Rittersches SchnittverfahrenDas Rittersche Schnittverfahren geht auf August Ritter zurück. Es dient der Baustatik zur Berechnung von Schnittgrößen im Allgemeinen von Fachwerken. Damit ein System unter der Wirkung von gegebenen Kräften im Gleichgewicht ist, ist es notwendig und hinreichend, dass jedes Teilsystem sich in einem Gleichgewicht aus allen auf ihn einwirkenden Kraftgrößen befindet. Es ist für statisch bestimmte Tragwerke im Allgemeinen zielführend vor Anwendung des Ritterschnitts alle Auflagerkräfte zu berechnen. Vor Bestimmung der Stabkräfte ist es sinnvoll, vorher eventuelle Nullstäbe nach den dafür geltenden Regeln zu ermitteln. VerfahrensprinzipBeim Fachwerk wird ein Teil herausgeschnitten (somit entstehen zwei Teile). Man darf prinzipiell beliebig schneiden um eine neue Gleichung zu bekommen. Wenn man drei Stäbe eines zwei-Dimensionalen Fachwerks schneidet, wobei maximal zwei zueinander parallel sind, können die Kräfte immer nach den Gleichgewichtsbedingungen berechnet werden, sofern die parallelen Stäbe nicht auf einer Wirkungslinie liegen, da man drei linear unabhängige Gleichungen aufstellen kann, sofern die äußeren Kräfte bekannt sind (z. B. Auflagerkräfte). Die Gleichgewichtsbedingungen im 2-Dimensionalen, in einem x-y-Koordinatensystem, sind z. B.:
Im Fall eines dreidimensionalen Fachwerks können insgesamt sechs Stabkräfte durch das Aufstellen eines linearen Gleichungssystems mit sechs linear unabhängigen Gleichungenkomponenten berechnet werden. Wenn man dann beim Ritterschnitt nur einen einzelnen Knoten herausschneiden würde, was prinzipiell nicht die Intention des Ritterschnitts wäre, (da es eigentlich ein Tragwerksschnitt ist der i. d. R. durch das ganze Tragwerk geht) spricht man von einem Rundschnitt. BeispielIn diesem Beispiel werden die Stabkräfte bei einem Dachbinder ermittelt. Rote Kräfte sind gegeben, grüne Kräfte werden aus den Gleichgewichtsbedingungen ermittelt. Hinweis zur Grafik: im ersten Schritt werden die grünen Kräfte der oberen Grafik (d. h. die Auflagerkräfte) berechnet, damit werden diese bekannt (Rot) und erst anschließend werden die grünen Pfeile der unteren Grafik berechnet.
Man kann hinterher die ermittelten Stabkräfte über die Gleichgewichtsbedingungen und kontrollieren. Siehe auch
Literatur
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