Der Name Laber rührt höchstwahrscheinlich von „labara“ her, was in der Sprache der mitteleuropäischen Kelten so viel wie „die Schwatzende, Rauschende“ bedeutete.[6] Eine andere Herkunft des Namens könnte auch auf den bairischen Begriff „lap“ (träge, langsam, faul)[7] zurückgehen, dies in Bezug auf die langsame Strömung des Gewässers. Es gibt auch außerhalb ihres eigenen Gewässersystems zahlreiche weitere Flüsse mit dem Namensbestandteil Laber: z. B. Schwarze Laber, Große Laber, Kleine Laber.
Für eben diese Flüsse herrschte lange Jahre Uneinigkeit über die Schreibweise Laaber oder Laber, bis sich Sprachwissenschaftler 2002 einigten, den Namen aufgrund des keltischen Ursprungswortes mit nur einem „a“ zu schreiben. Die alte Schreibweise findet sich aber noch in Ortschaftsnamen: Laaber oder Rottenburg an der Laaber.[8]
Verlauf
Die Weiße Laber entspringt im Aubrunnen südlich des Stadtteils Voggenthal von Neumarkt in der Oberpfalz. Wenige Schritte nach der Quelle mündet von rechts ein etwa ein Kilometer langer Oberlauf, der westlich des Ortes über dem Ende des Marktwegs in Richtung Höhenberg an der Europäischen Wasserscheide entspringt. Die Weiße Laber fließt von dort durch den Oberpfälzer Jura in Richtung Süden. Sie trägt im Oberlauf bis zum Zusammenfluss mit der Breitenbrunner Laber auch den Namen Unterbürger Laber. Bei Dietfurt teilt sie sich auf und mündet in einen Altarm der Altmühl.
Charakter und Umgebung
Wegen der umgebenden kargen Landschaft wird die Weiße Laber oft auch als Euphrat Bayerns bezeichnet. Auf ihrem Weg nimmt sie zahlreiche kleinere Zuflüsse aus Karstquellen auf. Im Tal gibt es Moorbildungen, die vor 3000 Jahren ihren Anfang nahmen. In den noch vorhandenen Resten dieser Moore existieren eine Reihe bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Ein Teil des Tals bei Deining ist als Naturschutzgebiet Tal der Weißen Laaber bei Deining und Weiße Laaber bei Waltersberg ausgewiesen.
Rad- und Wanderwege entlang des idyllischen Gewässers laden zum Erkunden ein.
Die Weiße Laber entwässert den zwischen der Sulz im Westen und der Schwarzen Laber im Osten gelegenen, südwestlichen Teil des Oberpfälzer Juras.
Das orografische Einzugsgebiet umfasst auch verkarstete Hochflächen mit Trockentälern ohne oder mit nur periodischem oberirdischem Abfluss.
Friedrich Fürnrohr: Ein Bett aus Sand und Lehm. An der oberen Weißen Laaber zwischen Voggenthal und Deining. In: Ansporn. Agenda 21 Veranstaltungsmagazin (PDF)
↑Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. München 2006, Seite 148.
↑Johann Jakob Egli: Nomina geographica. Sprach- und Sacherklärung von 42000 geographischen Namen aller Erdräume. Friedrich Brandstetter, 2. Aufl. Leipzig 1893, S. 519 (zu Laber, Labara, Lebraha und Lapara)
↑Etymologie nach Die Laber rauscht und schwatzt, Artikel der Landshuter Zeitung von Anna Kolbinger auf www.idowa.de, Stand vom 9. September 2019 17:12 Uhr, abgerufen am 11. Februar 2021.