Es gibt die Gemarkungen Aicha vorm Wald und Rathsmannsdorf.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Der Siedlungsname erscheint erstmals um 1150 als Eichehe. Etwa aus derselben Zeit stammen Belege als Aichakeirchen und Aichehechirchen, was auf eine Ansiedlung mit Kirche hinweist. Ursprünglich leitet sich der Name von dem althochdeutschen Wort eihhahi für „Eichenwald“ ab.
Um eine Verwechslung mit gleichnamigen Orten zu vermeiden, erfolgte ab ca. 1720 der Zusatz vorm Wald als Hinweis auf die Lage des Orts nahe dem Bayerischen Wald. 1742 besetzten österreichische und ungarische Truppen (Panduren) die Pfarrei Aicha. Sie brachten auch ansteckende Krankheiten, wie Ruhr und Pest mit sich.[4]
Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 2052 auf 2401 um 349 Einwohner bzw. um 17 %.
Jahr
Einwohner
1961
1667
1970
1778
1987
2026
1991
2185
1995
2298
2000
2369
2005
2445
2010
2493
2015
2435
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus dem Ersten Bürgermeister und 14 Gemeinderäten.
Als Ergebnis der Gemeinderatswahl 2020 vom 15. März 2020 werden seit 1. Mai 2020 von der CSU 8 Gemeinderäte (55,9 % der Stimmen) und von der ÜW 6 Gemeinderatsmitglieder (44,1 % der Stimmen) gestellt.[6]
Parteien und
Wählergemeinschaften
%
2020
Sitze
2020
CSU
55,9
8
Überparteiliche Wählergemeinschaft Aicha vorm Wald
44,1
6
Gesamt
100,0
14
Wahlbeteiligung in %
58,1
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2014 Georg Hatzesberger (CSU). Dieser wurde in der Stichwahl zum Nachfolger von Theodor Schuster (Freie Wähler) gewählt. Bei der Wahl am 15. März 2020 wurde er mit 80,6 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt.
Theodor Schuster wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Siegfried Bürgermeister (CSU/Freie Wählerunion) und war 2008 mit 77,72 % in seinem Amt bestätigt worden.
Finanzen
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2012 1.496.000 Euro.
Wappen
Blasonierung: „Schräglinks geteilt; vorne in Silber ein schräg liegendes grünes Eichenblatt, hinten in Silber drei rote Balken.“[7]
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 2013 1047 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit Wohnort Aicha vorm Wald gab es 923. Damit hatte die Gemeinde um 124 Personen mehr Ein- als Auspendler.
2010 gab es 25 landwirtschaftliche Betriebe. 2013 waren 1050 Hektar (51,6 %) der Gemeindefläche landwirtschaftlich genutzt, 666 Hektar (32,7 %) waren Wald. Die Siedlungsfläche betrug 286 Hektar (14,1 %).
In der Region befinden sich mehrere Granitsteinbrüche. Überregional ist die Firma Kusser Granit für ihre Steinkugeln bekannt.
Aicha vorm Wald war der Sitz des auf Leichtbauteile aus Aluminium und Magnesium spezialisierten Automobilzulieferers A-Kaiser GmbH, über dessen Vermögen im September 2021 trotz vorheriger staatlicher Unterstützung in Höhe von 12,5 Mio. € aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds[8] ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde[9] und der nachfolgend abgewickelt wurde.[10]
Verkehr
Die Gemeinde liegt an der Autobahn A 3 (Anschlussstelle 114). Über einen gut ausgebauten Autobahnzubringer gelangt man nach Hutthurm und in der Gegenrichtung bis ins Zentrum von Windorf. Die Strecke soll zukünftig von Hauzenberg bis nach Vilshofen an der Donau führen.
Freizeit- und Sportanlagen
In Aicha vorm Wald ist seit 1992 die Groß-DiskothekVulcano ansässig.
Außerdem befindet sich wenige Kilometer nördlich in Richtung Eging am See die Westernstadt Pullman City in Ruberting (zu Markt Eging am See).
Die spätbarocke Pfarrkirche St. Petrus und Paulus wurde 1726 bis 1737 von Jakob Pawanger auf den mittelalterlichen Grundmauern erbaut. Das Gnadenbild der ehemaligen Wallfahrt ist eine spätgotische Marienfigur mit Kind. 1879 erhielt die Kirche anstelle der Zwiebelkuppe einen Spitzturm.