Viktor GielenViktor Gielen (* 26. März 1910 in Kettenis; † 29. November 1998 in Raeren) war ein belgischer römisch-katholischer Geistlicher und Heimatforscher. Leben und WirkenGielen wuchs als Sohn von Gutshofbesitzern auf dem Land in Hauset und Raeren auf. Mit erst 14 Jahren verlor er seine Eltern und wurde zusammen mit seinen Geschwistern, mit denen er die Arbeit auf dem Hof fortführen musste, von Pflegeeltern adoptiert. Dennoch legte er auf dem Collège Patronné in Eupen, der späteren Pater-Damian-Sekundarschule, sein Abitur ab, studierte anschließend Philosophie am Kleinen Diözesan-Seminar in der Benediktinerabtei Sint-Truiden und Theologie an der Universität Lüttich. Am 3. Juli 1938 wurde Gielen durch Bischof Louis-Joseph Kerkhofs in Lüttich zum Priester geweiht und feierte am 17. Juli 1938 seine Primiz in Raeren. Noch im gleichen Jahr wurde er als Kaplan an der Eupener Pfarrkirche St. Niklaus übernommen. Dort geriet er in den Jahren der Deutschen Besetzung Frankreichs und Belgiens im Zweiten Weltkrieg mehrfach ins Visier der GeStaPo. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich Gielen mit „Pfarrhilfen“ für alleinstehende Mütter und deren Kinder ein und begann nebenberuflich schriftstellerisch tätig zu werden. Von 1953 bis 1956 übernahm er das Amt des Religionslehrers am Heidberg-Lyzeum, bevor er von 1957 bis 1965 an die Sankt-Stephanus-Pfarrkirche in Walhorn versetzt wurde. Anschließend übertrug ihm der Bischof von Lüttich, Guillaume-Marie van Zuylen, das Pfarramt an St. Nikolaus in Raeren, das er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1976 ausübte. Danach verbrachte er den Großteil seines Lebensabends im Eupener Ortsteil Nispert, wo er noch viele Jahre allwöchentlich in der dortigen Kapelle Enthauptung Johannes des Täufers eine Messe zelebrierte, bevor er 1996 in das Raerener Marienheim umziehen musste und am 29. November 1998 dort verstarb. Während seines gesamten Priesterlebens erforschte Gielen die Geschichte seiner Heimat und schrieb seine Erkenntnisse, die teilweise von seinen jeweiligen Wirkungsorten geprägt sind, in zahlreichen Büchern sowie in Aufsätzen für Fachzeitschriften nieder. Aber auch die Gesamtregion Eupener Land und Ostbelgien, das Hohe Venn sowie die Nachbarstädte Aachen und Lüttich wurden in seinen Büchern eingehend historisch aufgearbeitet. Darüber hinaus war Gielen von 1945 bis 1966 Herausgeber des von ihm initiierten Monatsheftes „Kinderfreund“[1], der sich an Kinder und Jugendliche richtete, sowie zu Beginn der 1950er Jahre des Liederbuches „Frohsang“ im Markus Verlag mit Liedern in überwiegend deutscher, aber auch in französischer Sprache. Im Jahr 1983 wurde Gielen für sein Lebenswerk mit der August-Tonnar-Plakette und 1986 mit dem Rheinlandtaler geehrt. Schriften (Auswahl)
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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