In seiner wechselvollen Geschichte hatte Breslau seit dem 13. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges eine mehrheitlich deutschsprachige Bevölkerung. Nach dem Tod des letzten Piastenherzogs Heinrich VI. 1335 hatte Breslau Böhmen, und damit dem HRR, angehört, zeitweise auch Ungarn. Später gehörte Breslau zu Österreich, zu Preußen und zum Deutschen Reich. Im Jahr 1945 wurde Breslau gemäß dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt. Diese vertrieb bis 1948 die gesamte deutsche Bevölkerung Breslaus und besiedelte die Stadt mit Polen, die meist aus Zentralpolen oder aus den an die Sowjetunion gefallenen Landesteilen kamen. Die De-facto-Zugehörigkeit zu Polen wurde 1991 auch formell mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag bestätigt. Mit ihren zahlreichen historischen Bauten, Parkanlagen und Plätzen ist die Stadt Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt. Breslau war 2012 einer der Austragungsorte der Fußball-Europameisterschaft und 2016 Kulturhauptstadt Europas sowie Verleihungsort des Europäischen Filmpreises.
Breslau liegt in der niederschlesischen Tiefebene am Oberlauf der Oder auf einer Höhe von 111 m n.p.m.[4][5] zwischen dem Höhenzug des Katzengebirges im Norden und den Ausläufern der Sudeten im Süden. Vier Nebenflüsse der Oder fließen durch das Stadtgebiet: Ohle (Oława), Lohe (Ślęza), Weide (Widawa) und Schweidnitzer Weistritz (Bystrzyca). Gebaut zwischen zahlreichen Kanälen, liegt die Stadt auf zwölf Inseln, verbunden durch 100 bis 300 Brücken, je nach zugrunde gelegten Kriterien. Wegen der vielen Brücken und Stege wird die Stadt auch Venedig Polens genannt.
Stadtgebiet
Die Stadt erstreckt sich auf einer Fläche von 293 km², wovon 114 km² (39 %) bebaut sind. Davon sind 29 km² reine Wohnbebauung. Breslau ist die Großstadt mit den meisten Grünflächen in Polen: auf jeden Einwohner entfallen 25 m² Grünfläche.[4]
Stadtgliederung
Breslau gliedert sich in fünf Stadtbezirke, deren administrative Bedeutung nach der Verwaltungsreform 1990 zugunsten der Stadtverwaltung weitgehend abgebaut wurde.
Mischgebiete, Außenbezirke und Vororte im Westen, links der Oder
118,9
196.776
Klima
Breslau liegt in der gemäßigten Zone. Das Klima in der Region ist geprägt durch kühle Winter und warme Sommer. Der Juli (Ø 25,5 °C) ist der wärmste Monat und der Januar der kälteste (Ø 2,9 °C). Breslau ist eine der wärmsten Städte in Polen. Das Klima in Breslau ähnelt z. B. dem von Berlin und weist im Vergleich etwas kältere und trockenere Wintermonate auf bei einem ähnlichen mittleren Jahresniederschlag (Ø 539 mm). Der Kälterekord in Breslau (minus 32,0 °C) wurde am 11. Februar 1956 gemessen und ein Hitzerekord am 8. August 2015 während der Hitzewellen in Europa 2015: 38,9 °C. Der Sommer ist mit Höchstwerten um 25 °C warm; an durchschnittlich 56 Tagen werden 25 °C bis 30 °C, an durchschnittlich 12 Tagen über 30 °C gemessen. Dazu ist es leicht wechselhaft mit gelegentlichen Schauern oder Gewittern, jedoch ist dies mit täglich sieben bis acht Stunden auch die sonnenreichste Zeit.
Die Region Schlesien, in der Breslau liegt, fand erstmals bei Tacitus um das Jahr 98 Erwähnung sowie um 150 bei Ptolemäus in seinem Werk zur Germania magna. Im 4. und frühen 5. Jahrhundert siedelte in der Umgebung des späteren Breslau der Wandalenstamm der Silinger. Der slawische Stamm der Slezanen siedelte sich im 6. Jahrhundert an der Oder an und errichtete auf der Dominsel (eine zwischen den mehrfach sich verzweigenden Oderarmen gelegene Insel im Zentrum Breslaus, deren ursprüngliche Insellage 1771 durch Zuschüttung eines Oderseitenarms verlorenging[8]) eine Burganlage, welche im frühen 10. Jahrhundert vom böhmischen Fürsten Vratislav I. (ein auch Bratislaus oder Wratislaus genannter Przemyslide) gesichert wurde.[9] Ob sich der Name „Schlesien“ vom germanischen Stamm der Silinger oder vom slawischen Stamm der Slezanen ableitet, ist umstritten.
Der Name Wortizlawa oder Wratislawa wurde erstmals um das Jahr 900 erwähnt und bezeichnete eine slawischeMarktstadt. Sie befand sich auf einer Insel in der Nähe dreier Nebenflüsse der Oder. Im Jahr 990 eroberte der polnische Piasten-Herzog Mieszko I. Breslau und ganz Schlesien. Sein Sohn Bolesław der Tapfere errichtete im Jahr 1000 das Bistum Breslau (Akt von Gnesen). Er ließ etwa zeitgleich die erste herzogliche Burg auf der Dominsel erbauen, etwa an der Stelle der späteren Martinskirche. Kurz darauf wurde innerhalb der Burganlage mit dem Bau des Domes begonnen. Das befestigte Gebiet um die Burg war schon damals eine kleine Stadt, in der etwa 1000 Menschen wohnten.[10]
In der Schlacht gegen Bolesław III. Schiefmund unterlag Kaiser Heinrich V. im Jahr 1109, das Schlachtfeld wurde als Hundsfeld bekannt. Nach Bolesławs Tod im Jahre 1138 wurde Breslau im Rahmen der Senioratsverfassung Hauptstadt des bis 1201 polnischen Teilfürstentums Schlesien. Wenig später ließen sich die ersten deutschen Siedler am Südufer des Flusses nieder, an der Stelle der späteren Universitätsgebäude. Nachdem 1202 das für Polen geltende Senioratsprinzip aufgeweicht wurde, erlosch die staatsrechtliche Verbindung des Herzogtums Schlesien zu Polen noch nicht. So waren auch die schlesischen Herzöge Heinrich I. (Herzog ab 1201, Princeps ab 1232) und Heinrich II. (ab 1238) Seniorherzöge von Polen. Als das Herzogtum Schlesien 1249 unter Boleslaw II. (ebenfalls polnischer Seniorherzog) geteilt wurde, wurde Breslau Hauptstadt des Herzogtums Breslau. Erster Herzog von Breslau war Heinrichs II. zweitgeborener Sohn Heinrich III. Dessen Sohn Heinrich IV. war 1288–1290 der letzte Seniorherzog von Polen vor Przemysł II. aus Großpolen, der dann die polnische Königswürde wiederherstellte.
Während der Mongolenangriffe wurde Breslau 1241 zerstört, jedoch in den folgenden 20 Jahren durch deutsche Siedler wieder aufgebaut. So erhielt Breslau im Jahr 1261 das Magdeburger Stadtrecht.
Unter den Piasten
Nach der Eroberung der Stadt durch Herzog Mieszko I., den Begründer der Piastendynastie in Polen, im Jahr 990 wurde Breslau Teil des Königreichs Polen. Zehn Jahre später gründete der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Otto III. durch den Akt von Gnesen das Bistum Breslau als Suffragan des Erzbistums Gnesen. Zuvor hatte der spätere König Bolesław I. sich maßgeblich dafür eingesetzt. Im Jahr 1138 wurde die Stadt Breslau im Rahmen der Senioratsverfassung zur erblichen Teilung des Reiches Hauptstadt des Teilfürstentums Schlesien. Danach gründeten die Nachkommen von Władysław dem Vertriebenen, Bolesław der Lange und Mieszko Kreuzbein im Jahr 1163 das Herzogtum Breslau. Die Einheit der Teilfürstentümer, das Seniorat Polen, verlor ab diesem Zeitpunkt immer weiter an Macht, da es durch viele innere Unruhen und Streitigkeiten zwischen einzelnen Fürsten geprägt war. Das Seniorat zerfiel fortan immer stärker und die einzelnen Fürstentümer wurden immer unabhängiger voneinander. Dennoch blieben die Verbindungen der schlesischen Linie der Piasten zu ihren Vettern in den anderen polnischen Regionen erhalten, und Breslau gehörte als Teil des Herzogtums Schlesien im Rahmen der Corona Regni Poloniae weiterhin zu Polen. Noch der Breslauer Herzog Heinrich IV. war von 1288 bis 1290 Seniorherzog von Polen, der letzte vor Przemysł II., der sich wieder zum König von Polen krönen ließ.
Um 1150 wurde die Sandinsel bebaut. Im Zeitraum 1163–1200 wurde die herzogliche Burg an der Oder am späteren Platz der Universität errichtet. Unter ihrem Schutz stand die Judenstadt. Weitere frühe Siedlungskerne waren der Elbing, dann eine Ansiedlung von Wallonen um die Mauritiuskirche und das Dorf Nabitin um die Nikolaikirche, heute nur noch Pl. św. Mikołaja (Nikolaiplatz). Fürst Jarosław von Oppeln-Neiße, Halbbruder Heinrichs des Bärtigen, wurde im Jahr 1198 zum Bischof des Bistums Breslau gewählt, das die weltliche Macht an den Herzogtümern Ottmachau und Neisse besaß. Als er 1201 starb, vermachte er sein Fürstentum dem Stift Breslau. Fortan wurden Breslauer Bischöfe Fürstbischöfe, die bis 1811 Territorialgewalt besaßen, danach jedoch nur noch Titular-Fürstbischöfe waren. Nach dem Abzug der eingefallenen Mongolen unter Ögedei Khan wurde die deutsche Kaufmannsstadt um den Ring planmäßig neu angelegt, da die Zuwanderung von Deutschen für den Wiederaufbau des Landes wichtig war. Am 16. Dezember 1261 verliehen Herzog Heinrich III. von Schlesien und dessen Mitregent Wladislaw Breslau das Magdeburger Stadtrecht. Fünf Jahre später wurde die Bezeichnung Bresslau erstmals für die Stadt benutzt. Im Jahr 1327 bestimmte Heinrich VI. als letzter Herzog von Schlesien aus dem Haus der Piasten mit Mitwirkung des Rates den König von Böhmen Johann von Luxemburg, auch Johann der Blinde genannt, als seinen Erben. Im Vertrag von Trentschin verzichtete König Kasimir der Große 1335 zu dessen Gunsten auf die Oberhoheit über Schlesien.
Neuaufbau nach dem Mongolensturm 1241 durch den Stadtgründer Heinrich
An der Stelle, an der Breslau unter dem Namen Wratislavia nach dem Mongolensturm von 1241 gegründet wurde, hatte zuvor eine deutsche Gemeinde bestanden, die nach Pusch[11] „sich wahrscheinlich aus deutschen Kaufleuten zusammensetzte und die schon Anfang des 13. Jahrhunderts so stark war, daß sich der Piastenherzog Heinrich I. veranlasst sah, einen deutschen Schultheiß einzusetzen“.[11] 1214 war ein Träger des Namens Godinus als Schultheiß der deutschen Gemeinde eingesetzt.[11] Es gab im Gebiet, auf dem Breslau entstand, vor seiner Begründung mehrere Ansiedlungen, u. a. von Wallonen, Falknern in „villa falconariorum“ (Sokolnice, Zocholnice, Tocholnitz),[12] sicherlich auch Polen, und eine dieser verschiedenen, auseinanderliegenden Ansiedlungen bestand aus Deutschen, die sich zu einer deutschen Gemeinde zusammengeschlossen hatten.[11] Nach Colmar Grünhagen[13] wurde die Aussetzung der Städte nach deutschem Recht meist einem Adeligen aus der Umgebung der Fürsten übertragen, der für seine Mühewaltung eine Reihe von Vorteilen erhielt.[14] Die Vogtei sowohl der Altstadt als auch der Neustadt befand sich in den Händen von Bürgern wie den Geschlechter Schertelzan und Stillvogt. Breslau wurde nach dem Mongolensturm von 1241 gegründet, das Magdeburger Recht erhielt es erst 1261, nachdem sich die Bürgerschaft ihre Obrigkeit selbst wählte.[11] Bis dahin war es Sache des Herzogs gewesen, einen Schultheiß einzusetzen, der als Vogt mit den vom Herzog ernannten Seniores, den Angesehensten der Bürgerschaft, die Stadt regierte. Godinus ist als ein solcher für 1214 nachgewiesen, gefolgt 1229 von seinem Sohn Alexander. Familiennamen kannte man in dieser Epoche noch nicht. Erst im Laufe des 13. Jahrhunderts wurde die Annahme von Familiennamen Allgemeinheit. Die Nachkommen der vorgenannten Vögte Godinus und Alexander nahmen dann den Namen Stillvogt (Stillevogt, Stillvoyt, Stillvoit) an, wobei der Name von den gewesenen Vögten, die stillen Vögten, abgeleitet sein dürfte. Von Schultheiß Alexander, der vom Herzog Schottwitz (heute Sołtysowice genannt) und Rosenthal (heute Stadtteil Różanka) bei Breslau erhielt, stammen fünf Söhne ab:
Heinrich ohne Familiennamen, Gründer der Stadt Breslau nach dem Mongolensturm von 1241 und deren erster Erbvogt. Nach Pusch ist eine adelige Herkunft nicht zu beweisen. Auch Grünhagen hat ihn nicht für adelig gehalten.[15] Pusch unterstellt, daß er einer Kaufmannsfamilie entstammte, denn er hielt seinen Vater Alexander für einen deutschen Kaufmann. Aus Urkunden weiß man, daß er als advocatus Wratislaviensis 1254 als Erster unter den Scabini Wratslaviensis[16] genannt ist. Als Zweiter ist „frater ejus Sifridus“ verzeichnet, und sechster Scabini ist Gotkinus, Bruder Heinrichs und Sifridus. Alle drei waren Söhne des Schultheiß Alexander und alle drei waren Schöffen, bevor 1261 das Magdeburger Recht eingeführt wurde.[11] Es scheint, daß man sich schon vorher nach diesem gerichtet hat. Man will wissen, daß ihm für seine Tätigkeit als Erbvogt das Burgfeld und eine Mühle überlassen wurden.[11] Von ihm sind drei Söhne bekannt geworden:
Heinrich der Jüngere folgte 1262 seinem Vater Heinrich als zweiter Erbvogt, nunmehr unter dem 1261 eingeführten Magdeburger Recht. Dieses Amt hat er bis 1272 wahrgenommen. 1275 wurde es durch Heinrich IV. (Schlesien) abgelöst und gegen die Güter Lohe (jetzt Ślęza (Kobierzyce), wo noch ein Schloss Dwór w Ślęzy erbaut von Nicolaus von Waldau steht Schloss Lohe) und Lukowitsch (Laugwitz, jetzt genannt Łukowice Brzeskie) ausgetauscht. Als Heinrich weiteren Besitz in Waldau erwarb, nannte er sich fortan „von Waldau“ und wurde zum Stammvater des Uradels von Waldau, der noch besteht, aber nicht mit Waldow (Adelsgeschlecht) zu verwechseln ist. Heinrich der Ältere hatte noch zwei weitere Söhne;
Alexander
Siegfried (urkundlich 1262)
Gotke, wurde der Lokator von Krakau, danach Erbvogt der neben der Altstadt Breslau gegründeten Neustadt und begründete unter dem Namen Stillvogt eine eigene Familie von vier Generationen, aus der, mit ihm, vier Ratsherren der Stadt Breslau hervorgegangen sind.[11]
Sifridus. Mit seinen Brüdern Heinrich und Gotke war er 1254 Schöffe noch vor der Einführung des Magdeburger Rechts.
Johann, möglicherweise früh verstorben.
Konrad, erhielt von seinem Vater Rosenthal und wurde Vater von Zacharias, der, noch ohne Familienname, eine Tochter von Engelger, ebenfalls noch ohne Familienname, heiratete. Dieser wurde 1269 Bürger in Breslau, 1280, 1290 und 1298 Konsul im Rat der Stadt und 1293 Schöffe. Er war Besitzer einer Mühle und des Dorfes Sacherwitz (Zachariae villa), heute Zacharzyce genannt. Konrad wurde Bürger von Schweidnitz (heute Schweidnitzer Vorstadt) und sein Enkel wurden die Stammväter der Familien Sachenkirch und Sachwitz.[11]
Aus Breslau ist aus dem Jahr 1329 der erste Arbeitskampf im Gebiet des Heiligen Römischen Reiches urkundlich überliefert. Die Gürtlergesellen verabredeten, ein Jahr lang bei keinem Meister in der Stadt zu arbeiten. Diese wiederum vereinbarten, dass derjenige eine Geldbuße an den Rat der Stadt zu zahlen habe, der einem der Streikenden Arbeit geben oder ihn in seine Familie aufnehmen würde. Der Anlass für diesen Arbeitskampf ist nicht bekannt.[17]
Unter böhmischer und ungarischer Hoheit
Nach dem Tod des letzten Piastenherzogs Heinrich VI. im Jahr 1335 ging das Herzogtum als erstes „Erbland“ in Schlesien in den Besitz der Krone Böhmen. Der König von Böhmen setzte einen Landeshauptmann ein, der mit der Verwaltung des Gebietes betraut wurde, so dass der Bürgermeister von Breslau bis 1620 zugleich Landeshauptmann von Schlesien wurde.[18] In dieser Funktion agierte in den Jahren 1359–1635 der Rat von Breslau. Daher hatte er einen Sitz und eine Stimme im Schlesischen Fürstentag. Die Stadt wurde 1342 und 1344 durch zwei Großbrände zerstört und anschließend wieder aufgebaut. Vier Jahre nach dem zweiten Brand wurde der Vertrag von Namslau unterzeichnet. In ihm hielten Kasimir der Große, König von Polen, und Karl IV. als König von Böhmen die Bestärkung des 1335 geschlossenen Vertrages von Trentschin fest. Dieser besagte, dass Kasimir der Große auf Ewigkeit alle Ansprüche auf schlesisches Territorium niederlegen und im Gegenzug der böhmische König Johann von Luxemburg auf den polnischen Königstitel verzichten werde. Später versuchte Kasimir, den Namslauer Vertrag beim Papst zu widerrufen. Nach 1348 ließ Karl IV. die Südseite der Altstadt jenseits der Ohle nach eigenem Plan anlegen.[19]
1418 erhoben sich die Handwerker gegen die Patrizier. Beim Aufstand der Zünfte gegen den Breslauer Rat wurden sieben Ratsherren im Breslauer Rathaus ermordet. Letztendlich ließ der damalige böhmische und römisch-deutsche König Sigismund die Revolte gewaltsam niederschlagen. Dabei wurden 27 Anführer exekutiert. Währenddessen erlangte die Stadt in der fast hundertjährigen Periode von 1387 bis 1474 ihre größte wirtschaftliche Blütezeit, wobei sie auch als Mitglied der Handelsvereinigung Hanse verzeichnet war. Breslau als Stadtstaat innerhalb eines Lehens des böhmischen Königs war Hansestadt.
Im Jahre 1453 weilte der katholische Wanderprediger und Inquisitor Johannes Capistranus im Rahmen seiner Missionsreisen in Breslau. Er hielt einige flammende Reden auf dem Salzring, die sich gegen Hussiten, Muslime und Juden, gegen Prunksucht und Leben im Überfluss richteten. Aus diesem Grund kamen große Menschenmengen aus allen verschiedenen Teilen Schlesiens und den anderen Provinzen des Heiligen Römischen Reiches, aus Polen, aus Livland und aus Kurland. Capistranus untersuchte im Auftrag des böhmischen Königs (Ladislaus Postumus) die durch einen Bauern angezeigte Hostienschändung. Daraufhin wurden am 2. Mai 1453 alle 318 Juden in Breslau und Umgebung in Breslau inhaftiert und Geständnisse mit Folter erpresst. Capistranus ließ 41 Juden auf dem Scheiterhaufen verbrennen und die übrigen aus der Stadt ausweisen. Das Vermögen der Juden wurde eingezogen, was nach Cohn[20] der eigentliche Grund für den Pogrom war. Denn Cohn fand in dem Archiv allein elf Hefte mit Schuldbriefen, die den Juden gehört hatten. Es gab darüber hinaus Inventarlisten der anderen Gegenstände, die die Juden besessen hatten. Im Jahr 1455 erfolgte die Ausweisung der Juden, als die Stadt Breslau von Ladislaus Postumus das verbriefte Privilegium de non tolerandis Judaeis („Privileg zur Nichtduldung der Juden“) erhielt, das de jure bis 1744 in Kraft blieb.
Die Bürger Breslaus wehrten sich acht Jahre später gegen die Regentschaft des hussitischen Königs Georg von Podiebrad von Böhmen als Landesherrn in Schlesien und kamen daraufhin unter den Schutz von Papst Pius II.
Im Krieg gegen Böhmen schloss die Stadt 1466 ein Bündnis mit dem Herrscher des Königreichs Ungarn König Matthias Corvinus, der nach acht Jahren Schlesien und damit auch Breslau als böhmischer Gegenkönig regierte. Damals erhielten die neu gewonnenen Gebiete eine wesentlich strengere Verfassung als zuvor. Nachdem Corvinus im Jahr 1490 gestorben war, wurde die Stadt noch im selben Jahr erneut Teil des Königreichs Böhmen, das zu dieser Zeit von den aus Polen-Litauen stammenden Jagiellonen, Władysław II. und Ludwig II. regiert wurde. 15 Jahre später, 1505 genehmigte König Władysław II. die Gründung einer Universität in Breslau. Dieses Projekt wurde jedoch nicht realisiert. 1523 wurde der evangelische Theologe Johann Heß im Zuge der laufenden Reformation entgegen jeglichen Einsprüchen und Proteste des Domkapitels zum Pfarrer der Magdalenenkirche ernannt. Ein weiterer evangelischer Theologe, Ambrosius Moibanus, wurde 1525 als Pastor der Elisabethenkirche eingesetzt, wobei er in Kooperation mit Johann Heß die Leitung der Organisation der evangelischen Kirche in Schlesien übernahm (Die Mehrheit der Bevölkerung der Stadt Breslau war bereits 1525 zum dort bis 1945 vorherrschenden lutherischen Glauben übergetreten[21]).
Zwischen 1630 und 1670 war Breslau mit der Schlesischen Dichterschule ein Zentrum der deutschen Literatur.
Im Jahr 1632 wurden während des Dreißigjährigen Krieges Teile der Stadt von sächsischen und schwedischen Truppen besetzt gehalten. Noch im selben Jahre äußerte die Stadt Breslau erfolglos den Wunsch, sich vom Habsburgerreich abzutrennen und als freie Reichsstadt anerkannt zu werden. Zur selben Zeit gab es eine Pestepidemie, bei der 18.000 von 40.000 Bürgern starben.
Im Westfälischen Frieden erhielt Breslau 1648 als einzige habsburgische Stadt das Recht der protestantischen Religionsausübung.[22]
Im Jahr 1749 explodierte infolge eines Blitzeinschlags der Pulverturm. Dabei wurden 43 Häuser vollständig zerstört, weitere 52 Gebäude mussten aufgrund der Beschädigungen abgebrochen werden. Die Katastrophe forderte 60 Todesopfer.[23]
Im Jahr 1750 erwarb der preußische König Friedrich der Große das Palais des bischöflichen Hofkanzlers Heinrich Gottfried von Spätgen, das er zu seiner Breslauer Residenz ausbaute. Während des Siebenjährigen Krieges kam es am 22. November 1757 zur Schlacht von Breslau, in der Karl Alexander von Lothringen mit rund 80.000 Mann die 28.000 preußischen Truppen unter dem Kommando des Herzogs von Braunschweig-Bevern angriff. Aufgrund der starken Überlegenheit der habsburgischen Truppen zogen sich die Preußen über Breslau nach Glogau zurück. Nach dem Sieg belagerten österreichische Verbände die Stadt, bis der preußische General Johann Georg von Lestwitz in der Nacht zum 25. November die Stadt übergab. Noch im selben Jahr begann die preußische Armee unter Friedrich II. nach ihrem Sieg über die zahlenmäßig weit überlegenen Österreicher in der Schlacht bei Leuthen mit der Belagerung der Stadt, die zur Übergabe durch den Stadtkommandanten von Bernegg am 21. Dezember 1757 führte. Ab 1760 hielt sich der Dichter und Dramatiker der Aufklärung Gotthold Ephraim Lessing für fünf Jahre als Sekretär des Generals Friedrich Bogislav Graf von Tauentzien in der Stadt auf.
1793 kam es in Breslau zu Gesellenunruhen, die zu den bedeutendsten Aufständen im Revolutionsjahrzehnt im Heiligen Römischen Reich gezählt werden. Der Zorn einer aufgebrachten Menschenmenge richtete sich gegen den als korrupt geltenden Geheimrat und Polizeidirektor Carl Friedrich Werner. 100 Reitern des Kürassierregiments Dolffs gelang es, Letzteren in einer Kutsche aus der Stadt zu entfernen und einen Lynchmord zu verhindern. Bei Auseinandersetzungen mit dem Militär kamen im Laufe der Unruhen 53 Zivilisten zu Tode. 1796 kam es zu einer weiteren, kleineren Unruhe. Im Anschluss erließ Friedrich Wilhelm III. ein Publicandum, in dem die für die Zukunft in einem solchen Fall zu treffenden, obrigkeitlichen Maßregeln bestimmt wurden.[24]
Die letzte der 1807 begonnenen preußischen Reformen teilte 1815 den Staat in Provinzen ein und machte Breslau zur Hauptstadt der Provinz Schlesien. Im Jahr 1821 erreichte die katholische Diözese Breslau die Unabhängigkeit vom Erzbistum Gnesen, dem sie seit ihrer Gründung im Jahre 1000 unterstanden hatte. Aus Protest gegen die 1817 vollzogene Vereinigung der reformierten und lutherischen Kirchen Preußens zur Evangelischen Kirche in Preußen gründete sich 1830 unter der Führung des Breslauer Universitätsprofessors für Theologie Johann Gottfried Scheibel die Evangelisch-lutherische (altlutherische) Kirche. Die Kirche wurde jedoch erst 1845 unter strengen Auflagen des preußischen Staates anerkannt. In der Periode der Jahre 1829–1840 begann der zunehmende Bedeutungsverlust der Stadt.
Um 1890 beherbergte Breslau mit 17.750 Personen nach Berlin die zahlenmäßig stärkste jüdische Gemeinde im deutschen Kaiserreich.[25] Es gab zahlreiche Gymnasien: das Maria-Magdalenen-Gymnasium, Elisabet-Gymnasium, Johannesgymnasium, Friedrichgymnasium, das Realgymnasium am Zwinger, das Heilig-Geist-Gymnasium und das Jesuitengymnasium St. Matthias-Gymnasium. 1880 wurde das Schlesische Museum für bildende Künste gegründet. Ebenso die Oper Breslau (von Carl Gotthard Langhans), Operettenhaus und verschiedene Theater, so die späteren Lobe- und Gerhart-Hauptmann-Theater. Bedeutende Fabriken des Textil-, Chemie-, Maschinen- und Waggonbaus wurden errichtet, beispielsweise die Linke-Hofmann-Werke (später LHB). Wie viele deutsche Städte erfuhr Breslau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein starkes Bevölkerungswachstum durch Geburtenüberschuss, Zuzug und die Eingliederung von Vororten.
1842 wurden 100.000 Einwohner erreicht; damit wurde Breslau nach Wien, Berlin, Prag und Hamburg die fünfte Großstadt im Deutschen Bund. Es war 1875 mit 239.050 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Deutschen Kaiserreiches, 1900 mit 422.709 Einwohnern allerdings nur noch die fünftgrößte. 1905 lebten in Breslau 423 Einwohner auf einem Hektar mit Häusern bebauter Fläche (also der Stadtfläche nach Abzug von Straßen, Plätzen, sonstigen Verkehrsflächen, Höfen, Gewässern, Parks, landwirtschaftlichen Flächen, Wäldern usw.).[26] Damit waren Breslau nach Berlin, Schöneberg und Charlottenburg die damals am viertdichtesten bewohnte deutsche Großstadt. 1905 wurden die Religionen der Bürger erhoben, wobei 57,5 % der Bewohner sich zum evangelischen und 36,6 % zum katholischen Glauben bekannten. Ab 1857 verfügte die Stadt bereits über mehrere Postbahnhöfe (als einzige neben Berlin), und über ein dichtes Netz im Eisenbahn-Nah- und Fernverkehr. 1928 erreichte eine elektrifizierte Hauptstrecke der Reichsbahn Breslau als eine der ersten deutschen Städte. Bei einem Großbrand im Ursulinenkloster 1907 brannten der Dachstuhl der Kirche und der 65 m hohe Turm aus. Ab 1900 entstanden bedeutende, moderne Warenhauspaläste, so Barasch (noch existierender Jugendstilbau), 1929 Wertheim (einer der größten Stahlskelettbauten seiner Zeit) oder das Warenhaus Petersdorff, von Erich Mendelsohn erbaut.
Im Ergebnis einer Volkszählung im Jahr 1910 ergab sich folgende Verteilung der Muttersprachen:
95,71 % der Einwohner gaben Deutsch als ihre Muttersprache an,
02,95 % gaben die polnische Sprache an,
00,68 % gaben die tschechische Sprache an,
00,67 % gaben die deutsche und die polnische Sprache an.
Im selben Jahr entstanden bedeutende Bauwerke wie die Kaiserbrücke und die Technische Hochschule (TH). 1913 gab es in der neu errichteten Jahrhunderthalle eine Ausstellung zum Gedenken an die 100 Jahre zuvor ausgetragenen Befreiungskriege gegen Napoleon. 1914 wurde der von Hans Poelzig entworfene Konzertsaal erbaut. In den Jahren 1913 bis 1915 wurde die Königin-Luise-Gedächtniskirche erbaut.[27]
Weimarer Republik
Im Jahr 1919 wurde die Provinz Schlesien geteilt in die Provinzen Oberschlesien und Niederschlesien, dessen Hauptstadt Breslau war. Der SPD-Politiker Felix Philipp wurde der erste Oberpräsident der Provinz. 1921 erreichte die SPD bei den Provinziallandtagswahlen mit 51,19 % der Stimmen die absolute Mehrheit, zweitstärkste Kraft wurde das katholische Zentrum mit 20,2 %, drittstärkste die DVP mit 11,9 %, viertstärkste die DDP mit 9,5 % und fünftstärkste die KPD mit 3,6 %.
Die Stadt spielte in der frühen deutschen Rundfunkgeschichte eine wichtige Rolle. Der 1924 gegründete Reichssender Schlesische Funkstunde hatte – zusammen mit seinen Nebensendern – Anfang der 1930er Jahre etwa 200.000 Hörer. Es erschien dazu die Programmzeitung Schlesische Wellen, mit den Redaktionsräumen in der Wallstraße 1. Aus dem Gebäude der Schlesischen Funkstunde sendet heute Radio Wrocław an der Aleja Karkonoska. Die wichtigste Zeitung in Breslau in der Weimarer Republik war die Regionalzeitung Breslauer Neueste Nachrichten.
Am 1. April 1928 führte das Groß-Breslau-Gesetz zur umfassenden Eingemeindung mehrerer Städte, Landgemeinden und Gutsbezirke rund um Breslau, das sich auf 175 km² vergrößerte. Im Jahr 1933 war Breslau mit 625.198 Einwohnern nur noch die achtgrößte Stadt im Deutschen Reich.
Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Bei der Reichstagswahl März 1933 erhielt die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) in der Stadt 51,7 Prozent der abgegebenen Stimmen. Während der Herrschaft des NS-Regimes gewann Breslau als Sitz eines Parteigaus an Bedeutung. Eines der ersten NS-Konzentrationslager, das KZ Breslau-Dürrgoy, wurde am 28. April 1933 eröffnet. Der Großteil der 200–400 Inhaftierten waren politische Häftlinge, meist NSDAP-Gegner aus SPD, KPD und der in Breslau stark vertretenen SAPD. Das Lager wurde durch die SA bewacht; der damalige Breslauer Polizeipräsident und SA-Obergruppenführer Edmund Heines war für den Betrieb des KZs verantwortlich. Am 10. August 1933 wurde das Lager geschlossen und die meisten Insassen in andere Lager deportiert. In den Jahren 1934–1943 war Hans Fridrich, der spätere Vizechef der Militärverwaltung in Belgien und Nordfrankreich, Oberbürgermeister von Breslau. Der Deutsche Reichsbund für Leibesübungen richtete das Deutsche Turn- und Sportfest 1938 in Breslau aus.
Während der Novemberpogrome 1938 („Reichskristallnacht“), bei denen deutschlandweit 400 Juden ermordet und 1400 Synagogen und andere jüdische Bauwerke und Einrichtungen zerstört wurden, legten SA-Trupps Feuer an die 1872 erbaute Neue Synagoge Breslau. Sie war zuvor neben der Neuen Synagoge Berlin als eine der imposantesten Synagogen Deutschlands bekannt.[28] 2000 jüdische Bürger wurden anschließend in „Schutzhaft“ genommen und in Konzentrationslager verschleppt, um sie zur Emigration zu nötigen und ihr Vermögen zu „arisieren“.[29][30]
Im November 1941 begann mit einer ersten Deportation von 1005 Frauen, Männern und Kindern die Verschleppung der in Breslau verbliebenen Juden, von denen danach viele ermordet wurden oder später in Lagern an Typhus verstarben. Am 21. November gegen 6 Uhr morgens aus ihren Wohnungen geholt, wurden sie in Lastwagen in das Sammellager Schießwerder gebracht, von wo sie am 25. November über den nahen Odertorbahnhof ins litauische Kaunas deportiert wurden. Dort wurden sie gleich nach ihrer Ankunft am 29. November 1941 im sogenannten IX. Fort von Angehörigen des Einsatzkommandos 3 unter Karl Jäger erschossen.[31] Ab Mitte 1944 wurden in Breslau zwei Außenlager des KZ Groß-Rosen eingerichtet. Die Zwangsarbeiter aus dem Lager I wurden in den Fahrzeug- und Motoren-Werken (FAMO) zur Herstellung von Flugmotoren eingesetzt; die genaue Häftlingsanzahl ist nicht bekannt. Borsig und die Linke-Hofmann-Werke übernahmen Zwangsarbeiter aus dem Lager II, in dem 520 (nach anderen Angaben zwischen 700 und 1000) Gefangene inhaftiert waren. Die Außenlager wurden rund sieben Monate nach deren Errichtung wegen des Vormarsches der Roten Armee wieder aufgelöst.
Am 7. Oktober 1944 war die Stadt Ziel der ersten Luftangriffe der Alliierten. Die Stadt erfuhr jedoch keine mit anderen deutschen Großstädten vergleichbare Zerstörung. Deshalb wurde Breslau auch oft spöttisch „Reichsluftschutzkeller“ genannt. Nach den Unterlagen der Kleinen Verbrauchergruppenstatistik, die aus den Daten der Lebensmittelzuteilungen gewonnen und 1953 vom deutschen Statistischen Bundesamt veröffentlicht wurden, umfasste die versorgte Zivilbevölkerung in Breslau[32] Anfang Februar 1943 588.816 Personen, Anfang Februar 1944 592.724, Anfang Dezember 1944 noch 527.128. Das steht mit der Behauptung, die Bevölkerungszahl sei 1944 auf eine Million angeschwollen,[33] nicht in Einklang.
Am 20. Januar 1945, acht Tage nach dem Beginn der Weichsel-Oder-Operation der Roten Armee, erließ der Gauleiter von NiederschlesienKarl Hanke den Befehl zur Evakuierung der Stadt. Im selben Monat stießen die Truppen der sowjetischen 3. Garde-Panzerarmee unter Pawel S. Rybalko sowie der sowjetischen 6. Armee unter Wladimir A. Glusdowski in Richtung Breslau vor. Im Zuge der folgenden Evakuierung aller Schulkinder, die hauptsächlich nach Böhmen transportiert wurden, flohen rund 75 % der Gesamtbevölkerung aus der Stadt. Auf ihrer Flucht starben tausende Menschen aufgrund der russischen Angriffe auf Flüchtlingstrecks und des kalten Winters.
Durch die Niederschlesische Operation der Roten Armee wurde Breslau am 15. Februar eingekesselt, wobei sich noch rund 40.000 Soldaten sowie 150.000 Zivilisten im Stadtgebiet aufhielten. Am 14. Februar 1945 wurde Breslau zur Festung erklärt.[34]
Bis zum Ende der Schlacht um Breslau am 6. Mai, zwei Tage vor der deutschen Kapitulation, fanden in Breslau schwere Häuserkämpfe statt, in denen etwa 20.000 Zivilisten,[35] 6000 deutsche und 7000 sowjetische Soldaten ums Leben kamen. Während der Schlacht wurden ergriffene Deserteure wegen „Feigheit vor dem Feind“ zum Tode verurteilt und exekutiert. Durch die Gefechte wurden 65–80 % aller Gebäude, davon 400 Baudenkmäler, zerstört. Kurz nach der Besetzung Breslaus durch sowjetische Truppen kam es zu Übergriffen auf die deutsche Zivilbevölkerung, insbesondere zu einer Vielzahl von Vergewaltigungen (siehe auch: Sowjetische Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg). Am 9. Mai übergaben Militärbehörden der Roten Armee die Stadt verwaltungsrechtlich an die Provisorische Regierung der Republik Polen.
In 15 km Entfernung vom Stadtzentrum befindet sich in Nadolice Wielkie (Groß-Nädlitz) eine deutsche Kriegsgräberstätte mit Friedenspark.[36]
Nach Kriegsende
In den ersten Monaten nach Kriegsende kehrten viele Bewohner in die Stadt zurück. Ab dem 30. Juni 1945 wurden ihnen jedoch die Übergänge über die Oder-Neiße-Demarkationslinie von den örtlichen polnischen Verwaltungsbehörden versperrt. Zugleich begann die Zuwanderung von Migranten, die anfangs vorwiegend aus von der Sowjetunion beanspruchten Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen, der sogenannten Kresy. Im Juli gab es ungefähr 300.000 deutsche Bürger in der Stadt. In der Folgezeit begannen die lokalen polnischen Verwaltungsbehörden mit der „wilden“ Vertreibung dieser einheimischen Bevölkerung, um sie durch Polen zu ersetzen, die später meist aus Zentralpolen zureisten. Im Sommer 1946 hatten sich bereits 30.000 polnische Einwohner angesiedelt. Die polnische Ortsbezeichnung Wrocław wurde amtlich eingeführt. 1948 war die Vertreibung der deutschen Bevölkerung abgeschlossen.
Die Auflösung der Evangelischen Kirche von Schlesien im Gebiet östlich der Oder-Neiße-Linie erfolgte am 31. Oktober, ihr Sitz wurde nach Görlitz verlegt. Einen Monat später, am 4. Dezember, wurde auch das Oberhaupt der evangelischen Kirche in Schlesien ausgewiesen. Im Jahr 1948 lebten in Breslau 300.000 polnische und 7000 deutsche Bürger. Ab 1955 begann der Wiederaufbau der durch den Zweiten Weltkrieg zerstörten Innenstadt. In den 1970er und 1980er Jahren entstand in den Außenbezirken eine große Anzahl an Großwohnsiedlungen.
Zu Beginn der 1980er Jahre entwickelte sich Breslau zu einem wichtigen Zentrum der Solidarność. Am 21. Juni 1983 besuchte Papst Johannes Paul II. die schlesische Metropole. Zu einem Gottesdienst in der südlichen Siedlung Partynice kamen etwa eine halbe Million Menschen. Im gleichen Jahr begann die Oppositionsgruppe Orange Alternative im gesamten Stadtgebiet Zwerge an Häuser und Wände zu malen, um ihren Protest gegen die kommunistische Regierung deutlich zu machen. Seit den 1990er Jahren erinnern im gesamten Stadtgebiet die Breslauer Zwerge an diese Aktionen.
Dritte Polnische Republik
Nachdem das realsozialistische System ein Ende gefunden hatte und der eiserne Vorhang abgebaut worden war, brach auch in Breslau eine neue Epoche an. Ab 1990 begann der Wiederaufbau, der nun auch deutsches Kulturerbe einbeziehen durfte, und brachte dies in Einklang mit der nun polnischen Identität der Stadt. Im Mai 1997 besuchte Papst Johannes Paul II. erneut Breslau, wo ein Eucharistischer Weltkongress stattfand.
Zwei Monate später verwüstete die Oderflut Breslau schwer. Innerhalb von vier Tagen regnete es in Schlesien so viel wie normalerweise in einem Monat. Eine Flutwelle kam aus Richtung Tschechien und Oberschlesien. Um die Überflutung der Stadt zu verhindern, hätten die Deiche im Süden der Stadt gesprengt werden sollen. Proteste der Anwohner und Bauern verhinderten dies aber; die Behörden waren mit dieser Situation überfordert und handelten nicht weiter. Während des Hochwassers wurden zahlreiche Stadtteile überschwemmt. Auch die Altstadt war betroffen, wobei der Große Ring mit dem historischen Rathaus verschont blieb. Zahlreiche Wohnhäuser aus der Gründerzeit erlitten schwere Beschädigungen und waren nach der Überschwemmung vom Abriss bedroht. Versicherer und Baufachleute schätzten die Schäden in der Stadt auf knapp 200 Millionen Euro. Nach dem Hochwasser wurden neue Hochwasserschutzmaßnahmen an der Oder getroffen, um Breslau vor zukünftigen Katastrophen zu schützen.[37]
Der EU-Beitritt Polens zum 1. Mai 2004 ermöglichte die Inanspruchnahme von Geldern aus dem Infrastrukturfonds, mit deren Hilfe historische Bauten renoviert, Straßen und der öffentliche Nahverkehr saniert wurden. Am 13. Juli 2006 nahm die UNESCO die Jahrhunderthalle in die Welterbeliste auf.[38]
am Jahresende, davon 63.171 Evangelische, 28.429 Katholiken und 6339 Juden[48]
1850
114.000
1867
171.926
davon 100.004 Evangelische, 58.415 Katholiken, 12.574 Juden und 933 Sonstige[49]
1871
207.997
am 1. Dezember, davon 121.185 Evangelische, 72.145 Katholiken, 751 sonstige Christen, 13.916 Juden;[50] nach anderen Angaben 208.025[49] bzw. 211.037 Einwohner[51]
davon 190.761 Evangelische, 125.483 Katholiken und 17.754 Juden[52]
1900
422.709
(einschließlich 5948 aktiver Militärpersonen)[43] davon 244.117 Evangelische und 157.050 Katholiken,[52] etwa 5 % Juden;[43] 97,7 % deutscher Nationalität, 3103 Personen sprechen neben dem Deutschen polnisch, 5363 ausschließlich polnisch[43]
1905
470.904
am 1. Dezember, davon 276.056 Evangelische (darunter 630 mit polnischer Muttersprache), 172.285 Katholiken (darunter 5370 mit polnischer Muttersprache) und 20.356 Juden; 5978 aktive Militärpersonen[53]
1910
512.105
davon 303.378 Evangelische, 183.542 Katholiken und 20.212 Juden; 6047 Militärpersonen[5][52]
1925
557.139
davon 332.817 Evangelische, 182.343 Katholiken, 1437 sonstige Christen und 23.240 Juden[52]
1933
625.198
davon 372.331 Evangelische, 197.215 Katholiken, 588 sonstige Christen und 20.201 Juden[52]
1939
620.976
davon 368.464 Evangelische, 193.805 Katholiken, 2135 sonstige Christen und 10.659 Juden[52]
Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs
Jahr
1946
1956
1960
1965
1970
1975
1980
1990
1999
2003
2008
2014
2015
Einwohner
171.000
400.000
431.800
475.000
526.000
579.900
617.700
640.600
650.000
638.000
632.200
633.105 (30. Juni)
634.404 (30. Juni)
Etymologie des Stadtnamens
Der deutsche und der polnische Name der Stadt leiten sich vermutlich vom Namen des böhmischen Herzogs Vratislav I. ab, der im frühen 10. Jahrhundert zeitweilig über die Stadt herrschte und der Legende nach der Gründer der Stadt ist.[54] Einer der ersten Belege für den Namen der Stadt ist in der aus dem frühen 11. Jahrhundert stammenden Chronik des Geschichtsschreibers Thietmar von Merseburg zu finden („Iohannem Wrotizlaensem“, „Wortizlava civitate“).[55] Der deutsche Ortsname „Breslau“ ist aus dem Slawischen hervorgegangen.
Etymologisch entstand die deutsche Bezeichnung „Breslau“ aus der slawischen. Belegt werden kann dies durch den Vergleich historischer geistlicher und fürstlicher Urkunden, bei denen zahlreiche unterschiedliche Abwandlungen des Ortsnamens zu finden sind („ecclesiam Wratislaviensem“, „episcopus Wratizlauiensis“, „Wrotizlaensis“, „in foro Wratislaviensi“, „Wroczlaviensi provincia“, „Vrozlavia“, „Wortizlaua“, „Wrazslavie“, „Vratislavia“, „Wratizlavia“, „Wratislavia“, „Wratislawia“, „Vratizlav“, „Wratizlaw“, „Wratislaw“, „Wraislaw“, „Vratizlau“, „Wratizlau“, „Wratislau“, „Wreczeslaw“, „Wretslaw“, „Wrezlaw“, „Wrezlau“, „dux de Werslaue“, „Breczlaw“, „Bretzlaw“, „Bretlav“, „Bretzlau“, „Bretzla“, „Brezslaw“, „Brezlaw“, „Breßlaw“, „Bresslaw“, „Presslaw“, „Breslow“, „Breslou“, „Breßlau“, „Bresslau“, „Breslau“).
Die auf Betreiben der slawischen Piasten mit deutschen Siedlern gegründete Neustadt übernahm den Namen der benachbarten Bischofsstadt, dessen polnische Version mit der Zeit zu „Wrocław“ verkürzt wurde. Der politische Zusammenschluss beider Städte erfolgte erst im Jahr 1808.
Seit dem 19. Jahrhundert war im deutschen Sprachraum nur noch die Form „Breslau“ geläufig. Die deutschen Schlesier sagten oft auch „Prassel“ oder „Brassel“. Die Ersetzung des Lautes „w“ durch den Laut „b“ kann dadurch erklärt werden, dass die deutschen Ansiedler den vorgefundenen Ortsnamen slawischen Ursprungs mundgerecht umgebildet haben, um ihn leichter aussprechen zu können. Teilweise wird vermutet, dass der deutsche Ort anfänglich auch einen eigenen Namen hatte, der aber historisch nicht überliefert wurde. Der polnische Ortsname „Wrocław“ wiederum leitet sich vom Personennamen „Wrócisław“ ab. Der Name „Wrócisław“ oder „Vratislav“ ist ein zusammengesetzter Personenname. Der erste Teil (polnisch „wrócić“, „wracać“, tschechisch „vraceti“, „vrátiti“) steht für „zurückkommen“, „wiedererstatten“, „stürzen“, „vertreiben“, „in die Flucht schlagen“. Der zweite Teil („sław“) steht für „Name“, „Ansehen“, „guter Ruf“, „Ruhm“.[56] Der Anfangsbuchstabe „W“ des Namens des Stadtgründers ist seit je, mit Ausnahme der Zeit von 1938 bis 1990, im deutschen und polnischen Wappen der Stadt Breslau/Wrocław zu sehen (siehe unten unter „Politik“, „Stadtwappen“).
Politik
Stadtpräsident
Stadtpräsident ist seit 2018 Jacek Sutryk. Sein Vorgänger war 16 Jahre lang Rafał Dutkiewicz. Die Wahl 2024 führte zu folgendem Ergebnis:[57]
Jacek Sutryk (Wahlkomitee Jacek Sutryk – Lewica und unabhängige lokale Verwaltungen) 34,3 % der Stimmen
Im notwendige zweiten Wahlgang wurde Amtsinhaber Sutryk, der außer von seinem eigenen Wahlkomitee auch von der Koalicja Obywatelska unterstützt wurde, mit 68,3 % gegen Bodnar wiedergewählt.
Damit wurde Sutryk bereits im ersten Wahlgang gewählt.
Stadtrat
Breslau ist seit 1999 Hauptstadt der Woiwodschaft Niederschlesien. Der Stadtrat besteht aus 37 Mitgliedern und wird direkt gewählt. Die Stadtratswahl 2024 führte zu folgendem Ergebnis:[59]
Das von Kaiser Karl V. der Stadt verliehene Wappen wurde von 1530 bis 1938 und von 1945 bis 1948 verwendet und wurde auf der Flagge Breslaus vor 1938 abgebildet. Es ist seit 1990 wieder in Gebrauch: Quadriert; anstelle eines Mittelschildes belegt mit einer aufgerichteten silbernen Schüssel, darin das Haupt Johannes des Täufers. Im ersten Feld in Rot ein links gewendeter, goldgekrönter, doppelschwänziger, silbernerLöwe (der böhmische Löwe), im zweiten Feld in Gold ein schwarzer Adler, dessen Brust mit einem steigenden silbernen Halbmond (Brustmond) belegt ist (der schlesische Adler), im dritten Feld in Gold ein schwarzes „W“ (vom Stadtnamen Wratislavia und dem Stadtgründer Wratislaw), im vierten Feld in Rot das Haupt Johannes des Evangelisten mit goldenem Nimbus; den Halsabschnitt verdeckt ein goldener Brustschmuck in Gestalt einer gestürzten Krone. Die beiden Johannes’ sind neben der Hl. Hedwig besondere Patrone der schlesischen Kirche.
Im Zeitraum des Nationalsozialismus kam 1938–1945 ein vom Künstler Mjölnir entworfenes Stadtwappen zum Einsatz: Geteilt; oben in Gold ein rot bewehrter schwarzer Adler, dessen Brust mit einem steigenden silbernen Halbmond belegt ist (der schlesische Adler), unten in Rot das Eiserne Kreuz mit der Jahreszahl 1813.
Unter der kommunistischen Regierung Polens wurde 1948–1990 ein Stadtwappen mit folgendem Bild verwendet: rechts in Rot der halbe silberne, aber ungekrönte polnische Adler, links in Gold der halbe schwarze schlesische Adler.[61]
1950 übernahm die Stadt Köln auf Betreiben von Heimatvertriebenen eine Städtepatenschaft über Breslau. 1959 wurde deshalb der Platz an der Nordseite des Hauptbahnhofes in Breslauer Platz benannt. Die Städtepatenschaft spielt heutzutage im öffentlichen Leben der Stadt Köln keine Rolle mehr. Im offiziellen Internetauftritt der Stadt Köln wird diese Patenschaft nicht mehr erwähnt.[63] Andere Homepages hierzu sind verwaist[64] oder veraltet.[65]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die gesamte Altstadt und auch angrenzende Bezirke sind von hunderten der Breslauer Zwerge „besiedelt“, die sowohl an Sehenswürdigkeiten als auch an anderen Orten aufgestellt sind.
ehemaliges Kaufhaus Petersdorff (nach dem Zweiten Weltkrieg Kameleon), erbaut von Erich Mendelsohn 1929 an der Schuhbrücke (polnisch ul. Szewska)
ehemaliges Königsschloss (Rokoko, 18. Jahrhundert) Palais Friedrich II. erhalten. Von den späteren Anbauten auf der Nord- und Südseite (nach Plänen von Friedrich August Stüler um 1845 und 1865 erbaut) steht nur ein kleiner Teil. (Städtisches Museum)
Minoritenkirche St. Vinzenz (gotisch, begonnen 1232) (ukrainisch-unierte Kathedrale)
ehemalige Mohrenapotheke (jetzt Lokalredaktion der Gazeta Wyborcza), umgestaltet und aufgestockt von Adolf Rading im Jahr 1928
Nationalmuseum, ehemaliges Altes Regierungsgebäude (polnisch Muzeum Narodowe we Wrocławiu), Neurenaissance, nach 1860: Schlesische Kunst des 16.–19. Jahrhundert (polnisch Sztuka Śląska)
Neues Regierungsgebäude (nationalsozialistischer Stil, nach 1933), Sitz des niederschlesischen Woiwodschaftsamtes
Panorama von Racławice (Monumentales Rundgemälde, 1893/94 entstanden, aus Lemberg überführt), Gebäude nach 1960 von Marek Dziekoński
ehemalige Städtische evangelische Pfarrkirche St. Elisabeth, ab Enteignung 1946 römisch-katholische Garnisonskirche, seit 2004 tituliert als Basilika (gotisch, um 1330 begonnen), nach Brand von 1976 wiederaufgebaut
ehemalige Kaiserstraße (poln. plac Grunwaldzki) zwischen der Kaiserbrücke und der Fürstenbrücke; hier wurde 1945 auf Befehl des NSDAP-Gauleiters Karl Hanke ein ganzes Stadtviertel dem Erdboden gleichgemacht, um ein Flugfeld zu schaffen, über das die eingeschlossene Stadt aus der Luft versorgt werden sollte. Auf dem Flugfeld landete jedoch aufgrund des völligen Zusammenbruchs der deutschen Luftwaffe nur ein einziges Flugzeug kurz vor Kriegsende, das eine neue Uniform für Hanke mitbrachte.
Am 16. Mai 1937 war das damalige Hermann-Göring-Stadion (heute Olympiastadion Breslau) Schauplatz des Länderspiels der deutschen gegen die dänische Nationalmannschaft, wobei die deutsche Mannschaft eine ihrer besten Leistungen zeigen und mit 8:0 gewinnen konnte. In der Folge erhielt sie nach dem Spielort den Namen „Breslau-Elf“.
Weitere Sportarten bis 1945
Breslau war zweimal Austragungsort des Deutschen Turnfestes: Das für 1878 hier geplante V. Turnfest war ausgefallen aufgrund des Attentats auf den Kaiser und wurde auf 1880 (Frankfurt am Main) verschoben. So fand erst vom 21. bis zum 25. Juli 1894 das VIII. Allgemeine Deutsche Turnfest in Breslau statt. Vom 26. bis zum 31. Juli 1938 konnte während des Deutschen Turn- und Sportfestes, welches das insgesamt 16. Deutsche Turnfest war, die Jahrhunderthalle genutzt werden.
Der bekannteste Fußballverein ist Śląsk Wrocław(Schlesien Breslau), der in der polnischen Ekstraklasa spielt. 1977 und 2012 wurde der Verein polnischer Meister. Weitere Fußballvereine spielen in niedrigeren Spielklassen (Ślęza Wrocław, Piast Żerniki, Wratislavia Wrocław, Parasol Wrocław, Orzeł Pawłowice, FC Wrocław Academy, Polonia Wrocław, Sparta Wrocław) und weiblich KS AZS Wrocław.
Breslau ist eine der vier polnischen Städte, in denen die Fußball-Europameisterschaft 2012 ausgetragen wurde. Für diesen Zweck wurde das Stadion Miejski gebaut, das im September 2011 eröffnet wurde.
1945 entstand in der Stadt mit dem Aeroklub Wrocławski ein angesehener Verein für Luftsport, zu dessen aktiven Mitgliedern in den Anfangsjahren der spätere polnische Kosmonaut Mirosław Hermaszewski zählte.
Seit 1983 findet der Breslau-Marathon statt, der mittlerweile einer der größten in Polen ist.
September: Das weltweit bekannte Wratislavia Cantans – Festspiel (seit 1966)
Oktober: Dialog Festival – internationales Theaterfestival
November:
Wrocławskie Spotkania Teatrów Jednego Aktora (kurz: WROSTJA) – Theaterfestspiel der Monodramen (Aufführungen jeweils nur eines Schauspielers)
Wrocław Industrial Festival
Unterschiedliche Zeitpunkte: OFFensiva – Internationales Film Festival
Nachtleben
Mit 141.000 Studenten der verschiedenen staatlichen und privaten Hochschulen ist Breslau nachts eine lebendige Stadt. Die meisten Kneipen und Clubs befinden sich in der Gegend um den alten Marktplatz im Zentrum der Stadt, dessen Mittelpunkt das Rathaus darstellt, auch Ring genannt (Rynek, polnisch für Marktplatz). Gut besucht sind zum Beispiel der Daytona Music Club und das Studio 54. Fünf Minuten vom Marktplatz in der Pasaż Niepolda („Niepold-Passage“) gibt es etwa ein Dutzend Kneipen und Pubs, unter anderem die Studentenbar Niebo („Himmel“), den Celtic Pub, den Techno-Club Metropolis sowie die Clubs Droga do Mekki („Weg nach Mekka“) und Bezsenność („Schlaflosigkeit“). In der Ulica Świętego Mikolaja (St.-Nikolaus-Straße) gibt es das Cafe Maniana, in der Ulica Kazimierza Wielkiego die Chill-Out Bar. Zu den alternativen Bars gehören das Łykend („weekend“, ul. Podwale), das Havana (Ul. Kolejowa) und der Club PRL (am Marktplatz). Das Rura („Röhre“) ist ein Jazz-Club an der Ul. Łazienna nahe dem Marktplatz mit Live-Konzerten. Erwähnenswert ist auch der Club WZ, wo neben dem normalen Diskobetrieb häufig Veranstaltungen mit bekannten Künstlern stattfinden.
Breslau hat sich seit den 1990er Jahren als überregionales Wirtschaftszentrum im Dreiländereck Polen, Deutschland und Tschechien etabliert. Die Stadt wirbt aktiv um in- und ausländische Investoren als Innovationszentrum Polens, zum Beispiel mit der Futurallia-Messe, einer Konferenz für internationale Wirtschaftsentwicklung.[75]
In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Breslau im Jahre 2018 den 100. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit. Die Hauptstadt Warschau belegte Rang 82.[76]
Verkehr
Straßenverkehr
Breslau ist über die Autobahn A4 im Osten mit dem oberschlesischen Industriegebiet, Krakau und überregional mit der Ukraine verbunden und im Westen mit Dresden. Die Autobahn Richtung Dresden mit Grenzübergang Ludwigsdorf – Jędrzychowice. Über die Autobahn A18 ist Berlin zu erreichen über die Grenze Olszyna (Woiwodschaft Lebus) – Forst.
Zusätzlich verfügt die Stadt seit dem August 2011 über die Autobahnumfahrung (Autostradowa Obwodnica Wrocławia), die den Fernverkehr außerhalb des Stadtzentrums halten und somit für weniger Staus im Stadtzentrum sorgen soll.[77] Südwestlich der Stadt wurde der Autobahnknoten Wrocław-Południe fertiggestellt, der einen der größten Autobahnknoten Polens darstellt und eine Verbindung zwischen Autobahn A4, der Autobahn A8 und der Schnellstraße S8 ermöglicht. Die wichtigsten innerstädtischen Verkehrsstraßen sind der Innenstadtring (Obwodnica Śródmiejska Wrocławia) und die Ost-West-Straße. Im Bau befindet sich die östliche Ringstraße (Wschodnia Obwodnica Wrocławia) (Stand 2013).
Seit dem EU-Beitritt Polens fliegen immer mehr internationale Fluggesellschaften den Breslauer Kopernikus-Flughafen an, unter anderem die Billigfluggesellschaften Ryanair und Wizz Air sowie seit dem 31. März 2008 die Deutsche Lufthansa. Nationale Fluggesellschaften wie Polskie Linie Lotnicze LOT und die Regionalflieger der eurolot nutzen den Flughafen.
Öffentlicher Nahverkehr
In Breslau verkehren Straßenbahnen (Tram) sowie Busse. Die erste Pferdebahn verkehrte 1877, die Elektrifizierung erfolgte 1893. Seit 1945 heißt der Städtische Verkehrsbetrieb Miejskie Przedsiębiorstwo Komunikacyjne, kurz MPK. Er betreibt 24 Tramlinien (alle Tageslinien) sowie insgesamt 72 Buslinien. Davon sind 51 Tageslinien und 13 Nachtlinien. Die übrigen Linien sind nicht immer in Betrieb.[79] In Breslau verkehren grundsätzlich die polnischen Trams der Typen 105na von Konstal, auch modernisierte Versionen des 105na, die als 105NWr bezeichnet werden, sowie als 204WrAs und 205WrAs bezeichnete Straßenbahntypen der Breslauer Straßenbahnfabrik „Protram“. Die neueste Tram Breslaus ist die Škoda 16T und 19T.[80] Bei den Bussen sind die Marken Solaris, Ikarus, Jelcz, Volvo und Mercedes-Benz anzutreffen. Ab 1913 verkehrte außerdem kurzzeitig der erste Oberleitungsbus auf dem Gebiet des heutigen Polens in Breslau, die sogenannte Gleislose Lloyd-Bahn Brockau.
Seit 2018 ist der ÖPNV für Schüler polnischer Schulen bis zum Alter von 21 Jahren kostenlos.[81] Da auch Senioren ab 65 Jahren gratis fahren, beträgt der Anteil der Fahrgäste, die kostenlos befördert werden, ca. 50 %.[82]
Ansässige Unternehmen
In den Jahren um die Jahrtausendwende und danach haben sich zahlreiche ausländische Investoren in Breslau niedergelassen. Nahe der Autostrada 4 haben Unternehmen wie Cadbury Schweppes, IKEA, Auchan, Carrefour, Tesco, Toshiba, Makro Cash & Carry, Castorama und Cargill Niederlassungen eröffnet. Die Firma Bosch beschäftigt ungefähr 700 Mitarbeiter in Mirków nordöstlich am Rande der Stadt, und Toyota hat in der Nachbargemeinde Jelcz-Laskowice eine Motorenfabrik errichtet. Google, Siemens und SAP Polska haben Niederlassungen in Breslau. 2006 eröffnete die GE Money Bank Deutschland, Österreich und Schweiz ein gemeinsames deutschsprachiges Service-Center mit über 100 Angestellten für die jeweiligen Länder. Die Credit Suisse hat ein Service-Center in Wrocław. Das koreanische Elektronikunternehmen LG Electronics hat bis 2007 rund 400 Millionen Złoty in eine Fabrik zur Produktion von Fernsehern und Kühlschränken investiert.
Andere ausländische Investoren wie Volvo, 3M, Whirlpool oder Bombardier sind Partnerschaften mit lokalen Unternehmen eingegangen. Die Stadt wird zunehmend zu einem Hochtechnologiezentrum. Zahlreiche IT-, Biotechnologie- und Pharmaunternehmen haben sich in dem von der Stadt errichteten Technologiepark, Industriepark und EIT+ angesiedelt.
Bildung
In Breslau befinden sich elf Hochschulen:
Die Universität Breslau (polnisch: Uniwersytet Wrocławski; lateinischUniversitas Wratislaviensis) ist mit 43.000 Studenten die größte Universität der Stadt. Sie ist aus der einstigen Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau hervorgegangen. Sie wurde 1702 unter österreichischer Herrschaft als theologisch-philosophische Hochschule von den Jesuiten gegründet, 1811 erneuert und erweitert unter der Regierung Friedrich Wilhelm III. von Preußen, der die Brandenburgische Universität Frankfurt nach dem Frieden von Tilsit nach Breslau verlegte. Sie steht an der Stelle der alten Königlichen Burg von Breslau, die von Kaiser Leopold I. dem Orden geschenkt und abgerissen wurde.
Die Universität („Breslauer Leopoldina“) gilt als eines der schönsten Baudenkmäler des österreichischen Barock. Im Hauptgebäude befindet sich die Aula Leopoldina (erbaut 1728–1732). Dies ist Polens größter Barocksaal, einer der größten Europas. Das spätere preußische Königsschloss im Rokoko- und klassizistischen Stil entstand im 18./19. Jahrhundert und ist nur noch teilweise erhalten. Dort erließ Friedrich Wilhelm III. am 17. März 1813 den Aufruf An Mein Volk und stiftete das Eiserne Kreuz.
Päpstliche Theologische Fakultät (Papieski Wydział Teologiczny)
Evangelikale Theologische Hochschule (Ewangelikalna Wyższa Szkoła Teologiczna)
Campus Breslau der SWPS University of Social Sciences and Humanities (SWPS Uniwersytet Humanistycznospołeczny)
Außerdem gibt es etwa 15 andere weiterführende Schulen und sehr viele Sprachschulen. Zum Ende des Jahres 2006 gab es insgesamt 141.388 eingeschriebene Studenten an den Hochschulen.
Norman Davies, Roger Moorhouse: Die Blume Europas. Breslau – Wrocław – Vratislavia. Die Geschichte einer mitteleuropäischen Stadt. Droemer Knaur, München 2002, ISBN 3-426-27259-8. S. 1032–1145, Vororte bis S. 1153.
Kurt Engelbert, Josef Engelbert: Die katholischen Kirchen Breslaus. 3., erw. und erg. Auflage. Lax, Hildesheim 1966, OCLC1068432285 (40 Blätter, überwiegend Illustrationen).
Horst G. W. Gleiss (Hrsg.): Breslauer Apokalypse 1945. Dokumentarchronik vom Todeskampf und Untergang einer deutschen Stadt und Festung am Ende des Zweiten Weltkrieges unter besonderer Berücksichtigung der internationalen Presseforschung, persönlicher Erlebnisberichte von Augenzeugen und eigenen Tagebuchaufzeichnungen. Zehn Bände. Natura et Patria Verlag, Rosenheim/Obb 1986–1997, DNB551203765 (12.183 Seiten).
Marek Graszewicz (Hrsg.): Wrocław liryczny – Lyrisches Breslau. Wirydarz, Wrocław 1997, ISBN 83-7155-005-7.
Vasco Kretschmann: Breslau museal. Deutsche und polnische Geschichtsausstellungen 1900–2010. Böhlau-Verlag, Wien/Köln 2018, ISBN 978-3-412-50938-5
Piotr Kuroczyński: Die Medialisierung der Stadt. Analoge und digitale Stadtführer zur Stadt Breslau nach 1945. transcript Verlag, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-8376-1805-1.
Mathias Marx, Roswitha Schieb, Karol Maliszewski: Breslau – Wrocław. Augenblicke einer Stadt. Miasto uchwycone w czasie (= Potsdamer Bibliothek östliches Europa – Kunst). Zweisprachiger Katalog zur gleichnamigen Ausstellung. Deutsches Kulturforum östliches Europa, Potsdam 2003, ISBN 3-936168-03-2.
Dagmar Nick: Jüdisches Wirken in Breslau. Eingeholte Erinnerung: Der alte Asch und die Bauers. Bergstadtverlag Korn, Würzburg 1998, ISBN 3-87057-219-1.
Schrifttum bis 1945 (in umgekehrter Reihenfolge des Erscheinens)
Breslau, Stadtkreis, an der Oder, Hauptstadt der preußischen Provinz Schlesien und des Regierungsbezirks Breslau. In: Meyers Orts- und Verkehrslexikon. 5., vollst. neubearb. und verm. Auflage [von Neumanns Ortslexikon des Deutschen Reichs]. Band 1: A–K. Hrsg. von E[rich] Uetrecht. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1912, S. 238, mit einer historischen Landkarte der Umgebung von Breslau (Scan in der Google-Buchsuche, mit Straßenverzeichnis; meyersgaz.org).
Joseph Partsch: Schlesien – Eine Landeskunde für das deutsche Volk auf wissenschaftlicher Grundlage. Teil II: Landschaften und Siedelungen. Hirt, Breslau 1911, S. 376–426 (Scan in der Google-Buchsuche).
Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats (= Das deutsche Reich in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung. Band 2). 2. Auflage. Band 2. Berlin 1874, S. 196–199, Ziffer 12 (Scan in der Google-Buchsuche).
Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preusz. Provinz Schlesien. 2., verm. und verb. Auflage. Graß, Barth und Co., Breslau 1845, OCLC311258376, S. 788–806 (Scan in der Google-Buchsuche).
Friedrich Albert Zimmermann: Beschreibung der Stadt Breslau im Herzogthum Schlesien, gedruckt bey Johann Ernst Tramp, Brieg 1794 (Scan in der Google-Buchsuche).
↑Gedicht A Gebirgsmadla ei Brassel. In: Karl Heinrich Tschampel: Gedichte in Schlesischer Gebirgsmundart nebst einem Anhange, enthaltend einige Gedichte in gewöhnlicher Schriftsprache, Verlag Ludwig Heege, Schweidnitz 1843, S. 77 (Scan in der Google-Buchsuche).
↑ abKlaus Klöppel: Breslau – Niederschlesien und seine tausendjährige Hauptstadt. 4., aktualisierte und erweiterte Auflage. Hrsg. von Bernd Schwenkros und Detlev von Oppeln. Trescher, Berlin 2014, ISBN 978-3-89794-256-1, S. 19.
↑ abBreslau, Schlesien. In: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie alter Landkarte der Umgebung von Breslau und einem neuzeitlichen Stadt-Orientierungsplan in polnischer Beschriftung).
↑Michael Sachs: ‚Fürstbischof und Vagabund‘. Geschichte einer Freundschaft zwischen dem Fürstbischof von Breslau Heinrich Förster (1799–1881) und dem Schriftsteller und Schauspieler Karl von Holtei (1798–1880). Nach dem Originalmanuskript Holteis textkritisch herausgegeben. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung, 2016 (2018), Band 35, S. 223–291, hier: S. 240. ISSN2511-7122
↑Klaus Klöppel: Breslau – Niederschlesien und seine tausendjährige Hauptstadt. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Trescher, Berlin 2010, ISBN 978-3-89794-158-8, S. 23.
↑Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter. Erlangen 1863, S. 351–388 (Scan in der Google-Buchsuche).
↑ abcdefghiOskar Pusch: Die Breslauer Rats- und Stadtgeschlechter in der Zeit von 1241 bis 1741 (= Veröffentlichung der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund. Reihe B. Band 38). Band 3. Dortmund 1988, ISBN 3-923293-25-9, S. 267–268.
↑Falkendorf - Das Dorf der Falkner in Breslau, Abhandlungen der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur, Philosophisch-historische Abtheilung, 1866, Beiträge zur ältesten Topographie Breslau’s, Breslau 1866, bei Josef Max und Komp, S. 81.
↑Heinrich Wendt: Colmar Grünhagen. In: Friedrich Andreae u. a. (Hrsg.): Schlesische Lebensbilder. Band 3. W. G. Korn [u. a.], Breslau [u. a.] 1928, S. 362–371 (mit Porträt).
↑Colmar Grünhagen: Breslau unter den Piasten als deutsches Gemeinwesen. Josef Max & Komp., Breslau 1861, S. 21 (Scan in der Google-Buchsuche).
↑Colmar Grünhagen: Breslau unter den Piasten als deutsches Gemeinwesen. Josef Max & Komp., Breslau 1861, S. 27 (Scan in der Google-Buchsuche).
↑AR: Erster Arbeitskampf in Deutschland. Breslau vor 680 Jahren. In: dkp-online.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. November 2013; abgerufen am 2. Juli 2019 (aus Unsere Zeit. 6. November 2009).
↑Eberhard Günter Schulz: Geburtstagsrede für Hans-Joachim Kempe zum 60. Geburtstag. In: Fachprosaforschung – Grenzüberschreitungen. Band 8/9, 2012/2013 (2014), S. 553–557, hier: S. 554. ISSN1863-6780
↑ abH. A. Pierer (Hrsg.): Supplemente zum Universal-Lexikon oder Encyclopädischem Wörterbuch der Wissenschaften, Künste und Gewerbe. Band 1. Altenburg 1841, S. 701–704 (Scan in der Google-Buchsuche).
↑Willy Cohn: Capistrano, ein Breslauer Judenfeind in der Mönchskutte. In: Menorah. Jüdisches Familienblatt für Wissenschaft, Kunst und Literatur, 1926, Jg. 4, Nr. 5 (Mai), S. 262–265, hier S. 264 (uni-frankfurt.de [mit Link zum PDF; 952 kB]).
↑Eberhard Günter Schulz: Geburtstagsrede für Hans-Joachim Kempe zum 60. Geburtstag. S. 554 f.
↑Klaus Garber (Hrsg.): Kulturgeschichte Schlesiens in der Frühen Neuzeit (= Frühe Neuzeit. Band 111). Band 1. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2005, ISBN 3-484-36611-7, S. 829.
↑Leonard Dorn: Regimentskultur und Netzwerk. Dietrich Goswin von Bockum-Dolffs und das Kürassier-Regiment No. 1 in Breslau 1788–1805 (= Vereinigte Westfälische Adelsarchive e. V., Veröffentlichung. Nr. 20). LWL-Archivamt für Westfalen, Münster 2016, ISBN 978-3-9817202-1-1, S. 57–63.
↑Gerhard Scheuermann: Das Breslau-Lexikon. Band I: A–L. Dülmen 1994, ISBN 3-87466-157-1, S. 709.
↑Statistisches Jahrbuch deutscher Städte. Jg. 15 (1908), S. 12–13 und S. 45–46.
↑Willy Cohn: Kein Recht, nirgends. Tagebuch vom Untergang des Breslauer Judentums 1933–1941 (= Neue Forschungen zur schlesischen Geschichte. Band 13). Hrsg. von Norbert Conrads. Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2006, ISBN 3-412-32905-3.
↑Vgl. hierzu: Willy Cohn: Kein Recht, nirgends. Tagebuch vom Untergang des Breslauer Judentums 1933–1941 (= Neue Forschungen zur schlesischen Geschichte. Band 13). Hrsg. von Norbert Conrads. Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2006, ISBN 3-412-32905-3. Siehe ferner: Wolfram Wette: Karl Jäger. Mörder der litauischen Juden. Mit einem Vorwort von Ralph Giordano. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-596-19064-5, S. 124 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Andreas R. Hofmann: Die Nachkriegszeit in Schlesien. Gesellschafts- und Bevölkerungspolitik in den polnischen Siedlungsgebieten 1945–1948 (= Beiträge zur Geschichte Osteuropas. Band 30). Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2000, ISBN 3-412-07499-3, S. 18 (Zugleich: Bochum, Universität, Dissertation, 1999).
↑Klaus Klöppel: Breslau – Niederschlesien und seine tausendjährige Hauptstadt. 4., aktualisierte und erweiterte Auflage. Hrsg. von Bernd Schwenkros und Detlev von Oppeln. Trescher, Berlin 2014, ISBN 978-3-89794-256-1, S. 33–34.
↑Zur Bedeutung Breslaus in der Reformationsgeschichte siehe das Stadtporträt des Projekts Reformationsstädte Europas:Reformationstadt Wrocław/Breslau. Polen. In: reformation-cities.org/cities; abgerufen am 6. Juni 2016.
↑Klaus Klöppel: Breslau – Niederschlesien und seine tausendjährige Hauptstadt. 4., aktualisierte und erweiterte Auflage. Hrsg. von Bernd Schwenkros und Detlev von Oppeln. Trescher, Berlin 2014, ISBN 978-3-89794-256-1, S. 35.
↑ abcdefghijFriedrich Albert Zimmermann: Beschreibung der Stadt Breslau im Herzogthum Schlesien, gedruckt bey Johann Ernst Tramp, Brieg 1794, S. 308–309 (Scan in der Google-Buchsuche).
↑ abJohann Gottfried Hoffmann: Die Bevölkerung des preussischen Staats nach dem Ergebnisse der zu Ende des Jahres 1837 amtlich aufgenommenen Nachrichten in staatswirthschaftlicher, gewerblicher und sittlicher Beziehung. Nicolaische Buchhandlung, Berlin 1839, S. 112 (Faksimile in der Google-Buchsuche; in Fraktur).
↑Regensburger Zeitung. Nr. 171, 20. Juli 1829, S. 1 (Scan in der Google-Buchsuche; in Fraktur)
↑Johann Georg Knie: Alphabetisch-Statistisch-Topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien, mit Einschluß des jetzt ganz zur Provinz gehörenden Markgrafthums Ober-Lausitz und der Grafschaft Glatz; nebst beigefügter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil-Verwaltung. Graß, Barth und Comp., Breslau 1830, S. 900 (Faksimile in der Google-Buchsuche; in Fraktur).
↑Johann Georg Knie: Kurze geographische Beschreibung von Preußisch-Schlesien, der Grafschaft Glaz und der Preußischen Markgrafschaft Ober-Lausitz oder der gesamten Provinz Preußisch-Schlesien: Zum Gebrauch für Schulen. Erstes Bändchen. Breslau 1831, Seite 2 von Kapitel 1: Bezirk der königl. Regierung zu Breslau (S. 190 des Digitalisats der Bibliothek Cyfrowa).
↑Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preusz. Provinz Schlesien. 2., verm. und verb. Auflage. Graß, Barth und Co., Breslau 1845, OCLC311258376, S. 788–806 (Faksimile in der Google-Buchsuche; in Fraktur).
↑ abGustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats (= Das deutsche Reich in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung. Band 2). 2. Auflage. Band 2. Berlin 1874, S. 196–199, hier S. 197 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Schlesien und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. Dezember 1871. Berlin 1874, S. 80–81 (Faksimile in der Google-Buchsuche).
↑Ober-Post-Direktion Breslau (Hrsg.): Verzeichniß sämtlicher Ortschaften der Provinz Schlesien mit Nachweis der Postanstalten, durch welche die Betellung der Postsendungen bewirkt wird, und der betreffenden Kreise. E. Morgenstern, Breslau 1872, S. [2] (Faksimile in der Google-Buchsuche).
↑Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen. Heft VI: Provinz Schlesien, Berlin 1908, S. 6–7, Ziffer 1 (Google Books)
↑Fußball-Chronik, Fußball in Schlesien 1900/01–1932/33, Ergebnisse und Tabellen aus den höchsten Ligen des Südostdeutschen Fußballverbandes und der Einzelverbände der Region. Hrsg. vom DSfFS e. V., Berlin 2007.
↑Rad-Welt. Sport-Album. Ein radsportliches Jahrbuch. 12. Jg., 1913, ZDB-ID 749618-7, S. 57–66.
↑Oferta Klubów Sportowych. In: wroclaw.pl. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juli 2010; abgerufen am 11. Januar 2015.