Die Bahnstrecke Breslau–Mittelwalde wurde zwischen 1871 und 1875 abschnittsweise von der Oberschlesischen Eisenbahn in Betrieb genommen. Zweigleisig ausgebaut wurde der Abschnitt zwischen Breslau und Rengersdorf.
Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Oktober 1938 baute die Deutsche Reichsbahn eine kurze Verbindungsbahn von Mittelwalde nach dem böhmischen Nieder Lipka zum Anschluss an die Strecke Sternberg–Lichtenwalde. Der Fahrplan von 1939 verzeichnete neben zwei Schnellzugpaaren in der Relation Breslau–Wien auch drei Eilzugpaare zwischen Breslau und Mährisch Schönberg, die über diese Verbindungskurve liefen.[2]
Im Sommer 1945 wurde die Strecke von der sowjetischen Besatzungsmacht an die Polnischen Staatsbahnen PKP übergeben. Die Verbindungskurve über die wieder eingerichtete Staatsgrenze nach Nieder Lipka (Dolní Lipka) diente eine Zeitlang noch der sowjetischen Besatzungsmacht und wurde 1947 mangels weiteren Bedarfs abgebrochen.
Anfang der 1990er Jahre wurde die Strecke bis Międzylesie mit dem 3-kV-Gleichstromsystem elektrifiziert. Folgende Tabelle zeigt die Eröffnungsdaten des elektrischen Zugbetriebes:
Eröffnung
Strecke
16. Januar 1991
Wrocław Główny–Kamieniec Ząbkowicki
17. Juni 1991
Kamieniec Ząbkowicki–Kłodzko Główne
26. Mai 1994
Kłodzko Główne–Międzylesie
1. September 2008
Międzylesie–Staatsgrenze (–Lichkov)
Auch die grenzüberschreitende Strecke nach Lichkov und weiter bis Ústí nad Orlicí in Tschechien wurde 2008 auf elektrischen Betrieb umgestellt.
Der Bahnhof Heinrichau besaß einen eigenen Fürstenpavillon, der der benachbarten Herrschaft Heinrichau diente, die 1863 durch den Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach gekauft worden war[3] und der jährlich zur Jagd hierher reiste. Sein Sonderzug bestand nicht nur aus seinem Salonwagen, sondern auch aus einer Reihe von Güterwagen, die Pferde und Kutschen mitbrachten.[4]
Literatur
Ryszard Stankiewicz und Marcin Stiasny: Atlas Linii Kolejowych Polski 2014. Eurosprinter, Rybnik 2014, ISBN 978-83-63652-12-8, S. F4–F5
↑Schlesisches Güter-Adreßbuch. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter sowie der größeren Landgüter der Provinzen Nieder- und Oberschlesien. 1937. In: GAB. 15. Reprint Klaus D. Becker Potsdam Auflage. Niederschlesien. Regierungsbezirk Breslau, Kreis Frankenstein. 507–537. Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1937, ISBN 978-3-88372-245-0, S.76–79 (google.de [abgerufen am 14. Oktober 2022]).
↑Paul Dost: Der rote Teppich. Geschichte der Staatszüge und Salonwagen. Stuttgart 1965, S. 167.
Information related to Bahnstrecke Wrocław–Międzylesie