Das britische Parlament beschließt am 5. April den von Premierminister George Grenville entworfenen Sugar Act. Mit diesem Zollgesetz wird der Zoll auf Melasse auf die Hälfte verringert, andererseits aber der Anwendungsbereich des Gesetzes auf andere Güter wie Zucker, bestimmte Weine, Kaffee und Piment ausgedehnt. Als weitere Neuerung sieht der Sugar Act insbesondere auch strengere Regeln zur Durchsetzung der Zollbestimmungen vor. Die durch den Sugar Act eingeführten Vorschriften führen zu einem Zusammenbruch des Handels mit Madeira, den Azoren, den Kanaren und den französischen Westindischen Inseln und bringen die Wirtschaft in den Kolonien praktisch zum Erliegen. Der Sugar Act stößt auf massiven Widerstand der Kolonisten und ist somit eine der Ursachen für die Amerikanische Unabhängigkeitsbewegung.
Mai: Benjamin Franklin wird Sprecher der Abgeordnetenversammlung von Pennsylvania. Wegen seines Vorschlags, die im Besitz der Familie Penn befindliche Province of Pennsylvania in eine direkt der britischen Krone unterstellte Kronkolonie umzuwandeln, um den Steuerstreit mit den Nachkommen William Penns endgültig zu lösen, verliert er jedoch bei der Wahl im November seinen Sitz in der Versammlung.
Oberst John Bradstreet marschiert im Juni während des Pontiac-Aufstands mit 1.200 Mann von Albany nach Fort Niagara, wo er bei einem großen Treffen mit den Indianern eine Reihe von Verträgen abschließt. Bis September werden weitere Verträge unter anderem mit den Lenni Lenape und Shawnee, den Wyandot, Odawa und Miami abgeschlossen. Schließlich kehrt Bradstreet nach Oswego zurück. Ein Teil der von ihm geschlossenen Abkommen wird von seinen Vorgesetzten jedoch nicht anerkannt.
26. Juli: Während des Pontiac-Aufstandes begehen vier Krieger der Lenni Lenape ein Massaker in einer Schule in Pennsylvania, bei dem der Schulmeister und zehn Kinder getötet werden. Auf Grund dieses Vorfalls werden wieder Kopfprämien für Indianer eingeführt.
7. September: Russlands Favorit Stanislaus II. August wird in der letzten Freien Wahl zum König von Polen und damit gleichzeitig zum Großfürsten von Litauen gewählt. Er unterzeichnet am 13. September die Pacta conventa und wird am 25. November in der Johanneskathedrale in Warschau durch Primas Władysław Aleksander Łubieński gekrönt. Damit endet die Personalunion von Sachsen-Polen. Die Wahl wird zunächst von Frankreich, Österreich und dem Osmanischen Reich nicht anerkannt, da diese in Poniatowski ein Werkzeug der russischen Kaiserin sehen. Dies ändert sich jedoch nach mehreren Interventionen russischer und preußischer Diplomaten. Auch innenpolitisch gibt es Proteste der Anhänger Jan Klemens Branickis, die die Goldene Freiheit der Rzeczpospolita gefährdet sehen.
Auf Basis des Einladungsmanifests von Zarin Katharina der Großen aus dem Vorjahr nimmt Russland bis 1767 rund 30.000 sogenannte Wolgadeutsche auf. Tausende überleben die Strapazen, den Hunger und die Krankheiten während der langen Reise nicht. Auch bei der Ankunft erleben die meisten ob der kargen Landschaft eine Enttäuschung. Viele überleben die ersten Jahre nicht. Neben den klimatischen Verhältnissen, Schädlingen und Seuchen stell sich als weiteres Problem die strategische Lage heraus, denn es kommt immer wieder zu Überfällen durch Reiternomaden aus dem Osten, die ganze Siedlungen zerstören und ihre Einwohner entführen und versklaven.
21. Juni: Von Portsmouth aus bricht der britische Admiral John Byron mit den Schiffen Dolphin und Tamar zu einer Weltumseglung auf. Über die Kanarischen Inseln segelt die Expedition mit Kurs auf Südamerika.
12. Juli: Der französische Astronom Charles Messier entdeckt den ersten planetarischen Nebel, den später so genannten Hantelnebel im Sternbild Fuchs. Messier, der in diesem Jahr noch zahlreiche andere astronomische Objekte entdeckt, beginnt mit der Aufzeichnung des Messier-Katalogs.
James Watt erhält als Universitätsmechaniker an der Universität von Glasgow den Auftrag, das nur schlecht funktionierende Modell einer Dampfmaschine nach der Bauart von Thomas Newcomen zu reparieren. Watt erkennt, dass das Problem im ungünstigen Wärmehaushalt der Grundkonstruktion begründet ist. Ein Großteil des einströmenden Wasserdampfes wird dabei verbraucht, die Zylinderwandung auf über 100 °C aufzuheizen. Beim Modell tritt dieser Sachverhalt aufgrund des unterschiedlichen Verhältnisses von Zylinderoberfläche und -volumen deutlicher zutage als bei den Originalmaschinen. Watt beschließt daraufhin, die Maschine – basierend auf Vorarbeiten von Denis Papin – zu verbessern.
Der Mailänder Jurist und Rechtsphilosoph Cesare Beccaria veröffentlicht sein bekanntestes Werk Dei delitti e delle pene (Von den Verbrechen und von den Strafen).
6. September: Der französische König Ludwig XV. legt den Grundstein für das von ihm gestiftete Panthéon in Paris. Der Architekt Jacques-Germain Soufflot beginnt mit den Bauarbeiten für die zu diesem Zeitpunkt Sainte-Geneviève genannte Kirche.
Zarin Katharina II. von Russland kauft von dem deutschen Kunsthändler und Spekulanten Johann Ernst Gotzkowsky rund 250 Gemälde, die ursprünglich für Friedrich den Großen bestimmt waren, von diesem jedoch nicht bezahlt werden konnten. Sie begründet damit das heutige Eremitage-Museum in Sankt Petersburg.
Angelika Kauffmann malt das Bildnis Johann Joachim Winckelmann. Das Porträt, das den Archäologen Johann Joachim Winckelmann zeigt, macht die Malerin mit einem Schlag bekannt. Das Werk wird in der Folge gestochen und in hoher Auflage verbreitet. Im gleichen Jahr entsteht auch das Bildnis David Garrick.
Mit dem Roman The Castle of Otranto, A Story. Translated by William Marshal, Gent. From the Original Italian of Onuphrio Muralto, Canon of the Church of St. Nicholas at Otranto (Das Schloss von Otranto) begründet der britische Politiker und Schriftsteller Horace Walpole das Genre des Schauerromans.
Die sogenannte »Bestie des Gévaudan« verursacht am 30. Juni den ersten behördlich registrierten Todesfall. Die 14-jährige Jeanne Boulet aus der Pfarrei Saint-Étienne-de-Lugdarès wird grausam entstellt tot aufgefunden. In den folgenden drei Jahren kommen etwa 100 Kinder, Jugendliche und Frauen im Gévaudan, einer dünn besiedelten Region im südfranzösischen Zentralmassiv, und in angrenzenden Gebieten ums Leben. Ab dem 15. September versucht Jean-Baptiste Louis François Boulanger Duhamel als Kommandant von 57 in das Gévaudan entsandten Dragonern, der Bestie mit unkonventionellen Methoden auf die Spur zu kommen. Unter anderem werden Opfer längere Zeit am Angriffsort liegen gelassen oder sogar dorthin zurückgebracht. Als sich diese Vorgangsweise herumspricht, lassen einige Familien von der Bestie getötete Angehörige heimlich bestatten, ohne wie vorgeschrieben die zuständige Behörde zu informieren. Am 23. Dezember entkommt die Bestie bei einer Treibjagd nur um Haaresbreite; ihre Identität wird nie abschließend geklärt.
27. Februar: Papst Clemens XIII. verbietet die Lektüre des unter dem Pseudonym Justinus Febronius im Jahr zuvor erschienenen Buches De statu ecclesiae et legitima potestate Romani pontificis liber singularis und setzt es auf den Index Librorum Prohibitorum. Die Verbreitung der Gedanken des Febronianismus durch mehrere Nachdrucke stoppt das nicht. Dem Trierer Weihbischof Johann Nikolaus von Hontheim wird nach seiner Enttarnung als Autor Jahre später ein Widerruf auferlegt.