Ulrich Matschoss (* 16. Mai 1917 in Wanne, heute Herne; † 1. Juli 2013 in Schneverdingen[1]) war ein deutscher Bühnen- und Filmschauspieler. Er trat hauptsächlich im Fernsehen auf.
Leben
Matschoss wuchs in Schlesien auf und war von 1941 bis 1947 in kanadischer Kriegsgefangenschaft. Dort spielte er auch Theater und debütierte als Schwarz in Die Räuber.
Als er 1947 mit 30 Jahren aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde, beschloss er nach seinen Auftritten dort, Schauspieler zu werden. Ohne weiteren Schauspielunterricht spielte er an mehreren Bühnen, unter anderem 1949 bei den Festspielen Sommerhausen. 1950 engagierte man ihn für fünf Jahre an das Badische Staatstheater Karlsruhe, anschließend spielte er von 1955 bis 1962 an den Bühnen der Hansestadt Lübeck, von 1962 bis 1970 am Württembergischen Staatstheater Stuttgart und schließlich ab 1970 am Thalia-Theater in Hamburg. Dort arbeitete er wiederholt unter der Regie von Rudolf Noelte.
Seine erste Fernsehrolle hatte er 1959 in dem Fernsehfilm Raskolnikoff, 1962 spielte er als erste Filmrolle einen Gestapomann. Einem größeren Publikum bekannt wurde Matschoss vor allem durch seine Rollen in Fernsehserien wie Stahlnetz und Die fünfte Kolonne. In der Fernsehreihe Tatort spielte er in den Schimanski-Filmen über zehn Jahre die Rolle des Kriminaloberrats Karl Königsberg. Ab 1994 war er als Professor Lüders, der Leiter einer Kinderklinik in der Sat.1-Serie Hallo, Onkel Doc!, und auch in den Krimiserien Ein Fall für zwei, Der Alte und SOKO 5113 zu sehen. In der Hörspielfolge Rätsel um den tiefen Keller nach Enid Blyton des Europa-Label lieh er der Figur des Onkel Bob seine Stimme.[2]
Matschoss war verheiratet und hinterließ drei Kinder. Sein Sohn Thomas ist ebenfalls als Regisseur tätig.[3]
Filmografie (Auswahl)
Hörspiele
Literatur
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 639
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ulrich Matschoss auf familienstammbaum.de, abgerufen am 7. Dezember 2020.
- ↑ Synchronstimmen (Memento vom 25. Februar 2005 im Internet Archive) auf arcor.de.
- ↑ Stefan Reckziegel: Wo die Heide brennt. In: welt.de, 11. August 2014, abgerufen am 21. August 2022.