Die Synagoge in Enkirch wurde 1852 in der Backhausstraße 4 errichtet. Um 1933 wurde die Synagoge verkauft. Sie wird heute als Anbau eine Gaststätte genutzt.
Bereits vor 1852 war ein Betraum in Enkirch vorhanden. 1852 wurde die Synagoge in der Backhausstraße 4 eingeweiht. 1909 kam es zu einem Brand in der Synagoge dem die Inneneinrichtung zum Opfer fiel. Ab ca. 1929 fanden, da das benötigte Minjan nicht mehr erreicht wurde, nur noch Gottesdienst an hohe jüdischen Feiertagen statt, wenn jüdische Einwohner aus Nachbargemeinden hinzukamen. 1933 wurde die Synagoge verkauft. Das ehemalige Synagogengebäude wurde zu einem Anbau an der benachbarten Gaststätte umgebaut und wird in dieser Funktion noch heute genutzt.[1][2]
Jüdische Gemeinde Enkirch
Erste Juden siedelten bereits im 18. Jahrhundert auf dem Gebiet von Enkirch. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts ging die Zahl der Gemeindemitglieder langsam zurück. Die Gemeinde verfügte über eine Mikwe und eine Religionsschule. Zeitweise war ein eigener Religionslehrer angestellt, der auch die Aufgaben des Vorbeters und Schochet innehatte. Die Verstorbenen wurden auf dem jüdischen Friedhof in Enkirch beigesetzt. Ab 1933, nach der MachtergreifungAdolf Hitlers, wurden die jüdischen Einwohner immer mehr entrechtet. Zudem kam es immer wieder zu antijüdischen Aktionen. Dies hatte zur Folge, dass weitere jüdische Familien Enkirch verließen.[1][2]
Deportation am 27. Juli 1942 ab Illingen nach Internierungslager Gurs. Deportation zu unbekanntem Zeitpunkt nach Internierungslager Lannemezan.
Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 11524192) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Isaak
Max
unbekannt
unbekannt
Konzentrationslager Auschwitz
Deportation am 15. Juni 1942 ab Köln nach Ghetto Theresienstadt. Am 19. Oktober 1944 Deportation nach Konzentrationslager Auschwitz.
Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 3598134, 4331817, 1862322 und 11527931) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Klinger
Johann
unbekannt
unbekannt
Konzentrationslager Auschwitz
Deportation am 22. Oktober 1940 ab Mannheim nach Internierungslager Gurs. Am 15. August 1942 Deportation von Sammellager Drancy nach Konzentrationslager Auschwitz.
Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 11564209) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Deportation am 22. Oktober 1941 ab Köln nach Ghetto Litzmannstadt. Deportation im Mai 1942 nach Vernichtungslager Kulmhof.
Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 3944167, 11582205 und 7195067) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Löb
Hermann
unbekannt
unbekannt
Vernichtungslager Kulmhof
Deportation am 22. Oktober 1941 ab Köln nach Ghetto Litzmannstadt. Deportation am 6. Mai 1942 nach Vernichtungslager Kulmhof.
Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 3967156 und 3972758) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Löb
Siegmund
unbekannt
unbekannt
Ghetto Litzmannstadt
Deportation am 16. Oktober 1941 ab Köln-Trier nach Ghetto Litzmannstadt.
Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 4332682 und 11582289) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Mayer
Martha
unbekannt
unbekannt
Konzentrationslager Auschwitz
Deportation am 8. Januar 1944 ab Frankfurt am Main nach Ghetto Theresienstadt (Transport XII/6. Deportationsnummer im Transport: 33). Am 9. Oktober 1944 Deportation nach Konzentrationslager Auschwitz (Transport Ep. Deportationsnummer im Transport: 479).
Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 4766121 und 11591272) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
↑Hier liegen in den Datenbanken verschiedene Schreibweisen des Namens vor. Da sich die Datenbank Yad Vashem zum Teil aus handschriftlichen Meldungen zu Opfern von Überlebenden speist sind hier Schreibfehler vorhanden. Da alle anderen Daten der zugehörigen Personen absolut identisch sind, ist davon auszugehen, dass es sich um dieselbe Person handelt. Während das Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung als Todesursache Tod infolge der Haft angibt, gibt die Datenbank Yad Vashem als Todesursache Erschießen an. Dabei stützt sich Yad Vashem auf Datensatz 1835618, in dem die Schwägerin als Todesursache Erschießung durch Partisanen angibt. Die Schwägerin gibt als Todeszeitpunkt den 19. Juni 1945 an, während das Gedenkbuch den 19. Mai 1945 angibt.
Literatur
Stefan Fischbach, Ingrid Westerhoff: „… und dies ist die Pforte des Himmels“. Synagogen Rheinland-Pfalz und Saarland. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Staatliches Konservatoramt des Saarlandes, Synagogue Memorial Jerusalem. (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland, 2). Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2005, ISBN 3-8053-3313-7, S. 145–146.
Einzelnachweise
↑ abcEnkirch. alemannia-judaica.de, abgerufen am 29. Mai 2020.