Mit Mitte 20 erfuhr sie, dass sie Multiple Sklerose hat. 20 Jahre unterrichtete sie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, musste diese Tätigkeit aber krankheitsbedingt schließlich aufgeben. Eine Verbeamtung blieb ihr aufgrund der Krankheit rechtlich verwehrt. 2003 erfolgte ihr Umzug nach Berlin und sie begann, Romane zu verfassen.[4] 2006 kam ihr Bestseller Älter werden. Notizen heraus.[5]
Die Literaturwissenschaftlerin und Essayistin lebte in Berlin-Charlottenburg zusammen mit ihrer Lebensgefährtin Sarah Schumann (1933–2019). Silvia Bovenschen starb im Oktober 2017 infolge ihrer Erkrankung. 2018 erschien postum ihr noch zu Lebzeiten beendeter Roman Lug & Trug & Rat & Streben.[4]
Bovenschen verstand sich als Intellektuelle und Feministin, die „Stil“ und „Schönheit“ in ihrem Leben und Werk betonte, wie sie kurz vor ihrem Tod in einem Interview sagte.[8]
Trivia
Die Schriftstellerin Antje Rávik Strubel hat ihren 2021 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Roman Blaue Frau Silvia Bovenschen gewidmet; in einem Interview nach der Preisverleihung an Strubel heißt es: „Angefangen hat es mit Silvia Bovenschen als Lektorin, die Strubel entscheidende Anregungen gab – etwa die, dass die Unsauberkeit einer Formulierung einen unklaren Gedanken im Hintergrund verrate.“[9]
Werke
Die imaginierte Weiblichkeit. Exemplarische Untersuchungen zu kulturgeschichtlichen und literarischen Präsentationsformen des Weiblichen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-518-10921-9.
Schlimmer machen, schlimmer lachen. Aufsätze und Streitschriften. Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-88661-199-X. Wieder als Fischer-Taschenbuch, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-596-17654-0.
Lug & Trug & Rat & Streben. S. Fischer, Frankfurt am Main 2018 (postum), ISBN 978-3-10-397355-6.
Herausgeberschaft
Die Listen der Mode. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-518-11338-0.
mit Winfried Frey, Stefan Fuchs, Walter Raitz und Dieter Seitz: Der fremdgewordene Text. Festschrift für Helmut Brackert zum 65. Geburtstag. Walter de Gruyter, Berlin 1997, ISBN 3-11-014940-0.
mit Juliane Beckmann: Von der Freundschaft. Ein Lesebuch. S. Fischer, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-596-90227-9.
Kleinere Schriften
Vorwort zu Friedrich Markus Hübner (Hrsg.): Die Frau von morgen wie wir sie wünschen. Insel, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-458-32894-7. (Krit. Vorwort zur Neuausgabe der erstmals 1929 erschienenen Anthologie). In: Schlimmer machen, schlimmer lachen. Aufsätze und Streitschriften. Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-88661-199-X. Wieder als Fischer-Taschenbuch, Frankfurt am Main 2009, S. 68–79.
Die Bewegungen der Freundschaft. Versuch einer Annäherung. In: Neue Rundschau 1986, Heft 4, S. 89–111. Wieder in: Marlis Gerhardt (Hrsg.): Essays berühmter Frauen. Insel, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-458-33641-9, S. 215–235. In: Schlimmer machen, schlimmer lachen. Aufsätze und Streitschriften. Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-88661-199-X. Wieder als Fischer-Taschenbuch, Frankfurt am Main 2009, S. 28–53.