Der Unfall ereignete sich gegen 16:05 Uhr Ortszeit beim Start vom Flughafen Tunoschna bei Jaroslawl.[6] Die Jakowlew Jak-42D der Fluggesellschaft YAK Service (russischЯк-Сервис) rollte beim Start über das Ende der Startbahn hinaus und hob erst vom dahinterliegenden Kiesstreifen ab. Danach gewann das Flugzeug nach Augenzeugenberichten kaum an Höhe und kollidierte mit einer Antenne, worauf es zerbrach und unweit der Mündung der Tunoschonka in einen Seitenarm der Wolga stürzte.[4][7]
Der Unfall wurde durch Pilotenfehler verursacht.[1][2][3] Einer der Piloten betätigte unbeabsichtigt und unerkannt die Bremsen während des Startlaufs. Außerdem hatte der Copilot Medikamente im Blut, die das Reaktionsvermögen und die Flugtauglichkeit beeinträchtigen.
An Bord befanden sich 45 Personen: 37 Mitglieder der Eishockeymannschaft Lokomotive Jaroslawl und 8 Besatzungsmitglieder.[6] 43 Personen wurden bei dem Unfall unmittelbar getötet, 2 überlebten zunächst schwer verletzt: der Stürmer Alexander Galimow[4] und der Flugzeugmechaniker Alexander Sisow.[8] Fünf Tage nach dem Absturz erlag auch Alexander Galimow seinen Verletzungen.[9]
In Russland wurde der Flugbetrieb mit baugleichen Maschinen zum Zweck einer einmaligen Überprüfung bis auf weiteres eingestellt.[10]
Der russische Präsident Medwedew forderte nach dem Absturz eine radikale Reform der russischen Zivilluftfahrt mit dem Ziel, die Sicherheit zu verbessern.[7]
Der Unfall ereignete sich am Tag des Auftakts der Saison 2011/12 der Kontinentalen Hockey-Liga. Die traditionelle Auftaktpartie um den Kubok Otkrytija zwischen dem amtierenden Gagarin-Pokal-Sieger Salawat Julajew Ufa und dem Vizemeister Atlant Mytischtschi wurde nach Bekanntwerden des Absturzes durch die Offiziellen nach 12:13 gespielten Minuten im ersten Drittel beim Stand von 1:0 für Ufa zunächst unter- und dann abgebrochen.[11]
Die Ligenleitung der Kontinentalen Hockey-Liga (KHL) gab am Tag nach dem Unfall zunächst bekannt, dass der Spielbetrieb bis auf weiteres eingestellt werde. Der Saisonauftakt wurde somit auf unbestimmte Zeit verschoben.[12] Wenig später wurde der Saisonbeginn auf den 12. September terminiert.[13]
Obgleich der Verein Lokomotive Jaroslawl fast sein komplettes Team bei dem Absturz verlor, kündigte der KHL-Präsident Wjatscheslaw Fetissow am 8. September an, dass bereits am 11. September die Mitglieder des neuen Kaders vorgestellt würden. Damit wäre auch die zugesagte Teilnahme an der am 12. September beginnenden KHL-Saison verbunden gewesen.[14] Drei Tage nach dem Unfall verkündete Teampräsident Juri Jakowlew, dass Lokomotive Jaroslawl auf Leihspieler verzichtet und in der KHL-Saison 2011/12 vom Spielbetrieb aussetzt.[15] Jedoch soll die neu formierte Mannschaft ab Dezember 2011 zum Neuaufbau in der zweitklassigen Wysschaja Hockey-Liga antreten und für deren Play-offs automatisch gesetzt sein.[16]
Der Kubok Otkrytija (Eröffnungspokal), an dessen Austragungstag der Unfall geschah, wurde in Lokomotive-Pokal umbenannt.[17]
Passagierliste
Laut Medienberichten waren folgende Personen an Bord:[18][19][20]
Im Jahr 2012 wurde der Unfall als neunte Folge der 12. Staffel als Lokomotiv Hockey Team Disaster auf Englisch und als Katastrophe in Russland auf Deutsch bei der kanadischen Fernsehserie Mayday – Alarm im Cockpit nachgestellt.
Siehe auch
Flugunfälle, bei denen ganze Sportteams betroffen waren, waren unter anderem: