Die 12. Unihockey-Weltmeisterschaft der Frauen fand vom 7. bis 15. Dezember 2019 in Neuenburg in der Schweiz statt. Die Schwedinnen, die bis jetzt auch die meisten Unihockey-Weltmeisterschaften gewonnen hatten, konnten ihren Titel verteidigen.
Die Spiele der Unihockey-Weltmeisterschaft 2019 der Frauen fanden in Neuenburg im Stadtteil Maladière in zwei Sporthallen im Umfeld des Stade de la Maladière statt. Die Hauptarena ist das Eisstadion von HC Université Neuchâtel.[2]
Der Veranstaltungsort Neuenburg wurde ausgewählt, um den Sport in der Romandie bekannter zu machen und zu fördern.[3]
Insgesamt nahmen 28 Mannschaften an den kontinentalen Qualifikationsturnieren teil. Die Qualifikationsturniere wurden zwischen den 27. Januar und 9. Februar 2019 in Detroit, Bangkok, Trenčín und Danzig ausgetragen.[4] Die 16 Plätze für die Endrunde wurden wie folgt vergeben:
Europa: 11 Teilnehmer (inkl. Gastgeber Schweiz)
Amerika: 1 Teilnehmer
Asien und Ozeanien: 4 Teilnehmer
Teilnehmer
Gastgeber Schweiz ist automatisch qualifiziert.[5]
Es wird in vier Gruppen à vier Teams gespielt werden. In Gruppe A und B spielten hierbei die acht in der Weltrangliste am besten platzierten Teilnehmer, in den Gruppen C und D die restlichen Teams. Die Auslosung der Teams in die Gruppen erfolgte am 14. Februar 2019 in Ittigen nach folgendem Schema.[6]
Direkt für das Viertelfinale qualifiziert
Für Playoff-Runde qualifiziert
Gruppe A
Gruppe B
Gruppe C
Gruppe D
Platz 1–4
Platz 1–4
Platz 9–12
Platz 9–12
Platz 1–4
Platz 1–4
Platz 9–12
Platz 9–12
Platz 5–8
Platz 5–8
Platz 13–16
Platz 13–16
Platz 5–8
Platz 5–8
Platz 13–16
Platz 13–16
Die beiden Erstplatzierten der Gruppen A und B qualifizierten sich nach der Gruppenphase direkt für das Viertelfinale, die Dritt- und Viertplatzierten spielten eine Playoff-Runde gegen die beiden Erstplatzierten der Gruppen C und D. Die Sieger dieser Playoff-Runde qualifizierten sich ebenfalls für das Viertelfinale.
Auslosung
Die Teams wurden gemäß ihrer Platzierung in der Weltrangliste[7] in vier Töpfe aufgeteilt. (In Klammern die aktuelle Position.)
Die Mannschaften wurden nacheinander beginnend mit Topf 4 aus den Töpfen gezogen. Die Mannschaften aus Topf 3 und 4 wurden alternierend auf Gruppe C und D verteilt, die Mannschaften der Töpfe 1 und 2 auf Gruppe A und B. Die Auslosung ergab folgende Gruppen.
Im Halbfinal zwischen der Schweiz und Tschechien lag das Heimteam bereits nach 7 Minuten mit drei Toren im Rückstand. Isabelle Gerig gelang erst in der 37. Minute den ersten Treffer für die Schweiz, als die Tschechinnen bereits zwei weitere Treffer erzielt hatten. In der 44. Minute konnte Nela Jiráková wieder auf einen 5-Tore-Vorsprung erhöhen. Erst in der 52. Minute fiel das nächste Tor für die Schweiz. Tschechien spielte nur noch in der Defensive und Denisa Ratajová verschoss in der 56. Minute einen Penalty. In der 58. Minute kam es zur Wende: Innerhalb von 79 Sekunden erzielten die Schweizerinnen meist ohne Torhüterin spielend vier Tore, so dass es zur Verlängerung kam. In der Nachspielzeit hatten die Schweizerinnen die Oberhand, und Michelle Wiki schoss das Siegestor, die Schweiz stand im Final.[8] Diese Wende wird von vielen Medien als das «Wunder von Neuenburg» bezeichnet.[9] Im Finalspiel erzwangen die Schweizerinnen wiederum durch ein Tor in der 60. Minute eine Verlängerung.
Mit 44.513 Zuschauern war die zwölfte Austragung in Neuenburg die meistbesuchte Frauen-Weltmeisterschaft bis zu diesem Zeitpunkt (vor 2013 in Ostrava mit 43.804 Zuschauern). Damit wurden die Erwartungen der Organisatoren nach eigenen Angaben übertroffen. Zu beachten ist aber, dass 5000 Schulkinder als Zuschauer eingeladen worden sind.[11][12] Es wurden 16.742 Eintrittskarten verkauft.[13]
Fernsehübertragung
Jedes Spiel wurde live über den YouTube-Channel der IFF übertragen, eine Auswahl auf den YouTube-Channels des Internationalen Olympischen Komitees und der World Games. Zusätzlich übertragen rund 15 Fernsehstationen aus 13 Ländern Partien in ihrem Land.[14] Insgesamt wurden 41 Spiele live ausgestrahlt. Das Finalspiel wurde allein in der Schweiz, Schweden, Finnland und Tschechien von rund anderthalb Millionen Menschen verfolgt.[13]
↑Frauen-WM 2019. In: Swiss Unihockey. Abgerufen am 8. Dezember 2019.
↑Arenen. In: IFF WFC 2019. Abgerufen am 7. Dezember 2019.
↑Stefan Kleiser: Unihockey-WM: Zu wenig Förderung für Schweizer Frauen. In: Neue Zürcher Zeitung. 6. Dezember 2019 (nzz.ch [abgerufen am 8. Dezember 2019]): „Die Vergabe des Events in eine noch unentwickelte Unihockey-Region hat politische Gründe. Jenseits des Röstigrabens liegt Potenzial brach: Von den gut 33'000 Lizenzierten ist nur ein Zehntel in der Romandie aktiv. Das beste Westschweizer Frauenteam ist in Yverdon zu Hause. […] Auch Yverdon wurde als WM-Austragungsort evaluiert, eine Halle mit mehreren tausend Plätzen stand aber nicht zur Verfügung.“