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Schildesche Bauerschaft

Schildesche Bauerschaft, auch Altenschildesche genannt, war bis 1930 eine Gemeinde im damaligen Landkreis Bielefeld in der preußischen Provinz Westfalen. Das ehemalige Gemeindegebiet gehört heute vollständig zur Stadt Bielefeld. Neben der Gemeinde Schildesche Bauerschaft existierte bis 1930 auch die Gemeinde Schildesche, auch Schildesche Dorf genannt, die das eigentliche Kirchdorf Schildesche umfasste.

Lage des Nordostteils der Gemeinde
Lage des Südwestteils der Gemeinde (Sudbrack)

Geografie

Die Gemeinde hatte 1885 eine Fläche von 6,99 km².[1] Zur Gemeinde gehörten zwei nicht zusammenhängende Gebiete, das Sudbrack-Gebiet im Südwesten von Schildesche sowie das rein landwirtschaftlich geprägte Gebiet nördlich und östlich von Schildesche. Bedeutende Höfe waren Upmeyer zu Altenschildesche, Halemeyer (der heutige Halhof), Meyer zu Eissen, Meier zu Altenschildesche und Höner zu Altenschildesche.

Geschichte

Bis zur Franzosenzeit gehörte die Bauerschaft Schildesche zur Vogtei Schildesche im Amt Sparrenberg der Grafschaft Ravensberg. Von 1807 bis 1810 gehörte die Bauerschaft zum Kanton Schildesche im Distrikt Bielefeld des Königreichs Westphalen, das von Jérôme, dem Bruder Napoleons regiert wurde. Nach der Annexion großer Teile Norddeutschlands durch Napoleon Bonaparte im Jahre 1811 verlief die neue Staatsgrenze zwischen dem Königreich Westphalen und dem Kaiserreich Frankreich von Februar 1811 bis Oktober 1813 entlang des Johannisbachs quer durch die Bauerschaft. Der nördlich des Johannisbachs gelegene Teil gehörte während dieser Zeit zum Kanton Enger im Arrondissement Minden des Departement der Oberen Ems des Kaiserreichs Frankreich, während der südlich des Johannisbachs gelegene Teil im Königreich Westphalen verblieb.

Nach der Napoleonischen Zeit gehörte die wiedervereinigte Bauerschaft seit 1816 zum Kreis Bielefeld und darin zunächst zum Verwaltungsbezirk Schildesche, aus dem 1843 das Amt Schildesche wurde.[2] Durch das Gesetz über die Erweiterung des Stadtkreises Bielefeld wurde die Gemeinde 1930 aufgelöst.[3] Das Sudbrackgebiet sowie alle weiteren Flächen südlich des Johannisbachs wurden nach Bielefeld eingemeindet. Die Gebiete nördlich des Johannisbachs fielen an die Gemeinden Vilsendorf und Brake.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
1799 0606 [4]
1821 0750 [5]
1843 1075 [6]
1864 1101 [7]
1885 1548 [1]
1910 3391 [8]
1925 4788 [9]

Einzelnachweise

  1. a b Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1871–1961. Düsseldorf 1966
  2. Alfred Bruns (Hrsg.): Westfalenlexikon 1832-1835. (Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege). Westfälisches Landesamt für Archivpflege, Münster 1978.
  3. Gesetz über die Erweiterung des Stadtkreises Bielefeld. (PDF; 7 kB) In: Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten. 11. Juni 1930, S. § 1, abgerufen am 14. April 2010.
  4. Peter Florens Weddigen: Westphälischer historisch-geographischer National-Kalender. Kleinenbremen 1805, § 1 Das Amt Sparrenberg, S. 46 (google.de).
  5. Statistisch-Topographische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Minden 1821. In: Digitale Sammlungen ULB Münster. S. 34 ff, abgerufen am 3. März 2014.
  6. Seemann: Geographisch-statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden. 1843, abgerufen am 23. April 2024.
  7. Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Minden 1866
  8. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 2. Februar 2014.
  9. Michael Rademacher: Bielefeld. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.

Koordinaten: 52° 4′ N, 8° 34′ O

Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

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