Regelmäßigkeit der Teilnahme und Erfolge im Wettbewerb
Bulgarien nahm erstmals 2005 am Eurovision Song Contest teil. Das Debüt war dabei allerdings wenig erfolgreich. Kaffe erreichte im Halbfinale nur Platz 19 von 25 und konnte sich somit nicht für das Finale qualifizieren. Ein Jahr später konnte sich Mariana Popowa ebenfalls nicht für das Finale qualifizieren. Sie erreichte mit Platz 17 von 23 ein ähnliches Ergebnis wie Kaffe 2005. 2007 konnte sich Bulgarien dann erstmals für ein Finale qualifizieren und war dort ziemlich erfolgreich. Eliza Todorowa & Stojan Jankulow holten im Finale Platz 5 für Bulgarien und mit 157 Punkten gleich die bisherige Höchstpunktzahl für das Land. Trotz dieses Erfolgs waren die folgenden Jahre wenig erfolgreich für Bulgarien.
2008 konnten sich Deep Zone Project & DJ Balthazar wieder nicht für das Finale qualifizieren. 2009 holte Bulgarien dann sein bisher schlechtestes Ergebnis im Wettbewerb. Krassimir Awramow holte nur den drittletzten Platz im Halbfinale und mit sieben Punkten ebenfalls Bulgariens niedrigste Punktzahl im Wettbewerb. 2010 erreichte Miro dann ebenfalls den drittletzten Platz im Halbfinale und konnte sich somit auch nicht für das Finale qualifizieren. Auch 2011, 2012 und 2013 konnte sich Bulgarien nicht für das Finale qualifizieren. Während das Land 2011 und 2013 jeweils Platz 12 im Halbfinale holte, holte Sofi Marinowa 2012 Platz 11 und mit 45 Punkten die gleiche Punktzahl wie Norwegen im Halbfinale. Aufgrund der Regeln der EBU qualifizierte sich Norwegen aber für das Finale, da Bulgarien weniger häufig acht Punkte bekam als Norwegen. Aufgrund finanzieller Probleme entschied sich der Sender BNT auf eine Teilnahme 2014 zu verzichten. Auch 2015 setzte Bulgarien aus, da die für die Teilnahme benötigten Mittel von staatlicher Seite nicht bewilligt wurden.[1]
2016 kehrte das Land dann zum ESC zurück, nach dem das Land beim Junior Eurovision Song Contest 2014 Platz 2 erreichte und den Wettbewerb 2015 sogar ausrichtete.[2] Die Rückkehr war sehr erfolgreich. Poli Genowa konnte sich für das Finale qualifizieren und holte damit Bulgarien zum ersten Mal seit neun Jahren ins Finale zurück. Im Finale holte sie dann mit Platz 4 Bulgariens bisheriges bestes Ergebnis. Mit 307 stellte sie sogar einen neuen Punkterekord für das Land auf. Nach diesem Erfolg wurde 2017 sogar noch erfolgreicher. Kristian Kostow konnte sich ebenfalls für das Finale qualifizieren und holte mit Platz 2 sogar eine noch bessere Platzierung als Poli Genowa 2016. Mit 615 Punkten holte er ebenfalls noch mehr Punkte als Poli Genowa schon ein Jahr zuvor. Auch 2018 konnte sich Bulgarien wieder für das Finale qualifizieren. Hier wurde mit Platz 14 allerdings nur ein durchschnittlicher Platz erreicht. Ebenfalls war 2018 das erste Mal, dass Bulgarien sich für ein Finale qualifizierte und dabei keinen Platz unter den besten Fünf holte. Trotz der erfolgreichen Jahre seit 2016, musste das Land für 2019 seine Teilnahme aufgrund von finanziellen Gründen absagen.[3] 2020 kehrte Bulgarien dann zum Wettbewerb zurück, allerdings wurde dieser dann wegen der COVID-19-Pandemie abgesagt. Auch für 2021 startete die Vertreterin aus dem Vorjahr Victoria und qualifizierte sich für das Finale. Im Finale belegte sie einen 11. Platz, im Halbfinale sogar einen dritten Platz. Nach den erfolgreichen Jahren von 2016 bis 2021 konnte sich die Band Intelligent Music Project 2022 nicht für das Finale qualifizieren und wurden sogar Vorletzter im Halbfinale. 2023 zog sich Bulgarien dann von Wettbewerb zurück und kündigte an, dass man auch in Zukunft nicht vorhabe, zurückzukehren.
Insgesamt landeten also nur 4 von den 14 Beiträgen in der linken Tabellenhälfte. Wiederum hat Bulgarien auch nur 5 Finalteilnahmen vorzuweisen, was bedeutet, dass alle Beiträge, die sich für das Finale qualifizierten (mit Ausnahme auf 2018) immer in der linken Tabellenhälfte landeten. Wiederum verpasste das Land insgesamt achtmal das Finale, davon 6 mal in Folge. Im Gegensatz dazu landete Bulgarien aber bisher noch nie auf den letzten Platz. 2017 wurde man sogar Zweiter. Somit gehört Bulgarien jedoch, trotz des Erfolges von 2016 bis 2021, eher zu den weniger erfolgreichen Ländern im Wettbewerb.
Liste der Beiträge
Farblegende:– 1. Platz.– 2. Platz.– 3. Platz.– Punktgleichheit mit dem letzten Platz.– ausgeschieden im Halbfinale/in der Qualifikation/im osteuropäischen Vorentscheid.– keine Teilnahme/nicht qualifiziert.– Absage des Eurovision Song Contests.
Bis 2013 wurden alle bulgarischen Beiträge in öffentlichen Vorentscheidungen gewählt, die unter verschiedenen Systemen stattfanden. Seit 2016 wurden alle Beiträge intern ausgewählt.
2005 bis 2007
2005 bis 2007 fand vor dem Finale ein Halbfinale statt. Dort entschied eine Expertenjury, das Finale wurde durch Telefonabstimmung entschieden. Dabei gab es 2005 Vorwürfe, dass Kaffe bereits im Vornherein als Sieger feststanden, weswegen das Duo Slawi Trifonow und Sofi Marinowa sich weigerte, in der Livesendung ihren Beitrag zu singen (dennoch erreichten sie den zweiten Platz).[4]
2008 und 2009
2008 und 2009 (siehe Be A Star) wurden mehrere Viertelfinale zur bulgarischen Vorentscheidung hinzugefügt. Weiterhin entschied das Televoting den Sieger.
2011 und 2012
Auch 2011 fand nur eine Sendung statt, allerdings mit 19 Interpreten. 2012 fanden zwei Halbfinale vor dem eigentlichen Finale statt.
2010 und 2013
2010 hingegen stellte der vorher nominierte Miro in einer Sendung fünf Lieder vor, ebenso Eliza Todorowa und Stojan Jankulow 2013 mit drei Titeln.
2016 bis 2018, 2020 bis 2022
In den letzten Teilnahmen bis einschließlich 2022 wählte der bulgarische Rundfunk BNT alle Beiträge intern und ohne eine Vorentscheidung aus.
Sprachen
Die Mehrheit der bulgarischen Beiträge wurde auf Englisch gesungen. Lediglich 2007, 2011 und 2013 wurden die Beiträge komplett auf Bulgarisch gesungen, wobei das Lied 2007 einen englischen Titel hatte, der im Lied selber aber nicht vorkam. Sofi Marinowas Lied 2012 Love Unlimited wurde größtenteils auf Bulgarisch vorgetragen, enthielt allerdings Textzeilen in Türkisch, Griechisch, Arabisch, Spanisch, Serbokroatisch, Französisch, Romani, Englisch, Aserbaidschanisch und Italienisch. Bulgarisch-Englische Mischversionen gab es lediglich 2010 und 2016. Angel si ti (You Are an Angel) 2010 enthielt schließlich neben bulgarischen auch englische Zeilen. Der Beitrag von 2016 wurde dagegen auf Englisch gesungen und enthielt lediglich einen mehrfach wiederholten bulgarischen Satz im Refrain.
Von Miros Beitrag 2010 existieren auch eine rein englische und bulgarische Fassung. Mariana Popowa nahm jedoch auch eine bulgarische Version von Let Me Cry (2006) auf.[5]
Punktevergabe
Folgende Länder erhielten die meisten Punkte von oder vergaben die meisten Punkte an Bulgarien (Stand: 2022):[6]
Seit 2005 vergab Bulgarien die Höchstpunktzahl an 13 verschiedene Länder, davon fünfmal an Griechenland. Im Halbfinale dagegen vergab Bulgarien die Höchstpunktzahl an 15 verschiedene Länder, davon je dreimal an die Ukraine.