Stern der UngeborenenStern der Ungeborenen. Ein Reiseroman[1] ist ein 1946 erschienener Science-Fiction-Roman des österreichischen Autors Franz Werfel. Es ist sein letztes Werk und wurde erst ein Jahr nach seinem Tod veröffentlicht. Werfel schildert darin die Zeitreise des Protagonisten F. W. in die Zukunft. Als Vorbild des Romans gilt Dante Alighieris Göttliche Komödie, die wie Stern der Ungeborenen in drei Teile unterteilt ist.[1] InhaltF. W. wird von seinem ehemals verstorbenen, jedoch wiedererstandenen Freund B. H. als Gast in die 100.000 Jahre entfernte Zukunft geladen. In dieser futuristischen Welt, einer Utopie, in der weder Krankheit, Gier, Neid, noch Arbeit oder Nationalität mehr existieren, verbringt er drei Tage. In diese drei Tage ist das Buch unterteilt. Gemeinsam mit seinem Freund bereist F. W. als besonderer Gast aus der Vergangenheit mittels eines sogenannten Mentelebols, eines Reisegeduldspiels, das nicht den Reisenden ans Ziel, sondern das Ziel zum Reisenden befördert, durch diese Welt. Dabei lernt er die von Werfel als „astromental“ bezeichnete Welt und ihre Errungenschaften sowie ihre bedeutendsten Bewohner kennen und schildert seine Erlebnisse und Erkenntnisse, beispielsweise, dass die einzigen Religionen, die die Jahrtausende überdauert haben, das Judentum und der Katholizismus sind und nur mehr diese existieren. Der Alltag, die Kultur, die Politik, die Technik und die Religion dieser sorgenlosen, futuristischen Gesellschaft werden vom Protagonisten auf die Gegenwart reflektiert und mit dieser verglichen, bevor er zuletzt in die Gegenwart zurückversetzt wird und seine Reise beendet. Speziell, aber nicht nur im dritten Abschnitt des Buches ist der Inhalt philosophischer Natur. Beispielsweise werden die Fragen diskutiert, ob je eine utopische Gesellschaft ohne jeglichen Konflikt bestehen kann oder ob Menschen ideal handeln und aus ihren Fehlern lernen können. F. W. berichtet auch über die Situation Deutschlands nach 1945:
– Stern der Ungeborenen, Neuntes Kapitel[2] HintergrundDie alleinige Existenz von Judentum und Katholizismus in der futuristischen, utopischen Welt ist darauf zurückführbar, dass Werfel ein mit dem Katholizismus sympathisierender Jude war und diese beiden Religionen sein Leben prägten.[3] Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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