Die Tiroler Stände erzwingen von König Friedrich III. die Entlassung seines Neffen Siegmund aus der Vormundschaft. Dieser wird damit Herzog von Tirol, erhält die Vorlande jedoch nicht zurück, sein Cousin Albrecht VI. wird Herzog von Österreich.
Mit der Schlacht bei Ragaz am 6. März kommt es zur letzten militärischen Auseinandersetzung im Alten Zürichkrieg zwischen den Eidgenossen und den Habsburgern. 1200 Eidgenossen besiegen das österreichische Heer, das unter dem Kommando von Hans von Rechberg und Wolfhard V. von Brandis, dem habsburgischen Vogt von Feldkirch, steht. Dabei geht unter anderem das Banner der Herren von Brandis an die Eidgenossen verloren und wird später in die Kirche von Sarnen verbracht. Nach zeitgenössischen Angaben sollen in der Schlacht um die 900 Mann des habsburgischen und um die 100 Mann aus dem eidgenössischen Heer gefallen sein. Am 12. Juni tritt ein Waffenstillstand zwischen Österreich und der Schweizer Eidgenossenschaft in Kraft.
5. Juni: Johann Hunyadi wird einstimmig zum ungarischen Reichsverweser für den minderjährigen König Ladislaus Postumus gewählt. Seine erste Handlung als Regent ist, gegen den deutschen König Friedrich III. vorzugehen, der sich weigert, den jungen König nach Ungarn kommen zu lassen, was seine ungarischen Gegner zu der Unterstellung veranlasst, er würde den Jungen als politisches Pfand auf Schloss Orth in Gewahrsam halten. Johann Hunyadi fällt mit einem Heer in Österreich und der Steiermark ein.
Entdeckungsfahrten
Portugiesische Seefahrer unter António Fernandes entdecken den Fluss Gambia und stoßen bis an die Küsten des heutigen Guinea-Bissau vor. Mit den Los-Inseln erreichen sie den bislang südlichsten Punkt einer europäischen Expedition. Bei dem Versuch, Einheimische als Sklaven zu verschleppen, kommt es zu einem Kampf, bei dem mehrere Männer durch Giftpfeile verletzt werden. Der Seefahrer Nuno Tristão kommt auf der Rückfahrt ums Leben.
9. Oktober: Mit dem Schriftstück Hunminjeongeum (Die richtigen Laute zur Unterweisung des Volkes) führt König Sejong aus der Joseon-Dynastie nach rund zehnjähriger Entwicklungszeit das koreanische Alphabet Hangeul in Korea ein. In seinem Vorwort schreibt er: Die gesprochene Sprache unseres Landes ist anders als die von China und passt auch nicht zu den chinesischen Schriftzeichen. Deswegen gibt es viele ungebildete Menschen, die gerne etwas niederschreiben würden, aber ihre Gefühle schriftlich nicht ausdrücken können. Über diese Tatsache bin ich sehr erschüttert, und so erfand ich 28 neue Buchstaben. Jeder soll diese Buchstaben zu seiner Erleichterung lernen und sie im täglichen Leben anwenden. Die Variationsmöglichkeiten der 28 Buchstaben sind unendlich. Sie sind einfach, aber nützlich. Sie sind verfeinert, aber überall verständlich. Deshalb versteht sie ein kluger Mensch, bevor ein Morgen zu Ende ist. Ein dummer Mensch kann sie in zehn Tagen lernen.