Der 36º Concorso Eurovisione della Canzone, so der offizielle Titel in diesem Jahr, fand am 4. Mai 1991 im Cinecittà Studio 15 in Rom statt. Schweden gewann mit Fångad av en stormvind knapp vor C’est le dernier qui a parlé qui a raison aus Frankreich.
Die beiden erstplatzierten Teilnehmer Frankreich und Schweden bekamen beide 146 Punkte. Nach den bis 2003 geltenden Regeln wurde der Sieger bei Punktegleichstand nach der Anzahl der 12-Punkte-Wertungen entschieden. Da beide Vertreter 12 Punkte jeweils viermal bekamen, entschied die Anzahl der 10-Punkte-Wertungen, von denen Schweden fünf und Frankreich zwei bekam. Carola aus Schweden war damit die Siegerin.
Für Deutschland nahm die Gruppe Atlantis 2000 mit dem Titel Dieser Traum darf niemals sterben teil, der auf dem 18. Platz landete. Österreichs Beitrag Venedig im Regen, vorgetragen von Thomas Forstner, der schon 1989 und somit zum zweiten Male am Wettbewerb teilnahm, erreichte mit null Punkten den letzten Platz und konnte seinen Erfolg eines 5. Ranges zwei Jahre zuvor nicht wiederholen. Ein höheres Ergebnis erlangte die Schweiz: Sandra Studer, die als Sandra Simó antrat, kam mit Canzone per te auf den 5. Platz.
Nachdem die für Frankreich gestartete Amina seitens Israel 12 Punkte erhalten hatte, ging sie zum israelischen Duo Datz und bedankte sich bei ihnen. Das wurde als eine Art Versöhnungszeichen angesehen, da Amina muslimischen Glaubens ist.[1]
Dragana Šarić, die für Jugoslawien unter dem Künstlernamen Bebi Dol auftrat, präsentierte sich komplett in türkis gekleidet mit Strumpfhose und Ballonröckchen. Zudem trug sie ein mit Strass verziertes Stirnband, silbern glitzernde Pumps und wurde von drei Backgroundtänzerinnen unterstützt. Für Norwegen sang die Gruppe Just 4 Fun von Hanne Krogh den Titel Mrs. Thompson.
Ursprünglich wollte die RAI den Eurovision Song Contest 1991 in Sanremo, der Heimat des traditionellen Festival di Sanremo, austragen. Aus Sicherheitsgründen – Instabilität sowohl in der Region Balkan als auch im Irak – wurde der Contest dann aber kurzfristig ins Studio nach Rom verlegt, was einige organisatorische Komplikationen für die Teilnehmerländer nach sich zog.[2]
Die Moderationen wurden größtenteils in der Landessprache des Gastgeberlandes, Italienisch, abgehalten. Ebenso wurde die italienische Sprache zusätzlich zur englischen und französischen Sprache bei der Punktebekanntgabe genutzt.
Teilnehmer
Malta hatte das letzte Mal 1975 teilgenommen und kehrte nach einer fünfzehnjährigen Pause zurück. Die Niederlande nahmen nach 1985 das zweite Mal nicht teil, weil sich der Austragungstag wieder mit dem niederländischen Nationale Dodenherdenking überkreuzte. Damit nahmen wieder 22 Länder teil.
In jedem Land gab es eine Jury, die zunächst die zehn besten Lieder intern ermittelten. Danach vergaben die einzelnen Jurys 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an diese zehn besten Lieder.
Die Regeln besagten, dass bei Punktegleichstand der Titel gewann, der die höchsten Punktewertungen am häufigsten erhalten hatte. Da sowohl Schweden als auch Frankreich jeweils viermal 12 Punkte bekommen hatte, waren die häufigeren 10-Punktewertungen für den Sieg von Carola entscheidend. Laut Reglement muss im Falle eines Gleichstands unter zwei oder mehreren Ländern die Anzahl der höchsten Wertungen im direkten Vergleich über Sieg und Niederlage entscheiden.
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Englisch ist neben Maltesisch Amtssprache von Malta, weshalb Malta mit englischsprachigen Liedern antreten konnte, als Lieder in der eigenen Landessprache gesungen wurden.