Seriously Live! World Tour Seriously Live! World Tour
Die Seriously Live! World Tour war die dritte Solo-Konzerttournee des britischen Sängers und Schlagzeugers Phil Collins, die er im Anschluss an die Veröffentlichung seines vierten Solo-Albums … But Seriously absolvierte. Die Tour begann am 26. Februar 1990 im japanischen Nagoya und endete am 2. Oktober desselben Jahres in New York City. Collins und seine Band gaben insgesamt 127 Konzerte in Japan, Australien, Europa und Nordamerika und spielten dabei in kleinen Theatern, Amphitheatern, großen Hallen und sogar Stadien. Es war zudem das erste Mal seit nahezu drei Jahren, dass sich Collins wieder live auf Konzertbühnen präsentierte, nachdem er zwischen 1980 und 1987 entweder solo, mit Genesis oder als Tour-Drummer (u. a. für Eric Clapton) jedes Jahr mehrere Monate auf Tour gewesen war. HintergrundEin besonderer Blickfang der Shows war der Bühnenaufbau, der an ein Jahrmarkt-Karussell erinnerte. Zu Beginn des Auftakt-Songs Hand in Hand öffneten sich die Lamellen des Karussells und gaben den Blick auf die Bühne frei, zum Ende der letzten Zugabe Take Me Home schlossen sie sich wieder, während Collins allein im vorderen Bereich der Bühne stehen blieb und gemeinsam mit dem Publikum die letzten Zeilen des Songs sang. In Anlehnung an den Titel des Albums … But Seriously und dem Tournee-Motto Seriously Live! firmierten Collins und seine Begleitband auf dieser Tour unter dem Namen Phil Collins, the Ten Serious Guys... and one even more Serious Gal. Gegenüber der No Jacket Required World Tour (1985) hatte sich die Band durch zwei Personalwechsel und der Aufnahme von Backgroundsängern verändert. Der Trompeter Michael Harris hatte bereits 1986 die Phenix Horns verlassen und war durch Harry Kim ersetzt worden. Ebenfalls ausgestiegen war der Keyboarder Peter Robinson, der sich zunehmend dem Komponieren von Filmmusik widmete. Für ihn kam der von Gitarrist Daryl Stuermer vorgeschlagene US-amerikanische Keyboarder Brad Cole neu in die Band, der zuvor u. a. mit Gino Vannelli, Frank Zappa und Michael Bolton gespielt hatte.[1] Ebenfalls entschied sich Collins dazu, für diese Tournee erstmals Backgroundsänger zu engagieren, um sich gesanglich etwas zu entlasten. Sowohl Harry Kim, als auch Brad Cole und der Backgroundsänger Arnold McCuller begleiten Collins seit 1990 auf jeder seiner Solo-Tourneen. Die Setlist der Tour war mit mehr als 20 Liedern, gleichbedeutend mit mindestens zweieinhalb Stunden Konzertdauer, relativ umfangreich und wurde im Gegensatz zu denen auf Collins’ vorherigen Tourneen öfters geändert. So wurden beispielsweise die zu dem Zeitpunkt aktuellen Songs All of My Life, I Wish It Would Rain Down, Heat on the Street und Find a Way to My Heart bereits nach kurzer Zeit wieder aus dem Set gestrichen und das anfangs noch gespielte Behind the Lines wurde durch Who Said I Would ersetzt. Doesn't Anybody Stay Together Anymore, das 1985 bei der Tour zu No Jacket Required noch unberücksichtigt geblieben war und mit dieser Tournee seine Live-Premiere hatte, wurde zunächst noch in der Originalversion, später dann in einer langsameren, jazz-artigen Version gespielt. Ebenfalls in einer veränderten (rocklastigeren) Version wurde zum Ende der Tour The Roof is Leaking dargeboten. Auffällig war außerdem die Integration diverser Filmsong-Beiträge von Collins in die Setlist. Against All Odds (Take a Look at Me Now) wurde jedoch bereits 1985 live dargeboten. Separate Lives (aus White Nights, 1985), sowie Two Hearts und A Groovy Kind of Love (aus Buster, 1988) veröffentlichte Collins hingegen erst nach Abschluss der 1985er Tour. Two Hearts wird von Collins zudem seit 1990 fast immer im Medley mit You Can’t Hurry Love gespielt. Ebenfalls seine Live-Premiere feierte auf der 1990er Tour der Song Easy Lover, den Collins ursprünglich 1984 gemeinsam mit Earth,-Wind-and-Fire-Sänger Philip Bailey für dessen Album Chinese Wall aufgenommen hatte. Auf dieser Tour sang Collins den Song gemeinsam mit seinen Backgroundsängern Arnold McCuller und Fred White im Zugabenblock. Zu den Zugaben gehörte auch das 1925 von Irving Berlin geschriebene und für diese Tour umarrangierte Lied Always, das laut Collins eines der Lieblingslieder seiner Mutter June gewesen sei. Während der Tour entstand aus den Aufnahmen verschiedener Konzerte das erfolgreiche Live-Album Serious Hits... Live!, das nur einen Monat nach Tourabschluss im November 1990 erschien und von Phil Collins in einem Interview als „eine Art Greatest Hits-Album mit Live-Versionen“ beschrieben wurde. Der Schwerpunkt des Albums auf Collins’ größte Hits wurde allerdings auch oft von Fans bemängelt, die einen kompletten Konzertmitschnitt bevorzugten. Dieser erschien dann tatsächlich kurze Zeit später als Kaufvideo unter dem Titel Seriously Live in Berlin und beinhaltete das ungeschnittene Konzert vom 15. Juli 1990 in der Berliner Waldbühne in voller Länge. Diese Show wurde zuvor in Deutschland live in den dritten Programmen der ARD übertragen. 2003 wurde das Berliner Konzert unter dem Titel Serious Hits... Live! auf DVD wiederveröffentlicht. Ebenfalls live übertragen wurde im US-amerikanischen Pay-TV das Abschlusskonzert der Tour am 2. Oktober 1990 im New Yorker Madison Square Garden. Aufnahmen dieses Konzertes (Saturday Night and Sunday Morning und Colours) erschienen 1991 auf dem Kaufvideo ...But Seriously, the Videos.[2][3] Dieses Video enthält außerdem Liveaufnahmen der Songs All of My Life, Heat on the Street und Find a Way to My Heart, die im März 1990 bei den Shows in Sydney aufgezeichnet wurden.[4][5][6] Während der Tour entstanden außerdem die Videoclips zu Something Happened on the Way to Heaven (gedreht im Februar 1990 bei den Tourproben in den Bray Film Studios in Windsor) und That's Just the Way It Is (gedreht während eines Soundchecks in der Frankfurter Festhalle im Mai 1990.)[7][8] SetlistsSetlist Japan/Australien (Februar – April 1990)
Setlist Europa (April – Mai 1990)
Setlist Nordamerika/Europa (Mai – Juli 1990)
Setlist Nordamerika (August – Oktober 1990)
Tourdaten
Band
WeblinksEinzelnachweise
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