Regelmäßigkeit der Teilnahme und Erfolge im Wettbewerb
Finnland nahm erstmals 1961 am Eurovision Song Contest teil. Beim Debüt erreichte das Land mit Platz 10 von 16 eine durchschnittliche Platzierung. 1962 wurde mit Platz 7 von 16 dann ein gutes Ergebnis erzielt. 1963 landete Finnland zum ersten Mal auf dem letzten Platz. Allerdings war es ein geteilter letzter Platz, da drei weitere Länder ebenfalls mit 0 Punkten Letzter wurden. 1964 konnte Lasse Mårtenson dasselbe Ergebnis wie Marion Rung 1962 erreichen und holte mit Platz 7 eine gute Platzierung. 1965 wurde man erneut Letzter mit 0 Punkten. Das Land teilte sich diesen Platz wieder mit drei weiteren Ländern.
1966 wurde mit Platz 10 von 18 wieder ein durchschnittliches Ergebnis erreicht. Auch 1967 und 1969 wurde mit Platz 12 nur ein durchschnittlicher Platz erreicht. 1968 wurde Finnland zum dritten Mal Letzter. Dieses Mal aber erhielt das Land einen Punkt und teilte sich zusammen mit den Niederlanden diesen Platz. 1970 verzichtete Finnland wie die anderen skandinavischen Nationen, Portugal und Österreich aus Ärger über das Wertungssystem auf eine Teilnahme. Erst 1971 kehrte Finnland zum Wettbewerb zurück.
1971 gelang bei der Rückkehr mit Rang 8 von 18 eine gute Platzierung. 1972 wurde mit Platz 12 ein durchschnittlicher Platz erreicht. Marion Rung belegte 1973 Platz 6 für Finnland. Es war Finnlands bis dahin beste Platzierung im Wettbewerb. Mit 93 Punkten holte sie zudem Finnlands bis dahin höchste Punktzahl im Wettbewerb. Dieser Erfolg konnte 1974 allerdings nicht wiederholt werden. Carita holte mit Platz 13 von 17 wieder nur einen eher durchschnittlichen Platz. 1975 wurde hingegen mit Platz 7 wieder ein gutes Ergebnis erreicht.
Von 1976 bis 1983 war Finnland eher unterdurchschnittlich erfolgreich im Wettbewerb. 1976 und 1977 wurde mit Platz 10 und 11 jeweils nur ein durchschnittlicher Platz geholt. 1978 wurde das Land Drittletzter. 1979 und 1981 wurde mit Platz 14 und Platz 16 wieder ein eher mäßiger Platz erreicht. 1980 und 1982 wurde das Land jeweils wieder Letzter. 1982 erreichte der Beitrag sogar 0 Punkte. Auch 1983 war Platz 11 wieder eher durchschnittlich.
1984 und 1985 erreichte das Land mit Platz 9 von 19 eine jeweils gute Platzierung und erreichte die erste Platzierung unter den besten Zehn seit 1977. 1986 und 1987 wurde mit Platz 15 wieder eine eher mäßige Platzierung erreicht. 1988 wurde Finnland Vorletzter. Erst 1989 wurde mit Platz 7 wieder eine Platzierung unter den besten Zehn erreicht. 1990 erreichte das Land wieder einen geteilten letzten Platz. 1991 wurde Finnland wieder Drittletzter. 1992 wurde das Land erneut Letzter. Auch 1993 und 1994 erreichte Finnland mit Platz 17 und 22 eher mäßige Platzierungen. Durch diese ganzen Misserfolge musste das Land 1995 aussetzen und fehlte somit zum ersten Mal seit 1970 beim Wettbewerb.
Auch 1996 wurde Finnland wieder Letzter und durfte damit 1997 nicht teilnehmen. Auch der eher durchschnittliche Platz 15 1998 reichte nicht, so dass Finnland auch 1999 wieder aussetzen musste. Auch im Jahre 2000 wurde mit Platz 18 von 24 eine durchschnittliche Platzierung erreicht, so dass das Land 2001 erneut aussetzen musste. Auch 2002 wurde mit Platz 20 von 24 wieder eine mäßige Platzierung erreicht, so dass auch 2003 Finnland wieder aussetzen musste. 2004, als die Halbfinals eingeführt wurden, konnte Finnland sich nicht für das Finale qualifizieren. Auch 2005 wurde das Finale nicht erreicht.
2006 konnte Finnland seinen ersten Sieg beim Wettbewerb einfahren. Es war der bereits 40. Anlauf beim Wettbewerb für Finnland. Kein anderes Land hatte bis dahin so lange auf einen Sieg warten müssen. Mit 292 Punkten holte die Band Lordi Finnlands bis dahin höchste Punktzahl im Wettbewerb. 2007, als Finnland den Wettbewerb zum ersten Mal austrug, konnte Hanna Pakarinen diesen Erfolg nicht weiterführen und holte mit Platz 17 wieder eine eher durchschnittliche Platzierung.
2008 und 2009 konnte sich Finnland dann zwar für das Finale qualifizieren, erreichte 2008 mit Platz 22 aber eine schlechte Platzierung. 2009 wurde das Land Letzter im Finale. 2010 konnte sich Finnland zum ersten Mal seit 2005 nicht für das Finale qualifizieren.
2011 konnte Paradise Oskar zwar Platz 3 im Halbfinale erreichen, holte im Finale aber nur Platz 21. 2012 schied der finnische Beitrag erneut im Halbfinale aus. 2013 gelang es Krista Siegfrids zwar, sich für das Finale zu qualifizieren, wurde dort aber Drittletzte. Die Band Softengine holte 2014 Platz 3 im Halbfinale und konnte im Finale Platz 11 erreichen. Damit landete Finnland zum ersten Mal seit Lordis Sieg 2006 in der linken Tabellenhälfte und holte somit auch den besten Platz seit acht Jahren. 2015 schied man wieder im Halbfinale aus. Auch 2016 und 2017 verpassten die finnischen Beiträge das Finale.
Erst 2018 konnte Saara Aalto wieder das Finale für Finnland erreichen und landete dort auf dem vorletzten Platz. 2019 schickte das Land DJ Darude mit Sänger Sebastian Rejman. Sie landeten im Halbfinale auf dem letzten Platz, womit Finnland bereits im Halbfinale ausschied.
Blind Channel gelang es 2021, wieder für Finnland ins Finale einzuziehen. Dort belegte der Beitrag Dark Side Platz 6, welches das beste Ergebnis Finnlands seit 2006 war. Ebenso war es das zweitbeste Ergebnis im Wettbewerb für Finnland. 2022 qualifizierte man sich erneut für das Finale, konnte mit Platz 21 von 25 allerdings nicht an die erfolgreiche Platzierung im Vorjahr anknüpfen. 2023 konnte Käärijä als Zweitplatzierter hinter dem Gewinner Schweden beinahe den Wettbewerb für sich entscheiden. Beim Zuschauervoting erhielt er mit deutlichem Abstand die meisten Stimmen, blieb aber aufgrund eines ebenso signifikanten Unterschieds in der Juryabstimmung hinter dem Sieger zurück. Mit 526 Punkten wurde ein neuer Punkterekord für Finnland aufgestellt, der den von 2021 überbot. Auch 2024 konnte sich Finnland für das Finale qualifizieren, wo man mit Platz 19 allerdings deutlich schlechter abschnitt, als im Vorjahr. Zum ersten Mal seit der Einführung der Halbfinale konnte sich Finnland vier Mal hintereinander für das Finale qualifizieren.
Insgesamt landeten nur 12 von den 57 Beiträgen in der linken Tabellenhälfte. Mit elf letzten Plätzen ist Finnland das Land, das am häufigsten Letzter wurde. Diesen Negativrekord teilt sich das Land mit Norwegen, das ebenfalls elfmal Letzter wurde. Zudem verpasste das Land achtmal das Finale und erreichte im Durchschnitt nur wenige Platzierungen unter den ersten Zehn. Wiederum gewann man 2006 den Wettbewerb und erreichte 2023 den zweiten Platz. Damit zählt Finnland zu den eher wenig erfolgreichen Länder des ESC.
Liste der Beiträge
Farblegende:– 1. Platz.– 2. Platz.– 3. Platz.– Punktgleichheit mit dem letzten Platz.– ausgeschieden im Halbfinale/in der Qualifikation/im osteuropäischen Vorentscheid.– keine Teilnahme/nicht qualifiziert.– Absage des Eurovision Song Contests.
Bis einschließlich 2011 fand das nationale finnische Finale unter dem Namen Euroviisukarsinta (Eurovisionvorentscheidung) statt. Gleich bei der ersten Teilnahme im Jahr 1961 gab es zudem auch ein Halbfinale. Nach zwei Jahren mit dem Modus „Ein Lied – zwei Sänger“ kehrte man ab 1964 zum alten System zurück. 1968 fand zum ersten Mal eine Publikumsabstimmung statt – in diesem Fall mithilfe von Postkarten. Grundsätzlich nahmen immer acht Teilnehmer am finnischen Finale teil. 1994 wurde in der finnischen Vorentscheidung das Televoting eingeführt – drei Jahre vor der ersten Telefonabstimmung beim Eurovision Song Contest.
2012 wurde dann die Vorentscheidung Euroviisukarsinta eingestellt. Seither fungiert die extra als Vorentscheidung entwickelte Show Uuden Musiikin Kilpailu (Wettbewerb für neue Musik) als Vorentscheidung.
Bis 2018 wurde jeder Interpret Finnlands durch eine nationale Vorentscheidung gewählt. Allerdings wurden Saara Aalto 2018 sowie Darude feat. Sebastian Rejman 2019 intern von YLE ausgewählt. Ihr dazugehöriges Lied wurde in einer nationalen Vorentscheidung ermittelt.
Seit 2020 findet die finnische Vorentscheidung wieder mit mehreren Künstlern statt, die sich im Vorfeld bewerben konnten.[1]
Sprachen
In den Jahren, in denen die Sprache freigestellt war (also von 1973 bis 1976 und seit 1999), nutzte das Land meistens die Gelegenheit, auf Englisch zu singen. Ausnahmen davon sind Missä miehet ratstastaa von 2008, Työlki ellää von 2010 (beide Finnisch), När jag blundar von 2012 (Schwedisch) und Aina mun pitää von 2015 (Finnisch). In den Jahren ohne Sprachfreiheit wurden nahezu alle Beiträge auf Finnisch dargeboten, lediglich 1990 sangen Beat ihren Beitrag Fri? auf Schwedisch – Finnlands zweiter Amtssprache.
Seit 1975 vergab Finnland die Höchstpunktzahl an 21 verschiedene Länder, davon neunmal nach Schweden. Im Halbfinale vergab Finnland die Höchstpunktzahl an 15 verschiedene Länder, davon je fünfmal an Estland und Island.
2006, als mit Lordi zum ersten Mal ein finnischer Act den ESC gewann, war Finnland bereits 38 mal angetreten und war damit bis dahin das Land, das am längsten auf einen Sieg warten musste. Die bis dahin beste Platzierung war ein sechster Platz im Jahr 1973 gewesen. 2017 konnte Portugal diesen Rekord aber brechen. Sie gewannen erst im 49. Anlauf.
Die finnische Interpretin von 2013, Krista Siegfrids, führte am Ende ihres Auftritts mit einer ihrer Backgroundsängerinnen den ersten homosexuellen Kuss in der Geschichte des ESC auf. Aufgrund dieses Kusses sagte unter anderem die Türkei ihre Übertragung des Finales ab.
Mit einer Länge von unter zwei Minuten ist Aina mun pitää von Pertti Kurikan Nimipäivät der kürzeste Beitrag in der Geschichte des ESC.