Tōkyū Meguro-Linie
Die Tōkyū Meguro-Linie (jap. 東急目黒線, Tōkyū Meguro-sen) ist eine Eisenbahnstrecke auf der japanischen Insel Honshū, die von der Bahngesellschaft Tōkyū Dentetsu betrieben wird. Sie verbindet die Hauptstadt Tokio mit Stadtteilen von Kawasaki und Yokohama in der Präfektur Kanagawa. Als Meguro-Linie im eigentlichen Sinne gilt nur der Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Meguro und Den’en-chōfu, doch alle Züge verkehren weiter auf einem viergleisigen Abschnitt der Tōkyū Tōyoko-Linie bis nach Hiyoshi. StreckenbeschreibungObwohl die Linie nach dem Tokioter Bezirk Meguro benannt ist, liegt nur der Bahnhof Senzoku in diesem. Die 11,9 km lange Strecke ist in Kapspur (1067 mm) verlegt, mit 1500 V Gleichspannung elektrifiziert und durchgehend zweigleisig ausgebaut. Es werden 13 Bahnhöfe bedient (einschließlich Endbahnhöfe), die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt 110 km/h.[1] Vor 2000 führte die Meguro-Linie nach Kamata; der von Tamagawa bis dorthin führende Streckenabschnitt bildet seither die Tōkyū Tamagawa-Linie. Nördlicher Ausgangspunkt ist der Bahnhof Meguro im Bezirk Shinagawa, wo sich der zweigleisige Tunnelbahnhof der Meguro-Linie unter dem Bahnhof von JR East befindet. Hier geht die Bahnstrecke unmittelbar in zwei nordostwärts führende Linien der U-Bahn Tokio über, die sich nach etwas mehr als zwei Kilometern trennen: die Namboku-Linie und die Mita-Linie. Zwischen Meguro und Den’en-chōfu verläuft die Meguro-Linie zum Teil ebenerdig und weist mehrere höhengleiche Bahnübergänge auf. Deren Anzahl war einst bedeutend höher und verringerte sich über die Jahrzehnte durch den Bau mehrerer unterirdischer Abschnitte. Aus diesem Grund sind Musashi-Koyama, Nishi-Koyama, Senzoku, Den’en-chōfu und Tamagawa ebenfalls Tunnelbahnhöfe. Nur der Abschnitt zwischen Meguro und Den’en-chōfu zählt zur eigentlichen Meguro-Linie. Auf den letzten 5,4 km bis zur südlichen Endstation Hiyoshi am Stadtrand von Yokohama verläuft sie parallel zur Tōkyū Tōyoko-Linie. Dabei nutzt sie eine viergleisig ausgebaute und kreuzungsfreie Trasse, auf der die beiden inneren Gleise befahren werden. ZügeDas Zugangebot auf der Meguro-Linie ist sehr dicht. Tagsüber verkehren zwischen Meguro und Hiyoshi in beiden Richtungen jede Stunde zwölf Züge, während der Hauptverkehrszeit 16 bis 23 Züge. Vereinzelte Züge wenden bereits in Musashi-Kosugi.[2] In Meguro werden alle Züge der Meguro zu zwei Linien U-Bahn-Linien durchgebunden. Auf der Namboku-Linie von Tōkyō Metro fahren sie weiter bis Akabane-iwabuchi, wo sie ihrerseits auf die Strecke der Saitama Kōsoku Tetsudō nach Urawa-misono durchgebunden werden. Auf der vom Verkehrsamt der Präfektur Tokio betriebenen Mita-Linie fahren die Züge bis zur Endstation Nishi-Takashimadaira. Es werden zwei Zuggattungen angeboten:[3] ■ Kyūkō (急行, engl. Express) ■ Kakueki-teisha (各駅停車, engl. Local) Bilder
GeschichteDie im Jahr 1922 gegründete Bahngesellschaft Meguro Kamata Dentetsu eröffnete am 11. März 1923 nach nur halbjähriger Bauzeit eine 8,2 km lange Bahnstrecke vom Bahnhof Meguro über Tamagawa nach Numabe an der heutigen Tōkyū Tamagawa-Linie. Am 1. November desselben Jahres reichte die Strecke bis nach Kamata und erhielt die Bezeichnung Mekama-Linie (目蒲線, Mekama-sen).[4] Die Bahngesellschaft ging am 1. Oktober 1939 in der Tōkyō Yokohama Dentetsu auf, der heutigen Tōkyū Dentetsu.[5] Nachdem die Züge drei Jahrzehnte lang mit 600 V Gleichspannung gefahren waren, erhöhte man die Fahrdrahtspannung am 5. November 1955 auf die im übrigen Tōkyū-Streckennetz üblichen 1500 V. Von Anfang an verlief die gesamte Strecke ebenerdig, was an den zahlreichen Bahnübergängen immer häufiger Rückstaus verursachte und den Straßenverkehr massiv behinderte. Besonders stark betroffen war die Kreuzung mit der Hauptstraße Kannana-dōri. 1964 begann die Tōkyū Dentetsu deshalb, ein kurzes Teilstück mitsamt dem Bahnhof Senzoku in den Untergrund zu verlegen; die Arbeiten waren am 22. August 1967 abgeschlossen.[6] Weitere Tieferlegungen ließen fast drei Jahrzehnte lang auf sich warten: Ab 27. November 1994 verkehrten die Zügen in den Bahnhöfen Den’en-chōfu und Tamagawa unterirdisch[7], ab 27. Juni 1997 im Bahnhof Ōokayama und ab 27. Juli 1997 in der nördlichen Endstation Meguro.[8] Aufgrund veränderter Verkehrsströme teilte die Tōkyū Dentetsu am 6. August 2000 die Mekama-Linie auf: Sie benannte den Abschnitt zwischen Meguro und Den’en-chōfu in Meguro-Linie um und verknüpfte diesen mit dem damals nach Musashi-Kosugi führenden viergleisigen Abschnitt der Tōkyū Tōyoko-Linie. Gleichzeitig wurde aus dem Abschnitt Tamagawa–Kamata die neue, im Einmannbetrieb befahrene Tōkyū Tamagawa-Linie. Am 26. September 2000 erfolgte die erstmalige Durchbindung der Meguro-Linie mit der Namboku-Linie und der Mita-Linie.[9] Tōkyū Dentetsu strebte weiterhin danach, die Meguro-Linie wo immer möglich vom kreuzenden Straßenverkehr zu befreien. So nahm sie am 2. Juli 2006 die neuen Tunnelbahnhöfe Musashi-Koyama und Nishi-Koyama in Betrieb, die oberirdische Haltestellen ersetzten. Am 25. September desselben Jahres führte sie Eilzüge ein und seit dem 22. Juni 2008 ist Hiyoshi die südliche Endstation.[9] Zurzeit im Bau ist eine Schienenverbindung von Hiyoshi über Shin-Yokohama nach Nishiya. Sie soll nach ihrer Eröffnung Ende 2022 gemeinsam von den Bahngesellschaften Tōkyū Dentetsu und Sagami Tetsudō betrieben werden und eine Verknüpfung der Meguro-Linie mit der Sōtetsu-Hauptlinie ermöglichen.[10] Liste der BahnhöfeKy = Kyūkō (Express)
WeblinksCommons: Tōkyū Meguro-Linie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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