Burkhard IhmeBurkhard Ihme (* 24. März 1954 in Stuttgart) ist ein deutscher Comiczeichner, Redakteur für Comicfachliteratur und Liedermacher. Darüber hinaus wird er insbesondere mit dem Interessenverband Comic e. V., kurz ICOM, in Verbindung gebracht, dem er seit der Gründung 1981 als Mitglied angehört und dessen Vorsitzender er seit 1995 ist. Ebenfalls Gründungsmitglied ist er in der Gesellschaft für Comicforschung (ComFor). LebenBurkhard Ihme wuchs als Kind von Bibliothekaren in Stuttgart[1] mit den Werken der klassischen Vertreter deutscher Bilderbücher und Comics auf: Heinrich Hoffmann, Wilhelm Busch und e.o.plauen. Prägend für ihn war ein Micky-Maus-Heft, das er zur Einschulung bekam.[2] Als Musiker und StudentAls Jugendlicher und Student interessierte er sich vermehrt für Musik. Ab 1973 trat er als Liedermacher auf und nahm an Treffen der AG Song teil.[2] 1974 begann seine Arbeit für das Folkmagazin mit einem Festivalbericht, der in Ausgabe 5/1974 zum Abdruck kommt.[1] Hier erschien auch sein erster veröffentlichter Comic, der zweizeilige Strip Reino, ab Januar 1975, den er später im Selbstverlag auch gesammelt herausbrachte.[2] Weiters gestaltete er für das Folkmagazin bis zur Einstellung 1982 insgesamt 15 Titelbilder sowie den letztgültigen Titelschriftzug.[1] Er studierte ab 1975 sechs Jahre lang Freie Grafik und Graphic Design an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und schloss als Diplom-Designer mit dem Schwerpunkt Zeichentrickfilm ab (einige Filme wurden auf dem Internationalen Trickfilmfestival Stuttgart gezeigt).[2] 1976 gewann er einen Preis als Texter[3] beim Mainzer OpenOhr Festivals. 1979 veröffentlichte er eine LP mit dem Titel Sie meinen es ja gut mit uns[1] beim Label pläne.[2] 1984 trat er im „Talentschuppen“ des SWF[1] auf (wo er auch einen extra dafür angefertigten Zeichentrickfilm zeigte). Seit den 1990ern sind Auftritte selten. Als ComiczeichnerAb 1980 baute er die im Folkmagazin nicht eben erfolgreiche Serie Reino von einem Musikcomic in eine parodistische Abenteuerserie um den titelgebenden Liedermacher um. Die erste Geschichte Reino und das Geheimnis der Stradivari erschien im Göttinger Musikblatt in sieben Folgen ab Ausgabe 10/1980, 1982 im von Ihme gegründeten Verlag „Buch Musik & Film“ als Album. In dieser Reihe sind zahlreiche Anspielungen eingebaut, insbesondere auf Filme und frankobelgische Comics.[1] Insgesamt sind sechs reguläre Alben und der Sonderband Zwanzig Jahre Peinlichkeit mit kleineren Arbeiten aus Musikmagazinen erschienen.[4] Von 1985 bis 1991 veröffentlichte er die Piccolo-Serie Ray Clark.[5] Zur Entstehung der Serie erfand er eine Geschichte um unveröffentlichte Andrucke aus den 1950er Jahren, die ein Walther Lingen Verlag in Auftrag gegeben hatte. Mit diesem Anagramm von Walter Lehning Verlag versprach er sich einen besseren Zugang zum Zielpublikum. Die Erfindung vermeintlich historischer Personen zum Zweck der Parodie war für ihm dabei nichts neues. Bereits 1980–82 entwickelte er mit Nikolaus Gatter im Musikblatt die Brüder Heinrich und Erich Lempken.[1] Im ICOMDer Interessenverband Comic wurde im März 1981 gegründet und 1983 offiziell als Verein eingetragen, laut Ihme „als eine Art Gewerkschaft […] was er allerdings nie wirklich werden konnte.“ Er ist seit Anbeginn Mitglied und seit Mitte der 1980er Jahre aktiv im Verein tätig, zunächst als Schreibkraft und Messestandbetreuer. Vor allem aber widmet er sich bald der Tätigkeit in den beiden Vereinspublikationen: dem nur Mitgliedern vorbehaltenen ICOMintern und dem Publikumsmagazin ICOM INFO, später in COMIC INFO umbenannt, zuletzt COMIC![6] 1993 wurde Ihme Redakteur des internen Magazins.[2] Mitte der 1990er Jahre geriet der ICOM in finanzielle Probleme, bedingt auch durch das negativ bilanzierende Kaufmagazin und den Konkurs von dessen Vertrieb. Ihme kandidierte 1995 als Finanzvorstand und ist seit 1996 Verbandsvorsitzender.[6] Einer seiner ersten Amtshandlungen war, die Heftreihe COMIC! einzustellen. ICOMintern betreute er hingegen bis 2014 und war alleinverantwortlich für dessen Inhalt, der pro Jahr ca. 120 Seiten umfasste und ist für die Inhalte der Websites zuständig.[6] Darüber hinaus war er Herausgeber der aktualisierten und erweiterten Ausgaben von 1995 und 1999 des ICOM-Handbuchs und initiiere 1999 das COMIC!-Jahrbuch (erscheint jährlich seit 2000). In den ersten Jahrgängen war er nicht nur Redakteur, sondern auch Hauptautor der Jahrbücher. 2008 wurde er vom Verein selbst mit dem ICOM-Sonderpreis ausgezeichnet.[2] 2013 erhielt er als Herausgeber den PENG!, den Preis des Comicfestivals München in der Kategorie „Beste Comic-Sekundärliteratur“ für das COMIC!-Jahrbuch.[7] Im Vorstand sitzen aktuell neben ihm die Zeichner Reinhard Horst alias FeliX und Peter Krüger.[6] In der ComFor2005 zählte er zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft für Comicforschung (ComFor). Von 2007 bis 2013[8] war er deren Schatzmeister.[1] Ende 2011 setzte er einen Entwurf von Catherine Michel als neues Logo der Gesellschaft graphisch um.[9] Werke (Auswahl)ComicsWenn nicht anders angegeben, erschienen im Buch Musik und Film Verlag
Comicfachliteratur
Texte/Noten
Diskographie
Preise
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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