Papst Innozenz III. bezieht Stellung im Deutschen Thronstreit: Nachdem Otto von Braunschweig am 8. Juni in Neuss einen Eid geschworen hat, dass er die päpstlichen Rechte in Mittel- und Unteritalien wahren werde, gibt der päpstliche Legat Guido von Palestrina am 3. Juli in Köln die Anerkennung des Welfen bekannt. Otto IV. verzichtet dafür auf weite Gebiete Reichsitaliens und auf eine eigenständige Italienpolitik.
Innozenz III. bannt Philipp von Schwaben und seine Anhänger, insbesondere die Verfasser der Speyerer Fürstenerklärung.
Weitere Ereignisse im Heiligen Römischen Reich
22. März: Jaroslaw, Herzog von Oppeln, stirbt. Dadurch fällt das Herzogtum wieder an seinen Vater Boleslaw I. von Schlesien. Nach Boleslaws Tod am 18. Dezember fällt das gesamte Herzogtum an seinen Sohn Heinrich den Bärtigen. Doch auch Heinrichs Onkel Mieszko I. von Ratibor erhebt Anspruch auf das (Teil-)Herzogtum von Oppeln.
Der Bremer Domherr Albert von Buxthoeven, seit 1199 Bischof von Livland, gründet gemeinsam mit Kaufleuten die Stadt Riga an der Mündung der Düna und verlegt seinen Bischofssitz vom nahen Uexküll dorthin.
Llywelyn ab Iorwerth festigt seine Herrschaft über das Königreich Gwynedd und annektiert im Norden Eifionydd und Llŷn. Im Juli schließt er einen Vertrag mit König John von England ab. Dieses Dokument ist das älteste geschriebene Abkommen zwischen einem englischen König und einem walisischen Herrscher. Unter den Vertragsbedingungen steht, dass Llywelyn König Johann die Lehnstreue schwören muss sowie dem König zu huldigen hat. Im Gegenzug bestätigt der englische König Llywelyns durch Eroberung erlangten Besitz.
Im Laufe des Jahres kommen unter dem Einfluss des exilierten byzantinischen Prinzen Alexios Angelos erstmals Pläne auf, den Kreuzzug vom Heiligen Land nach Konstantinopel umzuleiten. Die Pläne werden von Papst Innozenz III. sofort zurückgewiesen und jeglicher Kampf gegen eine christliche Macht explizit verboten.
4. Mai: Starkes Erdbeben in Oberkärnten mit dem Epizentrum im Liesertal; historische Überlieferungen der Zerstörung der Burgen Katsch und Weißenstein sowie einiger Kirchen (s. 1202) werden angezweifelt.[1]
Geboren
Geburtsdatum gesichert
30. Mai: Theobald I., Graf der Champagne und König von Navarra († 1253)