Nachdem er 1924 Straßenweltmeister der Amateure geworden war und sowohl 1924 als auch 1925 Französischer Meister, wurde er 1926 Profi beim Team Thomann-Dunlop. Von 1927 bis 1933 fuhr er für das Team Alcyon-Dunlop. 1934 gründete er sein eigenes Team A.Leducq-Mercier, für das er bis 1939 an den Start ging.
1924 startete Leducq auch bei den Olympischen Spielen in Paris. Im Straßenrennen wurde er Neunter, während Armand Blanchonnet Gold holte, René Hamel Bronze und Georges Wambst den achten Platz belegte; damit errang die französische Mannschaft Gold in der Mannschaftswertung.[1] Auch wenn man eigentlich Amateur sein musste, um an den Olympischen Spielen damals teilzunehmen[2], so hatte der französische Verband eine elegante Methode des Umgehens der Regeln institutionalisiert: Leducq bekam 1000 Francs pro Monat, weitere 2000 Francs für den Sieg, musste dafür aber Phantasie-Rechnungen schreiben, die der Verband dann erstattete.[3]
Seine größten Erfolge hatte er während seiner Zeit bei Alcyon-Dunlop. Bei der Tour de France 1930 übernahm er das Gelbe Trikot nach der neunten Etappe von Learco Guerra, der mit 14:13 Minuten Rückstand auch Gesamt-Zweiter hinter Leducq wurde. Bei seinem Zweiten Sieg 1932 übernahm er das Gelbe Trikot bereits nach der dritten Etappe und hatte bei der Zielankunft in Paris 24:03 Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Kurt Stöpel.
↑Die Zeiten der drei besten französischen Fahrer wurden für die Mannschaftswertung addiert. Leducq hatte die schlechteste Zeit, ist aber in der olympischen Datenbank trotzdem als Goldmedaillensieger angegeben.
↑Arnd Krüger: Whose Amateurism? The international standardisation of the 'ama-teur' in the later 19th and early 20th centuries, in: Angela Teja; Arnd Krüger & James Riordan (Hrsg.): Sport e Culture – Sport and Cultures. Atti del IX Congreso internazionale dell' European Committee for Sport History (CESH). Crotone, Italia 26.–29. September 2004. Calopezzati (CVS): Ed. di Convento (ISBN 88-7862-003-3), 2005, 294 – 307.
↑Jean Durry: Un champion populaire: André Leducq, vinqueur de Tour de France cycliste. Sport/Histoire 1(1988), 1, 123–136