtung von bereits bekannten Erzählungen oder dem Schreiben von Abhandlungen über diese Texte.
Richard Weitbrecht war in erster Ehe mit Eugene Haug (1853–1886) verheiratet, mit der er zwei Kinder hatte. Nach deren Tod heiratete er Marianne Murschel (* 1865), die ihm vier weitere Kinder gebar.