TanabataTanabata (japanisch 七夕, wörtlich: siebenter Abend oder 棚機, dt. Wega) wird jeden 7. Juli in Japan gefeiert; ursprünglich am siebten Tag des siebten Monats des japanischen Kalenders. Nach alter chinesischer Überlieferung (chinesisch 七夕, Pinyin Qīxī) stellen die beiden Sterne Wega (Sternbild Leier) und Altair (Sternbild Adler) ein Liebespaar dar, welches das ganze restliche Jahr über durch die Milchstraße getrennt ist, sich aber an diesem Tag treffen darf. HintergrundDas Tanabata ist chinesischen Ursprungs und erinnert an einen Rinderhirten (chinesisch 牛郎, niú láng, japanisch 彦星 Hikoboshi, deutsch ‚männlicher Stern‘) und eine Weberin (chinesisch 織女 / 织女, zhī nǚ, japanisch 織姫 Orihime, deutsch ‚Weberprinzessin‘), die getrennt an beide Ufer der Milchstraße verbannt wurden, weil ihre Liebe ihren Fleiß zu sehr beeinträchtigte. Die gängigste Variante der Geschichte lautet: Orihime, die Tochter des Himmelsgottes, war eine fleißige Weberin. Um ihr Abwechslung von der Arbeit zu geben, wurde sie von ihrem Vater mit dem Rinderhirten Hikoboshi verheiratet. Sie waren so verliebt, dass beide darüber ihre Arbeit vergaßen – die Rinder wurden krank und der Himmelsgott bekam keine neuen Kleider mehr. Darüber war er so erbost, dass er Hikoboshi auf die andere Seite des großen Flusses (die Milchstraße) verbannte. Weil sie aber vor Kummer immer noch nicht arbeiten konnten, dürfen sie sich einmal im Jahr treffen – an Tanabata. Wenn es an diesem Tag regnet, ist der Fluss zu breit und zu tief und kann nicht überquert werden. Am Abend vor dem 7. Juli werden Bambusbäume aufgestellt, an denen Zettel mit Wünschen aufgehängt werden in der Hoffnung, dass sich diese dadurch erfüllen würden. Der britische Japan-Kenner Basil Hall Chamberlain schreibt in seinem 1890 erschienenen „ABC der japanischen Kultur“:
– Basil Hall Chamberlain: ABC der japanischen Kultur – Things Japanese. Manesse, Zürich 1999; ISBN 3-7175-8172-4 Astronomischer HintergrundWega (Orihime) und Altair (Hikoboshi) sind Sterne in unserer Galaxie, der Milchstraße. Daneben markiert Deneb eine dunkle „Brücke“ über die Milchstraße, wo diese durch den Nördlichen Kohlensack verdeckt wird. Die drei hellen Sterne bilden das Sommerdreieck. Das Sommerdreieck erreicht seinen höchsten Stand am Himmel im August, was mit dem ursprünglichen Datum des Festes übereinstimmt. Bekannte FesteInsbesondere die japanische Stadt Sendai ist für ihr farbenfrohes Tanabata-Fest bekannt. In Sendai wird das Tanabata-Fest aber einen Monat später gefeiert. Auftakt zu den Feierlichkeiten, die vom 6. bis zum 8. August andauern, bildet bereits am Vorabend, also am 5. August, ein sehr großes japanisches Feuerwerk (Hanabi), das über dem Park Nishi-kōen zu sehen ist. Bekannt für ihr farbenfrohes Tanabata-Fest sind auch die japanischen Städte Hiratsuka und Asagaya. Literatur
WeblinksCommons: Tanabata – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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