Ascalon ist ein Titularbistum der römisch-katholischen Kirche. Der byzantinische Bischofssitz in der Stadt war mit der Eroberung durch die Araber 635 untergegangen. Nach der Eroberung Ascalons 1153 durch die Kreuzfahrer wurde hier 1158 ein lateinisches Bistum eingerichtet, das jedoch durch den Einspruch des Bischofs von Bethlehem beim Papst mit dem Bistum Bethlehem vereinigt wurde. Die Stadt wurde 1187 wie auch Bethlehem von Saladin erobert und der Bischofssitz ging erneut unter.
Geschichte
Spätestens bis zum Anfang des 4. Jahrhunderts war in Ascalon ein Bischofssitz entstanden. Die Bischofsliste des Ersten Konzils von Nicäa nennt mit Sabinus auch den ersten Bischof von Ascalon. Mit der Eroberung der Stadt 635 durch die Araber ging der Bischofssitz wieder unter.
Liste der frühchristlichen Bischöfe
- 325 Sabinus[1]
- 381 Auxentius[1]
- 415 Leontius[1]
- 536 Dionysius[1]
Kreuzfahrerzeit
Kurz nach 1100 gründeten Kreuzfahrer das lateinische Bistum Askalon im Königreich Jerusalem, welches aber bereits wenige Jahre später mit dem Bistum Bethlehem vereinigt wurde und wohin Anschetin, der erste Bischof von Askalon, wechselte. Zu diesem Zeitpunkt war die Stadt Askalon selbst noch in der Hand der Muslime, und lediglich einige Randgebiete, welche in christlicher Hand waren, bildeten das Bistum. Als die Kreuzfahrer im Jahre 1153 die Stadt eroberten, richteten sie erneut ein Bistum ein. Die treibende Kraft hierzu war der Patriarch von Jerusalem. Erster Bischof wurde Absalom, der zuvor Chorherr in der Kirche St. Paul in Askalon war.[2] Der Bischof von Bethlehem ging dagegen vor und klagte vor dem Papst. Dieser vereinigte das Bistum Askalon erneut mit dem Bistum Bethlehem. 1169 wurde der einstige Bischof Absalon als quondam Ascalonensis episcopus (ehemaliger Bischof von Ascalon) bezeichnet, die Vereinigung mit dem Bistum Bethlehem vollzogen. 1187 wurde Ascalon von Saladin erobert, die Bevölkerung vertrieben und die Befestigungen geschleift. 1192 wurde es unter Richard Löwenherz zurückerobert. Danach lag es in Ruinen im quasi Niemandsland, bis es 1239 von den Kreuzrittern wieder besetzt und befestigt wurde. 1247 wurde es endgültig von den Muslimen erobert, wurde aber nicht wieder bevölkert.[3]
Liste der Titularbischöfe von Ascalon
Ascalon wurde Titularbistum, der Titel eines Bischofs von Ascalon und Bethlehem wurde im 16. und 17. Jahrhundert zumeist an die Mainzer Weihbischöfe mit Sitz in Erfurt vergeben.
Siehe auch
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Titus Tobler: Dritte Wanderung nach Palästina im Jahre 1857: Ritt durch Philistäa. Online bei Google Books, hier S. 38.
- ↑ Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. München: Beck 2001, S. 644.
- ↑ Denys Pringle: The Churches of the Crusader Kingdom of Jerusalem. A Corpus. Volume I A-K (excluding Acre and Jerusalem). Cambridge University Press, 1993, ISBN 978-0-521-85148-0, hier S. 62/63.
- ↑ Online in der Google-Buchsuche, siehe auch Gemälde in der Pfarrkirche St. Gallus, Bregenz
Weblinks