Senat Wedemeier III
Der Senat Wedemeier III amtierte vom 11. Dezember 1991 bis 4. Juli 1995 als Bremer Landesregierung. Dieser Senat gilt als erste Ampelkoalition in Deutschland, scheiterte jedoch einige Monate vor Ende der Amtszeit an der sogenannten „Piepmatzaffäre“. Im Spiegel sagte Klaus Wedemeier später, dass dieser Ausgang vor allem durch handwerkliche Fehler begründet gewesen sei. „Die Grünen waren unerfahren im Regieren, die FDP genauso – das konnte nicht klappen.“ sagte er dem Spiegel 2008. Fehler sah Wedemeier aber auch bei der eigenen Partei. „Die SPD dachte damals, die Stadt sei ihre Beute, […]. Nach 40 Jahren Alleinregierung [sic!, in der Tat waren es 20 Jahre] wussten wir auch nicht so richtig, wie man mit Koalitionspartnern arbeitet.“ Trotz mancher persönlicher Auseinandersetzung sah Ralf Fücks die Legislaturperiode positiv: „Die Große Koalition nach uns zehrte über Jahre von unserer guten Arbeit.“ Wedemeier sah dies ähnlich: „Das, was die Große Koalition an Geld aus dem Fenster geschmissen hat, haben wir vorher eingenommen.“[1]
Die Regierung zerbrach im Februar 1995 am Konflikt zwischen den Grünen und der FDP über die Stadtentwicklungs- und Flächenpolitik. Ursächlich hierfür war die sogenannte „Piepmatzaffäre“. Das Umweltressort hatte ohne Beteiligung der politischen Gremien das Gewerbegebiet Hemelinger Marsch als Vogelschutzgebiet bei der EU angemeldet, obgleich das Wirtschaftsressort eine intensive gewerbswirtschaftliche Nutzung des Areals vorgesehen hatte. Das Amt des stellvertretenden Präsidenten des Senates und zweiten Bürgermeisters wurde nach dem 24. Februar 1995 nicht besetzt. Einzelnachweise
|