The Monkees waren eine US-amerikanischePop-Rock-Band, die in den 1960er Jahren Mittelpunkt der gleichnamigen Fernsehserie war und zahlreiche Hitparadenerfolge erzielen konnte. Die Fernsehserie lief vom 12. September 1966 bis zum 9. September 1968 beim Sender NBC.
Am 8. September 1965 erschien unter anderem in der Prominentenzeitschrift Variety eine Anzeige, in der „vier verrückte Jungs zwischen 17 und 21 Jahren“ für eine Fernsehserie gesucht wurden. Diese Serie sollte die Abenteuer einer unbekannten, jungen, langhaarigen und modern gekleideten Beat-Gruppe mit ihren Träumen von Ruhm und Erfolg schildern. Aus den 437 Bewerbern wurden Micky Dolenz (Schlagzeug, Gesang), Peter Tork (E-Bass, Gesang), Michael Nesmith (Gitarre, Gesang) und David „Davy“ Jones (Perkussion, Gesang) ausgewählt. Nur zwei der Bandmitglieder waren schon als Schauspieler im Fernsehen aufgetreten: Micky Dolenz, der als Kinderstar in der Jugendserie Corky und der Zirkus (Circus Boy, 1956) einen Zirkusjungen gespielt hatte, und Davy Jones, der unter anderem in der britischen Serie Coronation Street und einer Broadway-Aufführung des Musicals Oliver! mitgewirkt hatte.[1]
Der US-amerikanische Musikverleger, -produzent und -promoterDon Kirshner setzte die Band für zwei Monate in Tonstudios, um ihnen die grundlegenden Fertigkeiten beizubringen.[2] Bereits im Oktober 1965 erhielten sie bei dessen neu gegründetem Plattenlabel Colgems einen Plattenvertrag. Aber nicht, weil sie die Plattenmanager von ihren stimmlichen oder instrumentalen Fähigkeiten überzeugt hatten, sondern weil sie als Gruppe für die Fernsehserie gebraucht wurden, die im September 1966 bei NBC starten sollte. Die Sitcom sollte laut Drehbuch den Titel The Monkees tragen, und so lag es nahe, auch die künstlich zusammengestellte Truppe so zu benennen. Für die Serie schrieb das KomponistenteamTommy Boyce und Bobby Hart einige Songs. Die Monkees beschränkten sich zunächst auf den Gesang, während die Studioband The Candy Store Prophets die Musik einspielte.
Am 12. September 1966 lief die erste von 58 Serienfolgen. Kurz zuvor war am 16. August 1966 mit gutem Timing und einer aufwendigen Werbekampagne die erste Single der Monkees, Last Train to Clarksville aus der Feder von Boyce and Hart, erschienen. Sie stieg am 10. September 1966 auf Rang 67 in die Pop-Charts ein und erreichte am 5. November, begünstigt durch die parallel laufende Fernsehserie, den ersten Platz. Es folgte I’m a Believer, geschrieben von Neil Diamond, das sowohl in den USA als auch in Großbritannien und Deutschland Platz 1 der Hitparade belegte.[3][4][5]
Es folgten weitere Hits, unter anderem Daydream Believer aus der Feder von John Stewart.[6] Für die einzelnen Folgen erhielten die Monkees in der ersten Staffel je 450 US-Dollar. Ab der zweiten Staffel stieg ihr Gehalt auf 750 Dollar pro Folge. Trotz des Erfolgs auf dem Musikmarkt haderten die Bandmitglieder zunehmend mit der Fernsehserie, in der sie alberne Schwachköpfe darstellen mussten. Außerdem strebten insbesondere Michael Nesmith und Peter Tork danach, selbstkomponierte Stücke präsentieren zu dürfen und sich nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Musiker einen Namen zu machen. Letzteres war schwierig, weil längst bekannt geworden war, dass bei den Plattenaufnahmen andere Musiker mitgewirkt hatten.
Die Gruppe erhielt 1968 in Deutschland hinter den Bee Gees und den Beatles den Bronzenen Bravo Otto der Jugendzeitschrift Bravo. Im Herbst 1968 wurde die Fernsehserie eingestellt, und im Dezember verließ Tork die Band. Am 30. November 1969 gab die Gruppe ihr Abschiedskonzert. Am 29. Februar 2012 starb Davy Jones im Alter von 66 Jahren an einem Herzinfarkt, Peter Tork am 21. Februar 2019 an den Folgen eines Krebsleidens. Als drittes Bandmitglied starb am 10. Dezember 2021
Michael Nesmith.
Remakes und Nachruhm
1987 versuchte Columbia Pictures unter dem Titel New Monkees an den Erfolg der alten Serie anzuknüpfen. Die Serie wurde nach 13 Folgen abgesetzt.
Michael Nesmith war später einer der Gründer von MTV. 1997 drehte er einen Revival-Film unter dem Titel Hey, Hey, It’s the Monkees, der die originären Bandmitglieder in ihren Fernsehrollen nach 30 Jahren immer noch auf der Suche nach Erfolg zeigt. Dieser einstündige Film ist die fiktive Episode 781 der ursprünglichen Serie und den Autoren gehen „langsam“ die Ideen für neue Plots aus. Es wurden drei Musikvideos aus dem Album Justus von 1996 gezeigt sowie ein Medley aller bekannten Monkees-Stücke gespielt.
Der Regisseur Neill Fearnley verfilmte im Jahr 2000 unter dem Titel Vergänglicher Ruhm – Die Monkees-Story (Daydream Believers: The Monkees Story) die Entstehungsgeschichte der Band als Spielfilm. In einer Szene wird gezeigt, wie eine Person Noten mit einer Flüssigkeit übermalt, die in den USA Liquid Paper genannt wird (in Deutschland vergleichbar mit Tipp-Ex). Die Flüssigkeit wurde von Bette Nesmith Graham erfunden, der Mutter von Michael Nesmith.
Die Monkees bekamen bei der Adresse 6679 Hollywood Blvd. einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.
Irwin Stambler: The Encyclopedia of Pop, Rock and Soul. 3. überarbeitete Auflage. St. Martin’s Press, New York City 1989, ISBN 0-312-02573-4, S. 468–470.
↑Hit-Bilanz, Deutsche Chart Singles 1956–1980. Taurus-Press, ISBN 3-922542-24-7
↑Text und Musik von John Stewart; Produzent: Chip Taylor; US-Katalognummer: Colgems 1012; nähere Informationen zu dem Titel siehe: Fred Bronson: The Billboard Book of Number One Hits. 3. überarbeitete und erweiterte Aufl. Billboard Publications, New York City 1992, S. 233