Dieser Artikel behandelt den Ort und die Gemeinde in Niederösterreich. Für das gleichnamige Schloss in der Obersteiermark siehe Schlossruine Schrattenberg.
Schrattenberg liegt im Weinviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 19,14 Quadratkilometer. 9,98 Prozent der Fläche sind bewaldet. Direkt an der Staatsgrenze zu Tschechien liegend, befindet sich ein Grenzübergang, der allerdings nur für PKW befahrbar ist.
Der Ort wurde 1184 erstmals urkundlich erwähnt. Funde aus der Bronzezeit zeigen aber, dass die Geschichte des Ortes schon wesentlich früher begonnen hat.[1] Bis zur Aufhebung der Patrimonialherrschaften blieb das Dorf der Herrschaft Feldsberg untertänig.
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs kam es zu Luftangriffen der Sowjets, bei denen drei Zivilisten ums Leben kamen. Die kampflose Einnahme des Ortes durch die Rote Armee erfolgte am 22. April 1945.[2]
Im Jahr 2010 gab es 68 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon waren 42 Haupterwerbsbetriebe, die über beinahe neunzig Prozent der Flächen bewirtschafteten. Im Jahr 1999 waren es 155 Betriebe, davon 44 im Haupterwerb.[4] Im Produktionssektor gab es neun Betriebe, die 26 Arbeitnehmer beschäftigten, überwiegend mit der Herstellung von Waren. Der Dienstleistungssektor beschäftigte in 26 Betrieben 73 Personen, ein Drittel davon im Handel (Stand 2011).[5][6]
Weinbau: Schrattenberg ist das bedeutendste Rotweinanbaugebiet an der Brünnerstraße. Die wichtigsten Sorten sind Zweigelt, Blauburger und Blauer Portugieser. Eine Hauergemeinschaft bietet seit 1989 einen unter besonderen Qualitätsbedingungen erzeugten Rotwein mit dem Markennamen Schratt an.
Tourismus: Durch Schrattenbergs Weingartenfluren, Wälder und Kellergassen führen markierte Fuß- und Radwanderwege.
Der Gemeinde wurde 1984 folgendes Wappen verliehen:
Blasonierung: Ein von Blau auf Rot gespaltener Schild, rechts belegt mit einer ein goldenes Blatt und Früchte tragenden Weinranke, links belegt mit drei silbernen übereinanderstehenden Bögen.
Die Weinranken deuten auf die Bedeutung des Weinbaus in Schrattenberg hin, die drei Silberbögen stehen für die drei Edelknaben aus dem Geschlecht der Schrätenberger.[19]
Literatur
Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 6. Band: Ronthal bis Schönborn. Mechitaristen, Wien 1835, S. 97 (Schrattenberg – Internet Archive; mit einem Nachtrag zum 5. Band: Pellendorf; b) Riedenthal (Groß-)).