Der WFV-Pokal ist der Verbandspokal des 1951 gegründeten Württembergischen Fußballverbands (WFV). Der Fußballwettbewerb wird im Männerfußballbereich seit 1950 und im Frauenfußball seit 1977 ausgetragen. Dabei gab es wechselnde Voraussetzungen für die Teilnehmer. Grundsätzlich handelt es sich um einen Amateurwettbewerb, jedoch sind bei den Männern auch württembergische Profimannschaften der 3. Liga startberechtigt. Zudem gibt es verbandsweit Juniorenpokalwettbewerbe. Rekordpokalsieger bei den Männern ist der SSV Ulm 1846 mit elf, bei den Frauen der TSV Crailsheim mit acht Pokalsiegen.
Vor Gründung des heutigen WFV gab es bereits ab 1946 einen Württembergischen Fußballverband in der nordwürttembergischen amerikanischen Besatzungszone, dessen Pokal einen Vorläufer des WFV-Pokals darstellt und an dem Vertragsspielermannschaften teilnahmen.
Ein erster WFV-Pokal wurde ab 1946 ausgespielt, dieser erstreckte sich auf die nordwürttembergische amerikanische Besatzungszone als Einzugsbereich des damaligen Württembergischen Fußballverbandes. Auch nach Einführung des Vertragsspielerstatus in der Oberliga Süd nahmen diese Mannschaften noch am Wettbewerb teil. Letztmals wurde in dieser Konstellation in der Spielzeit 1949/50 gespielt, da bereits im Vorfeld der Fusion der regionalen Fußballverbände in Nord- und Südwürttemberg/Hohenzollern der Spielbetrieb ab Sommer 1950 gemeinsam organisiert wurde. Bis dahin hatten die Stuttgarter Kickers (1946), der 1. Göppinger SV (1947), der VfB Stuttgart (1948), die TSG Ulm 1846 (1949) und der 1. FC Normannia Gmünd (1950) den Wettbewerb jeweils gewonnen.
Als Männerwettbewerb in seiner derzeitigen Form wird er seit 1950 – damals noch als reiner Amateur-Pokalwettbewerb ohne Vertragsspielermannschaften – vom Württembergischen Fußballverband ausgetragen und trägt seit der Saison 2016/17 die Bezeichnung „DB Regio-wfv-Pokal“.[1] Zuvor hieß der Pokal aufgrund des Sponsorings der Bitburger Brauerei von 2011 bis Januar 2017 Bitburger-wfv-Pokal.
Teilnahmeberechtigt sind alle württembergischen Mannschaften der 3. Liga, Regionalliga Süd (4. Liga), Oberliga Baden-Württemberg (5. Liga), Verbandsliga Württemberg (6. Liga), Landesliga Württemberg (7. Liga) sowie die Bezirkspokalsieger. Im K.-o.-System spielen max. 128 Mannschaften den Pokalsieger aus, der dann im folgenden Spieljahr an der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals teilnehmen darf. Historisch qualifizierten sich teilweise auch der unterlegene Pokalfinalist oder weitere Mannschaften für den DFB-Pokal, zeitweise war der Süddeutsche Pokalwettbewerb dazwischen angesiedelt.
Seit 2015 findet das Endspiel im Stuttgarter Gazi-Stadion auf der Waldau statt, vorher wurden die Finale an unterschiedlichen Standorten in Württemberg ausgetragen. Rekordsieger ist der SSV Ulm 1846 (inklusive Vorgänger) mit elf Pokalsiegen, inklusive Amateurmannschaft standen die „Spatzen“ insgesamt 17 Mal im Endspiel. Die längsten Siegesserien verbuchen der 1. FC Heidenheim (2011–2014) und der SSV Ulm 1846 (2018–2021) mit jeweils vier Titeln in Folge. Neben den beiden Klubs konnten die VfB Stuttgart Amateure (1990, 1981), der SSV Ulm 1846 (1982, 1983 sowie 1994, 1995), der VfR Aalen (2001, 2002), und die Stuttgarter Kickers (2005, 2006) ihren Titel jeweils erfolgreich verteidigen.
Endspiele und Pokalsieger
Für ausführlichere Informationen zu den einzelnen Saisons siehe die Navigationsleiste „Austragungen des WFV-Pokal“ am Ende des Artikels.
Zum ersten Mal wurde in der Saison 1977/78 für die Frauenmannschaften ein Verbandspokal vom Württembergischen Fußballverband ausgetragen, den der VfL Schorndorf gewinnen konnte. Rekordpokalsieger des Frauenwettbewerbs ist der TSV Crailsheim mit acht Pokalsiegen. Seit der Saison 2021/22 wurde er in Sport-Lines wfv-Pokal umbenannt.[2]
Die Titel in den Jahren 2007, 2010 und 2011 wurden von der 2. Mannschaft des VfL Sindelfingen, 0.dem VfL Sindelfingen II, gewonnen.
2
Alle Titel wurde vom Vorgängerverein, dem VfL Schorndorf, gewonnen.
Trivia
Der VfL Sindelfingen ist der einzige Verein, bei dem sowohl die Männer- (1971), als auch die Frauen-Mannschaft (1987, 1989, 1990, 2007, 2010, 2011) den Pokal holten. Der TSV Crailsheim war als Rekordtitelträger bei den Frauen (1992, 1993, 1994, 1995, 2000, 2002, 2003 und 2004) bereits kurz davor, diese Besonderheit ebenfalls zu erreichen, jedoch scheiterten die Männer bei der Finalteilnahme 2008 durch eine 2:3-Niederlage gegen den 1. FC Heidenheim. Erstmals konnten 2024 die Frauen vom VfB Stuttgart den Titel holen, bei den Männern haben die Amateure vier Mal den Pokal gewonnen.