Am 28. Januar stirbt Heinrich VIII. im Palace of Whitehall in London. Ihm folgt Eduard VI., sein neunjähriger Sohn aus der Ehe mit Jane Seymour, auf den Thron Englands und Irlands. Die Thronbesteigung verläuft unproblematisch, da Heinrich ihn in seinem letzten Testament vom 30. Dezember 1546 ausdrücklich zum Nachfolger bestimmt hat. Zusätzlich ist ein zehnköpfiger Thronrat ernannt, der während Eduards Minderjährigkeit die Regierungsgeschäfte wahrnehmen soll. Der Rat besteht überwiegend aus Personen, die bereits unter dem alten König an Einfluss gewonnen haben. Die wichtigsten Mitglieder des Rates sind Edward Seymour, Earl of Hertford, ein Bruder der verstorbenen Jane Seymour, sowie John Dudley, Viscount Lisle und Sir William Paget, 1. Baron Paget.
Die Mitglieder des Rates sind zum größten Teil Reformer im Sinne einer unabhängigen englischen Staatskirche. Die Katholiken Stephen Gardiner, Bischof von Winchester, Thomas Howard, 3. Duke of Norfolk und Thomas Thirlby sind vom Rat ausgeschlossen. Die Mitglieder des Rates ersuchen den neuen König Eduard VI. nun um eine Bestätigung der Ernennung, um damit den Zweiflern an der Rechtmäßigkeit des letzten Willens König Heinrichs den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Am 13. März bestätigt Eduard VI. die Mitglieder des Rates mit Ausnahme des Lordkanzlers Thomas Wriothesley, 1. Earl of Southampton. König Eduard ernennt seinen Onkel Eduard Seymour zum Herzog von Somerset und gibt ihm das Amt des Lordprotektors. Seymour wird das Recht zuerkannt, den Rat nach eigenem Ermessen zu verändern. Er wird damit zum eigentlichen Machthaber in England. Auch der Erzbischof von Canterbury, Thomas Cranmer, übt starken Einfluss auf den jungen König aus.
Republik Genua
Giovanni Luigi de Fieschi unternimmt am 2. Januar mit anderen einen Aufstand gegen die Herrschaft des genuesischen Dogen Andrea Doria in Genua. Die Verschwörung des Fiesco scheitert, und der Rebell ertrinkt im Hafen, als er in schwerer Rüstung ins Wasser fällt.
19. Mai: In der im kaiserlichen Feldlager Karls V. nahe dem kurfürstlichen Vorwerk Bleesern vor Wittenberg unterzeichneten Wittenberger Kapitulation verliert der sächsische Kurfürst Johann Friedrich I. Landbesitz und Kurwürde an die Albertiner der Wettinischen Dynastie, die Herzog Moritz von Sachsen repräsentiert. Die Gebiete um Wittenberg und Zwickau gehen ebenfalls auf die albertinische Linie über. Das ernestinische Vogtland und ein kleines Gebiet um Platten im Erzgebirge gehen zudem an die böhmische Krone. Kaiser Karl V. ist Sieger im Schmalkaldischen Krieg. Daran ändert auch die verlorene Schlacht bei Drakenburg am 23. Mai, durch die die katholischen Truppen aus dem Norden des Reiches vertrieben werden, nichts mehr.
Der Geharnischte Reichstag zu Augsburg beginnt; er dauert bis in das Jahr 1548 hinein. Der Kaiser scheitert mit Plänen zur Niederwerfung des Luthertums.
Niederschlagung des böhmischen Ständeaufstands durch König Ferdinand I.
16. Januar: Iwan IV. wird erster gekrönter russischerZar. Seine Zeremonie orientierte sich an den Kaiserkrönungen im Byzanz des 14. Jahrhunderts. Durch den Metropoliten wird Iwan, der später als „der Schreckliche“ bekannt wird, mit der Mütze des Monomach gekrönt.
25. Februar: Um einen Aufstand zu seinen Gunsten und einen damit verbundenen möglichen Krieg zu verhindern, dankt Hermann V. von Wied formell ab, nachdem er schon im Vorjahr von Papst Paul III. exkommuniziert und seines Amtes als Erzbischof von Köln enthoben worden ist, weil er versucht hat, das Kurfürstentum dem Protestantismus zuzuführen. Hermann zieht sich auf die Burg Wied zurück und gründet am 17. März die Gesellschaft der edlen lebendigen selbst gehenden Wasserkunst, der unter anderem die Grafen Heinrich zu Stolberg und Ludwig von Stolberg-Königstein angehören.
3. Mai: Weihbischof Johann Nopel weiht Adolf von Schaumburg in Köln zum Priester. Dieser hebt viele Veränderungen seines Vorgängers Hermann V. von Wied auf und verbietet die evangelische Predigt in seiner Diözese.
11. März: Das Konzil von Trient wird nach Bologna in den päpstlichen Machtbereich verlegt und setzt dort seine Beratungen fort.