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Babenhausen (Bielefeld)

Babenhausen
Koordinaten: 52° 3′ N, 8° 29′ OKoordinaten: 52° 3′ 23″ N, 8° 28′ 39″ O
Höhe: 110 m
Einwohner: 5972 (31. Dez. 2024)
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Vorwahl: 0521
Karte
Lage von Babenhausen in Dornberg
Stadt Bielefeld

Babenhausen ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Bielefeld in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Stadtbezirk Dornberg. Bis zur Eingemeindung zum 1. Januar 1973 war Babenhausen eine Gemeinde im Amt Dornberg des Kreises Bielefeld.

Geografie

Die Stadt Bielefeld ist unterhalb der zehn Bezirke nicht weiter in administrative oder politische Einheiten gegliedert. Stadtteile sind in Bielefeld daher nur informelle Teilgebiete, deren Abgrenzung sich meist auf das Gebiet einer Altgemeinde bezieht. Zu statistischen Zwecken ist Bielefeld jedoch in 72 statistische Bezirke eingeteilt. Der informelle Stadtteil Babenhausen entspricht in etwa den statistischen Bezirken 42 Babenhausen-Ost und 43 Babenhausen.[1]

Babenhausen grenzt an die Bielefelder Stadtbezirke Jöllenbeck und Schildesche sowie an die Ortsteile Großdornberg und Niederdornberg-Deppendorf aus dem Stadtbezirk Dornberg. Fließgewässer in Babenhausen sind der Johannisbach und der Babenhausener Bach.

Geschichte

Für die erste Erwähnung Babenhausens gibt es in der Geschichte zwei unterschiedliche Vermutungen: In einem Tauschvertrag vom 19. April 974 wird erstmals der Name Pavenhusen genannt. Am 26. März 1252 ist in einem Lehnsvertrag von Pavenhosen die Rede. Seit dem 13. Jahrhundert wurden in Lehnsregistern Höfe auf dem heutigen Gebiet von Babenhausen verzeichnet.

Vom Mittelalter bis zur Franzosenzeit war Babenhausen eine Bauerschaft im Kirchspiel Dornberg in der Grafschaft Ravensberg. Das Kirchspiel Dornberg gehörte im Amt Sparrenberg zunächst zur Vogtei Brackwede und seit 1692 zur Vogtei Werther.[2] 1739 erhielten alle Dornberger Bauernhöfe Steuer- und Hausnummern, die nach der Größe der Höfe vergeben wurden.

Von 1807 bis 1810 gehörte Babenhausen zum Kanton Werther im Distrikt Bielefeld des Königreichs Westphalen, das von Jérôme, dem Bruder Napoleons regiert wurde.[3] 1811 änderte sich die Verwaltungsgliederung, da der Norden des Distrikts Bielefeld vom Königreich Westphalen nach Frankreich umgegliedert wurde. Babenhausen verblieb im Königreich Westphalen und gehörte nun zum Kanton Schildesche.[4]

Nach der Napoleonischen Zeit gehörte Babenhausen seit 1816 zum Kreis Bielefeld. Im Rahmen der Einführung der neuen Westfälischen Landgemeindeordnung wurde 1843 das Amt Dornberg gegründet und 1845 wurde Babenhausen als eine der fünf Gemeinden des Amtes konstituiert.[5][6]

Am 1. Oktober 1930 fiel der nördliche Teil der Gemeinde Gellershagen an Babenhausen, wodurch sich Fläche und Bevölkerungszahl der Gemeinde deutlich vergrößerten.[7] Nach 1945 wurden die alten Hausnummern durch straßenbezogene Nummern ersetzt.

In den 1950er-Jahren begann in den an die Stadt Bielefeld grenzenden Gebieten von Babenhausen eine rege Neubautätigkeit. Am 31. Dezember 1961 wurde das an der Dürerstraße gelegene Wohngebiet Babenhausen-West von Babenhausen in die Stadt Bielefeld umgegliedert.[8] Durch das Gesetz zur Neugliederung des Raumes Bielefeld wurde die Gemeinde Babenhausen am 1. Januar 1973 nach Bielefeld eingemeindet[9] und ist seitdem Teil des Stadtbezirks Dornberg. Babenhausen-West kam ebenfalls zum Stadtbezirk Dornberg.

Einwohnerentwicklung

Andreaskirche Babenhausen
Jahr Einwohner Quelle
1799 0298 [10]
1812 0560 [11]
1822 0322 [12]
1843 0552 [13]
1864 0566 [14]
1885 0547 [15]
1910 0518 [16]
1925 0534 [17]
1933 0940 [17]
1950 1435 [18]
1961 1418 [18]
1966 2274 [19]
1970 2392 [18]
1974 2659 [20]
2008 4751 [21]
2014 4778 [22]
2019 5144 [23]
2022 5598 [24]
2024 5972 [25]

Gebäude und Einrichtungen

Zu Babenhausen gehört unter anderem die evangelische Andreaskirche aus dem Jahr 1967,[26] der evangelische Kindergarten Babenhausen und die Grundschule Babenhausen.[27] Babenhausen besitzt mit dem SC Babenhausen einen eigenen Sportklub, zu dem auch eine Fußballabteilung gehört.[28] Mit der Löschabteilung Babenhausen besitzt der Ort auch eine Freiwillige Feuerwehr.[29]

Verkehr

Die wichtigste Straßenverbindung von Babenhausen in die Bielefelder Innenstadt führt über die Babenhauser Straße (L779), die in die Jöllenbecker Straße einmündet. Anwohner sowie Politiker kritisieren seit 2010 die gefährliche Verkehrssituation in Höhe der Grundschule Babenhausen[30]. Da die Babenhauser Straße offiziell außerhalb geschlossener Ortschaft liegt, ist der Landesbetrieb Straßen NRW für die Regulierung des Verkehrs zuständig.

Im öffentlichen Nahverkehr wird Babenhausen mit den Buslinien 57 und 58 erschlossen, die von der Endhaltestelle Babenhausen-Süd der Stadtbahn-Linie 3 durch Babenhausen und weitere Dornberger Ortsteile zur Endhaltestelle Lohmannshof der Stadtbahnlinie 4 führen. Die Endhaltestelle Babenhausen-Süd liegt trotz ihres Namens nicht in Babenhausen, sondern östlich an der Jöllenbecker Straße im Stadtbezirk Schildesche. Das Wohngebiet Babenhausen-Ost an der Dürerstraße ist durch die Buslinien 25 und 26 direkt mit der Bielefelder Innenstadt verbunden.

Commons: Babenhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistische Bezirke von Bielefeld
  2. Carl Ludwig Storch: Geographischer Büchersaal. Hrsg.: Johann Georg Hager. Vierter Band. Johann David Stößels Erben, Chemnitz 1764, Kurzgefasste Nachrichten von der Grafschaft Ravensberg, S. 274 und 286 (google.de).
  3. Eintheilung derjenigen Cantons des Districtes Bielefeld, im Weser-Departement, enthält, in welchen zwei Municipalitäten seyn sollen. 18. Mai 1808, S. 140 f, abgerufen am 23. April 2010 (Digitalisat).
  4. Territorial-Eintheilung des Districts Bielefeld. In: Gesetz-Bülletin des Königreichs Westphalen Band 2. 20. November 1812, S. 423 ff, abgerufen am 13. April 2010 (Digitalisat).
  5. Verordnung Nr. 46. In: Amtsblatt der Regierung Minden. 10. Januar 1844, S. 21 (Digitalisat online [abgerufen am 22. April 2010]).
  6. Gemeinde-Eintheilung des Amts Dornberg. In: Amtsblatt der Regierung Minden. 8. September 1845, abgerufen am 22. April 2010.
  7. Gesetz über die Erweiterung des Stadtkreises Bielefeld. (PDF; 7 kB) In: Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten. 11. Juni 1930, S. § 1, abgerufen am 14. April 2010.
  8. GVBl. NRW 1961, S. 375
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 320 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  10. Peter Florens Weddigen: Westphälischer historisch-geographischer National-Kalender. Kleinenbremen 1805, § 1 Das Amt Sparrenberg, S. 54 (google.de).
  11. Westfalen unter Hieronymus Napoleon. (Digitalisat) 1812, S. 47, abgerufen am 20. April 2010.
  12. Statistisch-Topographische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Minden 1821. In: Digitale Sammlungen ULB Münster. S. 41, abgerufen am 9. Januar 2025.
  13. Seemann: Geographisch-statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden. (PDF) 1843, abgerufen am 23. April 2024.
  14. Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Minden. 1866, S. 10 (Digitalisat online [abgerufen am 22. April 2010]).
  15. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1871–1961. Düsseldorf 1966
  16. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  17. a b Michael Rademacher: Bielefeld. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  18. a b c Regionales Gemeindeverzeichnis-Informationssystem GV-ISys (mit historischen Bevölkerungszahlen)
  19. Landkreis Bielefeld (Hrsg.): 150 Jahre Landkreis Bielefeld. 1966.
  20. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 97 f.
  21. Sozialleistungsbericht 2008. (PDF; 9,5 MB) Stadt Bielefeld, 31. Dezember 2008, S. 185, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Januar 2012; abgerufen am 25. Mai 2010: „Einwohnerzahl der Statistischen Bezirke 453 Babenhausen-Ost und 454 Babenhausen“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bielefeld.de
  22. Statistische Bezirke Babenhausen und Babenhausen Ost. Stadt Bielefeld Amt für Demographie und Statistik, abgerufen am 13. Oktober 2015.
  23. Daten der Stadt Bielefeld
  24. Daten der Stadt Bielefeld
  25. Stadt Bielefeld: Demographie und statistische Gebietsgliederung
  26. Kirchengemeinde Babenhausen. In: kirche-bielefeld.de. Abgerufen am 16. Oktober 2013.
  27. Grundschule Babenhausen. In: grundschule-babenhausen.de. Abgerufen am 16. Oktober 2013.
  28. SC Babenhausen. In: scbabenhausen.de. Abgerufen am 16. Oktober 2013.
  29. Löschabteilung Babenhausen. feuerwehr-bielefeld.de, abgerufen am 26. April 2023.
  30. Hendrik Uffmann: Rückendeckung für Tempo 30. Abgerufen am 11. November 2020.

Information related to Babenhausen (Bielefeld)

Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

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