Solduno (230 m ü. M.) ist ein Dorf auf dem Delta der Maggia, an der Gabelung der Strassen von Locarno ins Maggiatal, Centovalli und nach Brissago.
Geschichte
Die vicinìa von Solduno wird schon 1335 erwähnt. Das Dorf kam 1397 zur Grafschaft Stazzona und 1497 zur kurze Zeit dauernden Grafschaft Angera. Die Mutterkirche San Vittore von Muralto hatte schon 1305 Zehntrechte in Solduno; Grundrechte der Adelfamilie Orelli werden 1309 und 1539 erwähnt. Die Gemeinde Solduno bildet ein Rektorat in der Kirchgemeinde Locarno; die Zeit seiner Gründung ist unbekannt, doch bestand es schon 1663. 1591 hatte die Kirche bereits einen eigenen Friedhof. Die Kirche San Giorgio bei Solduno wird 1224, die Kirche San Giovanni Battista schon 1547 erwähnt; doch besteht von letzterer nur noch der mit Stuckarbeiten geschmückte Chor. Die gegenwärtige Kirche wurde 1778–1788 gebaut und 1795 eingeweiht.
Bis Ende 1927 bildete der Ort eine selbständige politische Gemeinde, dann vereinigte er sich 1928 mit Locarno. Solduno bildet aber nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde.[1][2]
Pfarrkirche San Giovanni Battista, erbaut 1778–1788, mit Gemälde Madonna mit Kind (1731) des Malers Baldassarre Orelli (detto Baldassarre il Vecchio)[4][5]
Virgilio Gilardoni: I monumenti d’arte e di storia del Canton Ticino. Band I: Locarno e il suo circolo (Locarno, Solduno, Muralto e Orselina) (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 60). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte SKG. Bern 1972, S. 326–338.
Anna Malè, Solduno, frazione di Locarno. Armando Dadò Editore, Locarno 1983.
Simona Martinoli u. a.: Solduno. In: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 176, 192.
Christoph Simonett: Tessiner Gräberfelder: Ausgrabungen des archäologisches Arbeitsdienstes in Solduno, Locarno-Muralto, Minusio und Stabio 1936 und 1937. Birkhäuser, Basel 1941.