Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

St. Johannes der Täufer (Adenau)

Pfarrkirche
Chor von St. Johannes der Täufer in Adenau
Bleiglasfenster mit der Darstellung von Johannes dem Täufer

St. Johannes der Täufer ist die katholische Pfarrkirche in Adenau, einer Stadt im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Ihr Ursprung wurde im Mittelalter errichtet. Das Gebäude steht mitten im Ort an der Kirchstraße 1 und ist ein geschütztes Kulturdenkmal.

Geschichte

Die Johannes dem Täufer geweihte Kirche bestand wohl bereits im 10. Jahrhundert, wie eine Urkunde Kaiser Ottos III., in der der Adenauer Bach erwähnt wird, wohl belegt. 1224 schenkte Gerhard von Are auf der Nürburg seine Eigenkirche der Johanniterkommende in Adenau. Im 12. Jahrhundert wurden zwei Seitenschiffe und im 13. Jahrhundert ein neuer Chor angefügt, der ausschließlich von den Johannitern genutzt wurde. Vermutlich Ende des 15. Jahrhunderts wurde das Kirchenschiff eingewölbt. Aus dieser Zeit stammt auch das „Katharinenchörchen“ als quadratische Kapelle am südlichen Langhaus. Es diente wahrscheinlich als Privatkapelle mit Grablege. 1829 wurde an die Nordseite des östlichen Chorjoches eine Sakristei angebaut. 1908/09 wurde der alte Chor und die Sakristei abgerissen und ein neogotischer Neubau errichtet. Bei einem Bombenangriff am 27. Januar 1945 wurde das alte Langhaus bis auf die Umfassungsmauern zerstört, sodass 1968/69 nach Plänen des Architekten Otto Vogel ein Neubau errichtet wurde. Teile der alten Außenmauern wurden zu einem Atrium umgestaltet.[1][2]

Pietà im südlichen Nebenchor

Ausstattung

Im Hauptchor steht der Hochaltar. Er ist aus Resten eines flandrischen Altarschreines vom Anfang des 16. Jahrhunderts gestaltet. Original ist die Kreuzigung im Mittelschrein. Es gibt gleichaltrige Figuren im Chor sowie aus der Zeit die Pietà im rechten Seitenschiff. Ihre Farbfassung ist aus dem 19. Jahrhundert. Die beiden flankierenden Engel tragen die Leidenswerkzeuge Christi und sind vermutlich aus späterer Zeit. Der romanische Taufstein aus Basalt mit gerundeten sechseckigem Becken ist vom frühen 13. Jahrhundert und ruht auf sechs Säulen. Wie im Lagerbuch von 1744 zu lesen, hatte die Kirche damals fünf weitere Altäre. Im Bereich der Turmhalle wurden 1992 im Rahmen der Renovierung ältere neugotische Wandmalereien vom Anfang des 20. Jahrhunderts freigelegt und restauriert. Dargestellt sind der hl. Bernhard und die hl. Katharina. In die Außenmauer sind einige Basaltkreuze des 1828 von hier verlegten Friedhofs eingelassen. Das Atrium ist der Rest des 1945 durch Bomben zerstörten Kirchenteils. Die Kirche besitzt drei historische Glocken: Die älteste, die der Gottesmutter geweiht ist, ist von 1481 (Durchmesser 1 m). Die Johannes-Baptista-Glocke schuf Jan von Trier 1523 (Durchmesser 1,30 m). Die Jüngste von 1624 trägt ein Bildnismedaillon Kaiser Ferdinands II. und stammt aus der Werkstatt der Familie Hemony (Durchmesser 0,95 m). Laut Lagerbuch von 1772 besaß die Kirche eine Reliquienmonstranz, angeblich mit Haar und Zahn Johannes des Täufers, die ein Geschenk der Johanniter-Komtur war.[3]

Literatur

  • Paul Clemen (Herausgeber): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Die Kunstdenkmäler des Kreises Ahrweiler. 17. Band, 1. Abteilung, Verlag von L. Schwann, Düsseldorf 1938, S. 49–61.
  • Manfred Reinnarth: Pfarrkirche St. Johannes der Täufer Adenau. In: Die Kirche mitten im Ort. Kirchen und Kapellen in der Verbandsgemeinde Adenau, herausgegeben von der Verbandsgemeinde Adenau, Adenau 2001, ISBN 3-9804818-5-9, S. 13–14.
  • Michael Losse: St. Johannes der Täufer Adenau/Eifel. Schnell Kunstführer Nr. 2120, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 1994.
Commons: St. Johannes der Täufer (Adenau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kriegsschicksale Deutscher Architektur. Verluste – Schäden – Wiederaufbau. Eine Dokumentation für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Band 2: Süd, Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1988, ISBN 3-529-02685-9, S. 909/910.
  2. Losse, S. 4
  3. Losse, S. 16 und 17

Koordinaten: 50° 22′ 58″ N, 6° 55′ 49″ O

Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 
Kembali kehalaman sebelumnya