Sekundäre DevianzSekundäre Devianz ist der zentrale Begriff und die Bezeichnung eines Konzepts, demzufolge sich ein gesellschaftlicher Degradierungsprozess negativ auf das Selbstbild des Delinquenten auswirkt und dadurch kriminelle Karrieren forciert. Der Begriff wurde 1951 vom amerikanischen Kriminalsoziologen Edwin M. Lemert geprägt. Das Konzept gehört in den Zusammenhang des Labeling Approach, ist aber deshalb eine moderate Version davon, weil nicht pauschal unterstellt wird, alle Devianz und Delinquenz werde durch Reaktionen der sozialen Umwelt produziert. AufschaukelungsprozessDie Forcierung und Stabilisierung abweichenden Verhaltens insgesamt und delinquenten Verhaltens speziell wird von Lemert als Aufschaukelungsprozess dargestellt, wobei die primäre Devianz unterschiedliche Ursachen haben kann, denen mit dem Konzept nicht nachgegangen wird.[1] Lemert nennt acht Schritte der Aufschaukelung:[2]
Entscheidend für stabilisiertes abweichendes Verhalten sind somit die Reaktionen und Definitionen der Umwelt, besonders die der offiziellen Kontrollinstanzen. Soziale Kontrolle erscheint damit eher als Ursache abweichenden Verhaltens denn als Mittel dagegen.[3] Literatur
Einzelnachweise
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