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Woldemar von Seidlitz

Woldemar von Seidlitz (* 1. Juni 1850 in Sankt Petersburg; † 12. Januar 1922 in Dresden) war ein deutscher Kunsthistoriker.

Leben

Grab von Woldemar von Seidlitz auf dem Johannisfriedhof in Dresden

Von Seidlitz studierte Nationalökonomie an der Kaiserlichen Universität Dorpat und in Heidelberg, wo er auch promovierte. Er ging anschließend nach Leipzig und studierte unter anderem bei Kunsthistoriker Anton Springer Kunstgeschichte. Nach einem einjährigen Italienaufenthalt ging von Seidlitz nach 1878 nach Berlin und arbeitete von 1879 bis 1884 als Direktionsassistent am Kupferstichkabinett der Königlichen Museen. Ab 1884 lebte Seidlitz in Dresden und war bis 1919 vortragender Rat in der Generaldirektion der Königlichen Sammlungen Dresden, eine Funktion, die der des Generaldirektors glich. Als Vertreter des Staatsministers wurde er so der höchste Museumsbeamte Sachsens.[1]

Grundriss, Ausstellungspalast Dresden, 1897
Grundriss des Ausstellungspalast Dresden

Wenige Wochen nach der Eröffnung der skandalumwitterten Ausstellung von Siegfried Bing in seiner Galerie mit dem Namen Hôtel de l’Art Nouveau, erschien in Paris eine Delegation aus Dresden, an deren Spitze der Generaldirektor der Dresdner Museen, Geheimrat Woldemar von Seidlitz stand. Sie beabsichtigten an der Internationalen Kunstausstellung in Dresden, die für das Jahr 1897 bevorstand, im Ausstellungspalast eine Abteilung kunstgewerblicher und kunstindustrieller Erzeugnisse angegliedert werden sollte.

Durch diese Neuerung wollte man auch das deutsche Publikum über die Erneuerungsbestrebungen auf dem Gebiet des Kunstgewerbes und über die Tendenzen zur Hebung des künstlerischen Niveaus der industriellen Künste informieren. Die in Paris für Bing entworfenen und geschaffenen vier Zimmer von Henry van de Velde sollten in Dresden wieder aufgestellt werden. Zusätzlich sollte er einen großen ‘Ruheraum’ für die Besucher schaffen. Für Constantin Meunier wurden zwei große Säle für eine Gesamtschau seines Schaffens zur Verfügung.[2] Die Ausstellung wurde zum großen Erfolg.

Von Seidlitz war auch mäzenatisch tätig, förderte die Dresdner Museen durch Gemäldeschenkungen und gründete zahlreiche Stiftungen. Von Seidlitz starb 1922 und wurde auf dem Johannisfriedhof in Dresden beigesetzt.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Allgemeines historisches Porträtwerk, 6 Bände, 1884–1890
  • Rembrandts Radierungen, 1894
  • Kritische Verzeichnis der Radierungen Rembrandts, 1895
  • Geschichte des japanischen Farbenholzschnittes, 1897
  • Die Entwickelung der modernen Malerei. Verl.- Anst. und Dr. A.-G., Hamburg 1897 (Digitalisat)
  • Woldemar von Seidlitz: Die Kunst im 19. Jahrhundert. In: Wilhelm Spemann (Hrsg.): Spemanns goldenes Buch der Kunst: Eine Hauskunde für Jedermann (= Spemanns Hauskunde). W. Spemann, Berlin & Stuttgart 1904 (Nro. 519–573).
  • Leonardo da Vinci, 1909
  • Die Kunst in Dresden vom Mittelalter bis zur Neuzeit, 1920–1922
  • Friedrich der Große. Gedanken und Erinnerungen

Literatur

  • Ernst-Günter Knüppel: Robert Diez. Bildhauerkunst zwischen Romantik und Jugendstil. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2009, S. 148.

Einzelnachweise

  1. Ernst-Günter Knüppel: Robert Diez. Bildhauerkunst zwischen Romantik und Jugendstil. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2009, S. 148.
  2. Henry van de Velde: 1897, Kunstausstellung in Dresden, S. 127–129. Abgerufen am 19. April 2020.
Index: pl ar de en es fr it arz nl ja pt ceb sv uk vi war zh ru af ast az bg zh-min-nan bn be ca cs cy da et el eo eu fa gl ko hi hr id he ka la lv lt hu mk ms min no nn ce uz kk ro simple sk sl sr sh fi ta tt th tg azb tr ur zh-yue hy my ace als am an hyw ban bjn map-bms ba be-tarask bcl bpy bar bs br cv nv eml hif fo fy ga gd gu hak ha hsb io ig ilo ia ie os is jv kn ht ku ckb ky mrj lb lij li lmo mai mg ml zh-classical mr xmf mzn cdo mn nap new ne frr oc mhr or as pa pnb ps pms nds crh qu sa sah sco sq scn si sd szl su sw tl shn te bug vec vo wa wuu yi yo diq bat-smg zu lad kbd ang smn ab roa-rup frp arc gn av ay bh bi bo bxr cbk-zam co za dag ary se pdc dv dsb myv ext fur gv gag inh ki glk gan guw xal haw rw kbp pam csb kw km kv koi kg gom ks gcr lo lbe ltg lez nia ln jbo lg mt mi tw mwl mdf mnw nqo fj nah na nds-nl nrm nov om pi pag pap pfl pcd krc kaa ksh rm rue sm sat sc trv stq nso sn cu so srn kab roa-tara tet tpi to chr tum tk tyv udm ug vep fiu-vro vls wo xh zea ty ak bm ch ny ee ff got iu ik kl mad cr pih ami pwn pnt dz rmy rn sg st tn ss ti din chy ts kcg ve 
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