Satō entstammte einer Ärztefamilie. Bald trat er dem Dichterkreis Myōjō um Yosano Akiko und ihrem Mann Tekkan bei. Wegen Nagai Kafū, der an der Keiō-Universität lehrte, immatrikulierte er 1910 an dieser, verließ sie aber wieder ohne Abschluss.[2] Wie auch der Dichterkreis war sein Werk schon früh vom lyrisch-romantischen Ton bestimmt. Erste Anerkennung fand er mit seiner märchenhaften Erzählung Supein inu no ie (1916, „Das Haus eines Neufundländers“).[3]
In der Erzählung Den’en no yūutsu (1919, „Ländliche Melancholie“) und dem thematisch anschließenden Roman „Tokai no yūutsu“ (1922, Großstadt Melancholie) wird der Lebensüberdruss des bürgerlichen Intellektuellen dargestellt. Satōs Schaffen kreist im Wesentlichen um den Bereich des Privaten und um den Lebensüberdruss von Intellektuellen.[3] Seltener wie in Baishōfu Mari (1924, „Die Prostituierte Mari“) werden gesellschaftliche Probleme thematisiert.
Preise und Auszeichnungen
1949 Nihon Suiri Sakka Kyōkaishō (日本推理作家協会賞, Mystery Writers of Japan Awards )
1914: Das Haus des spanischen Hundes. Eine Geschichte für Menschen, die gerne träumen (西班牙犬の家 (夢見心地になることの好きな人々の為めの短篇), Supeinken no ie. (yumemi gokochi ni naru koto no sukina hitobito no tame no tanpen)). Aus dem Japanischen von Jan Polivka. Mori-Ôgai-Gedenkstätte der Humboldt Universität, Berlin 2001.[4]
1918: Symbole der neuen Zeitströmung „Automobile“, „Laufbilder“ und „Cafés“ — Eindrücke (新時代流行の象徴として観たる「自動車」と「活動写真」と「カフェー」の印象, Shinjidai ryūkō no shōchō toshite mitaru „jidōsha“ to „katsudō shashin“ to „kafē“ no inshō). Aus dem Japanischen von Harald Salomon. In: Japonica Humboldtiana – Yearbook of the Mori Ôgai Memorial Hall, Band 11. Humboldt Universität, Berlin 2007, hier: S. 178–182
Blasse Leidenschaft. Erzählung. Aus dem Japanischen von Saskia Sellnau. Mori-Ôgai-Gedenkstätte der Humboldt UNiversität, Berlin 2008
Literatur
S. Noma (Hrsg.): Satō Haruo. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993, ISBN 4-06-205938-X, S. 1321.
↑佐藤春夫. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Kodansha, 2009, abgerufen am 2. Februar 2012 (japanisch).
↑佐藤春夫. In: 世界大百科事典 第2版 bei kotobank.jp. Abgerufen am 18. Juli 2012 (japanisch).
↑ abJürgen Berndt: Satō Haruo. In: Gerhard Steiner, Herbert Greiner-Mai, Wolfgang Lehmann (Hrsg.): Lexikon fremdsprachiger Schriftsteller. Band3. Bibliographisches Institut Leipzig, Leipzig 1977, S.238.
↑Liegt bereits als Das Haus eines Neufundländers vor, aus dem Englischen von Monique Humbert, in: Monique Humbert (Hrsg.): Nippon. Moderne Erzählungen aus Japan von Mori Ogai bis Mishima Yukio. Diogenes Verlag, Zürich 1965; Übersetzungsvorlage ist The House of the Spanish Dog, aus dem Japanischen von George Saitō. in: Ivan Morris (Hrsg.): Modern Japanese Stories. An Anthology. Charles E. Tuttle Co., Rutland, Tōkyō 1962.
Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Satō der Familienname, Haruo der Vorname.