Der Südwestfriedhof ist ein kommunaler Friedhof am Rande des Kreuzviertels im Stadtbezirk Innenstadt-West. Von der Stadt Dortmund wird er offiziell als Südfriedhof geführt.[1] Die Bezeichnung Südwestfriedhof ist aber wesentlich gebräuchlicher.
Der Friedhof wurde 1893 für den aufgegebenen Westfriedhof (auch Westentotenhof) im heutigen Westpark eröffnet und ist noch in Betrieb. In den 1980er Jahren konnte eine Bürgerinitiative Pläne der Stadt, den wohnbereichsnahen Südwestfriedhof zugunsten von Großfriedhöfen zu schließen, abwenden.
Das Verwalterhaus von 1893, der Erinnerungsstein an die erste Beerdigung vom 23. August 1893 und 35 Einzelgrabdenkmäler sind in der Liste der Baudenkmale eingetragen. Die Platanenallee aus 60 Bäumen ist im „Verzeichnis der Naturdenkmale in Dortmund“ eingetragen.[2]
Der Südwestfriedhof ist Namensgeber für den Statistischen Unterbezirk 012 im Statistischen Bezirk Westfalenhalle.
Von Gerd Niebaum, vormaliger Präsident von Borussia Dortmund, ist der Satz überliefert: „Die ganzen unverzichtbaren Leute liegen auf dem Südwest-Friedhof von Dortmund oder in jeder anderen Stadt. Und plötzlich geht die Welt doch weiter.“[5]
Beigesetzte Persönlichkeiten
Fita Benkhoff (* 1. November 1901 in Dortmund; † 26. Oktober 1967 in München), Bühnen- und Filmschauspielerin[6] (Familiengruft)
Mathias „Mat“ Bigge (* 10. September 1955 in Dortmund; † 17. April 2012 in Dortmund), Pädagoge, Fotograf, Sachbuchautor, Kulturpolitiker
Josef Wilhelm Julius Cremer (* 3. März 1845 in Lüdinghausen; † 1. Januar 1938 in Dortmund), Kaufmann, Inhaber der Brauerei Thier[7] (Familiengrab, auch Mausoleum)
Richard Huelsenbeck (* 23. April 1892 in Frankenau; † 20. April 1974 in Muralto, Schweiz), Arzt, Schriftsteller, Mitbegründer des Dadaismus (Familiengrab)
Franz Jacobi (* 20. Juli 1888 in Dortmund; † 13. Februar 1979 in Salzgitter), Mitbegründer und Ehrenvorsitzender des Fußballvereins Borussia Dortmund[12] (Umbettung aus Salzgitter im Jahr 2013)
Wilhelm Kaiser (* 20. Februar 1877 in Medebach; † 24. August 1961 in Dortmund), Politiker, Ehrenbürger der Stadt Dortmund[13]
Lambert Lensing (* 14. November 1889 in Dortmund; † 25. April 1965 in Dortmund), Zeitungsverleger (Ruhr-Nachrichten), Mitbegründer der CDU in Nordrhein-Westfalen (Familiengrab)
Wilhelm Opländer (* 11. Juli 1901 in Dortmund; † 6. Februar 1984 in Dortmund), Ingenieur, Begründer und Namensgeber des Pumpenherstellers WILO (Familiengrab)
Heinz Pohlschröder (* 9. Mai 1899 in Dortmund; † 12. März 1977 in Dortmund), Inhaber des Tresor- und Stahlmöbelherstellers Pohlschröder (Familiengrab)[15]
Klauspeter Sachau (* 18. November 1940 in Hamburg; † 23. Dezember 2023 in Dortmund), Literaturförderer und Literaturveranstalter, Verleger und Illustrator
Fritz Springorum (* 6. Juni 1886 in Duisburg-Ruhrort; † 16. April 1942 in Duisburg-Laar), Industrieller und Politiker (DNVP)
Willi Steinbach (* 18. Januar 1931 in Dortmund; † 21. Dezember 2011 in Dortmund), Politiker (SPD), ehemaliger Bezirksvorsteher des Stadtbezirks Dortmund-Innenstadt-West[16]
Horst W. Stölzig (* 10. Februar 1933 in Prag; † 9. Februar 2015 in Dortmund); Sozialarbeiter, langjähriger Verantwortlicher für Musikbildung im Jugendamt der Stadt Dortmund; Bandmusiker („Manderley“, „Störenfried“) Diskographie
Heinrich Oswald Wagner (* 22. Juni 1836 in Chemnitz; † 28. Mai 1918 in Dortmund), Konstrukteur, Begründer der Werkzeugmaschinenfabrik Wagner & Co. (heute Thyssen Maschinenbau Wagner Dortmund)
Jürgen „Kalle“ Wiersch (* 27. August 1958 in Bochum; † 29. Juli 2014 in Dortmund), Pädagoge, Autor (Slam-Poet), Musiker, Performer[17]
↑Uwe Fleckner, Jürgen Zänker: Friedrich Bagdons (1878-1937); Eine Bildhauerkarriere vom Kaiserreich zum Nationalsozialismus. Katalog und Werkverzeichnis zur Ausstellung im Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund. Gerd Hatje, Ostfildern 1993, ISBN 3-7757-0407-8, S.56–57.
↑„Präsident weg“ Berliner Zeitung vom 4. Juni 1997, abgerufen am 2. Oktober 2014.