99e régiment d’infanterie
Das 99e régiment d’infanterie (zeitweise auch 99e régiment d’infanterie alpin, 99. Gebirgs-Infanterieregiment) war ein als Régiment Royal Deux-Ponts (Königliches Regiment Zweibrücken) aus Ausländern angeworbenes Infanterieregiment im Dienste des Königs von Frankreich. Es war ein sogenanntes Fremdenregiment (Régiment étranger) und bestand bis 1791 überwiegend aus deutschsprachigen Söldnern.[1] Der Zusatz Royal sagte aus, dass es ein Regiment der Krone war, der Regimentsinhaber (Colonel) war somit der König selbst und es wurde von einem Colonel en second militärisch geführt. Aufgestellt im Jahre 1757, wurde es am 1. Januar 1791 in „99e régiment d’infanterie“ (99e RI) umbenannt. Es bestand mit Unterbrechungen bis zu seiner Auflösung im Jahre 1997. Während der Feldzüge der französischen Revolution und des Ersten Kaiserreichs zeichnete es sich besonders aus und fand auch lobende Erwähnung für seine Einsätze in der Endphase des Zweiten Weltkrieges. GeschichteFahnen und Uniformen des königlichen Regiments
Die Geschichte des Regiments begann schon sechs Jahre vor seiner eigentlichen Gründung im März 1751 mit dem Abschluss eines Freundschaftsbundes zwischen dem Königreich Frankreich und dem Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Im Vertrag vom 7. April 1756 verpflichtete sich Herzog Christian IV. von Zweibrücken-Birkenfeld zur Aufstellung eines « corps de deux mille hommes d’infanterie » (Korps von 2000 Mann Infanterie) für den französischen König; als Gegenleistung wurden Christian Subsidien in Höhe von 80.000 Gulden jährlich zugesagt.[2] Aufgrund der Königlichen Verordnung vom 19. Februar 1757, die Aufstellung eines deutschen Infanterieregimentes unter dem Namen Royal Deux-Ponts betreffend wurde das Regiment aufgestellt. Die Verhandlungen am Hofe führte der Zweibrücker Gesandte Georg Wilhelm von Pachelbel, sowie der erste Kommandeur des Regimentes, Karl Christian Wilhelm von Closen. Die Werbung begann bereits im September 1756, am 1. April 1757 trat das «Régiment Royal Deux-Ponts» in den Dienst. Es war in den Anfangstagen rund um Homburg und Zweibrücken stationiert. In der Rangliste der Infanterieregimenter wurde ihm die Nummer 91 zugewiesen. TraditionDie Geschichte des «24e régiment d’infanterie légère» ist untrennbar mit der des «99e régiment d’infanterie» verbunden, da es dessen Namen und Tradition fortführte. Gliederungsgeschichte bis 1803
Bei der „Zweiten Zusammenlegung“ wurde das 1. Bataillon und das 2. Bataillon der 177e demi-brigade in die „102e demi-brigade de deuxième formation“ (wurde 1804 zum 102e régiment d’infanterie) und das 3. Bataillon in die „92e demi-brigade de deuxième formation“ (wurde 1804 zum 92e régiment d’infanterie) eingegliedert.
Bei der „Zweiten Zusammenlegung“ wurde sie in die „17e demi-brigade de deuxième formation“ (wurde 1804 zum 17e régiment d’infanterie) eingegliedert.
Geschichte des «24e régiment d’infanterie légère»
Organisatorische Ereignisse des 99e RI nach 1855
Mestres de camp/ColonelsMestre de camp war von 1569 bis 1661 und von 1730 bis 1780 die Rangbezeichnung für den Regimentsinhaber und/oder für den mit der Führung des Regiments beauftragten Offizier. Die Bezeichnung „Colonel“ wurde von 1721 bis 1730, von 1791 bis 1793 und ab 1803 geführt. Nach 1791 gab es keine Regimentsinhaber mehr. Sollte es sich bei dem Mestre de camp/Colonel um eine Person des Hochadels handeln, die an der Führung des Regiments kein Interesse hatte (wie z. B. der König oder die Königin), so wurde das Kommando dem „Mestre de camp lieutenant“ (oder „Mestre de camp en second“) respektive dem „Colonel-lieutenant“ oder „Colonel en second“ überlassen.
(…)
Offiziere mit einem Stern markiert, erreichten später den Rang eines Général de brigade – mit zwei Sternen markiert den Rang eines Général de division. Der Colonel Wisch wurde am 2. März 1792 verwundet. Garnisonen von 1871 bis 1914
Gefechtskalender des Régiment Royal Deux-Ponts, dann 99e RI (1757–1803)Siebenjähriger Krieg
Amerikanischer UnabhängigkeitskriegAm 27. März 1780 wurde das Regiment dem Expeditionscorps zugewiesen, das den Unabhängigkeitsbestrebungen der britischen Kolonien in Nordamerika zu Hilfe gesandt wurde. Diese insgesamt 6000 Mann standen unter dem Kommando von Jean-Baptiste-Donatien de Vimeur, comte de Rochambeau. Am 4. April 1780 in Brest eingeschifft, erreichte das Regiment mehr als drei Monate später Newport. Kommandeur war der Graf von Zweibrücken-Forbach. Die Einheit setzte sich zu 60 % aus Deutschstämmigen und zu 40 % aus Elsaß-Lothringern zusammen. In der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober 1781 spielten die Grenadiere des Regiment Deux-Ponts eine wichtige Rolle bei der Eroberung der Redoute Nr. 9, einer Schlüsselstellung im Abwehrsystem der britischen Festung Yorktown (Virginia), deren Kapitulation am 19. Oktober erfolgte. Das Regiment, das entscheidend am Ausgang der Schlacht teilgenommen hatte, verließ Nordamerika im Juli 1783.
RevolutionskriegeBei der Armée du Nord :
Bei der «Armée de Moselle» :
Bei der «Armée de Sambre-et-Meuse» :
Bei der «Armée d’Italie» :
Bei der «Armée de Sambre-et-Meuse» :
Bei der «Armée d’Italie» :
Gefechtskalender des 24e régiment d’infanterie legere (1796–1814 und 1840–1855)Aus Gründen der besseren Übersicht ist auf einen Fließtext zugunsten einer chronologischen Reihenfolge verzichtet worden. Kriege der Révolution und des EmpireBei der «Grande Armée» :
1840–1855
Wieder als 99e RIZweites Kaiserreich
Erster WeltkriegBei Ausbruch des Ersten Weltkriegs lag das Regiment in Lyon und Vienne in Garnison. Es gehörte zur 55e Brigade d’Infanterie; in der 28e Division d’Infanterie; im 14e Corps d’Armée. 1914
1915
1916 1917 1918
Zweiter WeltkriegIm September 1939 wurde in Lyon und Modane das Regiment unter der Bezeichnung 99e RIA (régiment d’infanterie alpine, 99. Gebirgs-Infanterieregiment) wieder aufgestellt. Kommandeur war der Colonel Lacaze. Es gehörte zur «28e DIAlp» (Division d’infanterie alpine - 28. Gebirgsdivision) und wurde an der Grenze zu Italien eingesetzt. Vom November 1939 bis zum April 1940 lag es dann im nördlichen Elsaß. Kurzzeitig in die Region Poligny verlegt, wurde es am 18. Mai 1940 zum le Chemin des Dames kommandiert, wo es bereits 23 Jahre zuvor gekämpft hatte. Nach dem Waffenstillstand wurde die Einheit aufgelöst, um im Dezember 1944 an der Alpenfront neu aufgestellt zu werden. Die Kämpfe im Rahmen der Widerstandsarmee «Ain-Jura» sind auf der Fahne des Regiments verewigt. Nach 1945Zwischen 1945 und 1968 war der Fortbestand der Einheit ungewiss. Einmal in Regiments- dann wieder nur in Bataillonsstärke gab es die meisten seiner Angehörigen an das «25e bataillon de chasseurs à pied» (25. Bataillon Jäger zu Fuß) ab, das 1954 für den Feldzug in Tunesien aufgestellt wurde. Im November 1954 stellte das Regiment für den Einsatz in Algerien ein Marschbataillon auf, das «99e bataillon d’infanterie marche algerienne» 99e BMIA – 99. Algerien-Infanterie-Marschbataillon, das im September 1955 zu einem kurzen Einsatz in Marokko kam. Am 1. Oktober 1955 wurde es zur Aufstellung des «15e bataillon de chasseurs alpins» (15e BCA – 25. Alpenjägerbataillon) verwendet. Mit diesem Datum endete das Engagement des 99e RI in Nordafrika. Von da an agierte das « neuf-neuf » in der Hauptsache nur noch als Ausbildungseinheit für die nach Algerien bestimmten Soldaten, sowie als Unterstützungsverband für die «8e région militaire» (8. Militärregion). Am 1. Oktober 1968 wurde die Rumpfeinheit zum letzten Male in den Sollbestand versetzt und als «99e régiment d’infanterie» aktiviert. Durch die neue Aufgabenstellung wurde es aus der Gebirgstruppe herausgelöst. Im Jahre 1978 führte es die Aufstellung eines gekaderten Reserveregiments, des «299e régiment d’infanterie» durch. Zwischen 1982 und 1986 wurden mehrere Detachements in den Libanon abgestellt. Zwischen 1992 und 1993 führte es seinen letzten Auslandseinsatz in Bosnien durch. Ende Mai 1997 wurde das Regiment im Zuge der Verkleinerung des Heeres und dem Wegfall der Wehrpflicht aufgelöst. Am 31. Mai 1997 wurde das «99e RI» -umgangssprachlich « neuf-neuf » oder auch « régiment de Lyon » genannt, aus der «Ordre de bataille de l’armée de terre» (Schlachtordnung der französischen Armee) gestrichen. Vom Königreich bis zur 5. Republik, hatte das «Régiment Royal Deux-Ponts» dann «99e RI» seine Spuren auf den Schlachtfeldern ganz Europas, in Nordamerika, in Nordafrika und in Mexiko hinterlassen. Es hatte in zwei Weltkriegen gekämpft und war an Sicherungsmissionen im Libanon und auf Neukaledonien beteiligt. RegimentsfahneAuf der Rückseite der Regimentsfahne sind (seit Napoleonischer Zeit) in goldenen Lettern die Feldzüge und Schlachten aufgeführt, an denen das Regiment ruhmvoll teilgenommen hat.[4][5][6] AuszeichnungenDas Fahnenband
DeviseNe Pas Subir
(Nichts hinnehmen) Literatur
Fußnoten
Siehe auchWeblinks
Zur Beteiligung am Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg:
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