Wil RoebroeksWil Roebroeks (* 5. Mai 1955) ist ein niederländischer Prähistoriker, der sich mit der Altsteinzeit (Paläolithikum) in Europa befasst. Roebroeks studierte Geschichte an der Universität Nijmegen mit dem Abschluss 1979 und Vorgeschichte an der Universität Leiden mit dem Abschluss 1982. Zu dieser Zeit bearbeitete er Funde aus dem unteren und mittleren Paläolithikum der Niederlande und startete ein großes internationales Ausgrabungsprojekt über altsteinzeitliche Funde (Alter rund 250.000 Jahre) im Belvedere-Steinbruch bei Maastricht. Für seine Dissertation 1989 in Leiden erhielt er den W.-A.-van-Es-Preis. 1992 initiierte er das europäische Netzwerk Paläolithische Besiedlung Europas und war dessen Sekretär. 1993 wurde er Dozent in Leiden und erhielt ein Pionier-Stipendium der NWO. 1996 wurde er auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für paläolithische Archäologie an der Universität Leiden berufen. Er unternahm Feldstudien in Maastricht (Belvedere-Steinbruch), England (Boxgrove, Happisburgh 1), Frankreich (Vézère-Tal), Deutschland (Neumark-Nord 2 im Geiseltal) und Nordost-Russland. Viele der Funde von Artefakten für frühe Hominiden in Europa sind umstritten, und Roebroeks war mit anderen an der Widerlegung entsprechender Berichte zur Fundstelle Untermaßfeld (rund 1 Million Jahre alt) in Thüringen beteiligt.[1] 2007 erhielt er den Spinoza-Preis und 2010 den Humboldt-Forschungspreis. 2001 erhielt er den Europa-Preis der Prehistoric Society. Er ist Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften (2001), der Academia Europaea (2017)[2] und korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts (1999). Er war Mitherausgeber des Journal of Human Evolution und von Current Anthropology. Schriften
WeblinksEinzelnachweise
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